UNAIDS: weltweite HIV-Epidemie hat Zenit überschritten – aber viel zu wenige Positive haben Zugang zu Therapie

Weltweit leben über 33 Millionen Menschen mit HIV. Die Zahl der Neuinfektionen weltweit geht langsam zurück. Dies betont der neue Jahresbericht von UNAIDS.

Die weltweite HIV-Epidemie hat ihren Gipfel überschritten und ist im langsamen Rückgang. Es sei allerdings eine sehr wichtige Frage, wie stark und schnell dieser Rückgang gestaltet werden könne, betont UNAIDS im 2010-Jahresbericht zum weltweiten Stand der HIV-Epidemie.

30 Jahre nach Beginn der HIV-Epidemie leben weltweit nach Schätzungen von UNAIDS über 33 Millionen HIV-Infizierte. Seit 1999, dem Jahr, in dem die HIV-Epidemie weltweit ihren höchsten Stand erreichte, sank die Zahl der HIV-Neuinfektionen weltweit um 19 Prozent. Besonders in zahlreichen von HIV besonders stark betroffenen Staaten sinke die Zahl der NMeuinfektionen – dies zeige auch, dass gerade auch hier die HIV-Prävention möglich sei und funktioniere.

Von den geschätzt 15 Millionen HIV-Positiven in Staaten mit niedrigem oder mittlerem Volkseinkommen haben inzwischen 5,2 Millionen Zugang zu antiretroviraler Therapie. Allein 2009 konnten 1,2 Millionen HIV-Positive erstmals antiretrovirale Medikamente nehmen, ein Zuwachs um 30% gegenüber dem Vorjahr.

Über zehn Millionen Menschen allerdings, die nach den neuen WHO-Richtlinien Zugang zu antiretroviralen Therapien haben sollten, warten immer noch vergeblich auf wirksame Medikamente.

Die Aids-Organisation der Vereinten Nationen UNAIDS hat ihren jährlichen „Report on the global AIDS epidemic“ vorgestellt. Der Bericht basiert auf Angaben zu 182 Staaten weltweit und stellt damit die wohl umfassendste Analyse zum Stand der HIV-Epidemie weltweit sowie zur Antwort der Staaten und Gesellschaften darauf dar. Erstmals werden zu über 60 Staaten auch Trends zur Entwicklung der HIV-Inzidenz vorgestellt.

HIV-Prävalenz 2009 (Karte: UNAIDS)
HIV-Prävalenz 2009 (Karte: UNAIDS)

Die Daten zeigen, so UNAIDS, dass der Kampf gegen Aids weltweit erfolgreich geführt werden könne – und dass nun ein vermehrter Mitteleinsatz erforderlich sei, um die erreichten Erfolge nicht zu gefährden, sondern auszubauen.

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weitere Informationen:
UNAIDS: Report on the global AIDS epidemic 2010 (pdf, 3,9 MB) (online lesen)
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