Frankreich: HIV-Informationen in Gebärdensprache

HIV-Informationen in Gebärdensprache sind immer noch selten. Die Gehörlosen-Gruppe der französischen Aids-Hilfe-Organisation Aides hat eine DVD erstellt mit Informationen zu HIV und Aids in (französischer) Gebärdensprache. Die einzelnen Kapitel sind auch im Internet als Clips zu sehen:

Aides: HIV-Informationen in französischer Gebärdensprache (Screenshot)
Aides: HIV-Informationen in französischer Gebärdensprache (Screenshot)

Aides: Les bases du VIH en langue des signes française

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Gebärdensprache unterscheidet sich von Land zu Land. Selbst im deutschspracchigen Raum gibt es mindestens drei Gebärdensprachen, die Deutsche Gebärdensprache (DGS), die Österreichische Gebärdensprache (ÖGS) wie auch die Deutschschweizer Gebärdensprache (DSGS). Die französische gebärdensprache Langue des signes française (LSF) verwendet zahlreiche unterschiedliche Gebärden.

Aids2012 Abstracts : Poster und Abstracts XIX. Internationale Aids Konferenz 2012 veröffentlicht

Die XIX. Internationale Aids Konferenz 2012 ( AIDS2012 ) fand vom 22. bis 27. Juli 2012 in Washington, USA statt. Das JIAS Journal of the International Aids Society hat jüngst alle Aids2012 Abstracts und Poster veröffentlicht, diese sind online in vier verschiedenen Formaten verfügbar.

Journal of the International Aids Society
Vol. 15 Supplement 3 (2012)
AIDS2012 Abstract Supplement

Für ondamaris hat Roland in den Tagen vor und während der Konferenz über die XIX. International Aids Conference 2012 und seine Reiseeindrücke und Erfahrungen täglich live aus Washington berichtet. Eine Übersicht seiner Artikel findet sich hier: XIX. Internationale Aids Konferenz 2012 : täglich live dabei mit Roland.

Betreuung von Menschen ohne legalen Aufenthaltsstatus in Krankenhaus und Praxis: Faltblatt der BÄK

Eine Person ohne legalen Aufenthaltsstatus benötigt medizinische Behandlung oder Betreuung – immer wieder führt diese Situation zu Fragen und Problemen, auch bei HIV-positiven Menschen ohne legalen Aufenthaltsstatus.

Ein 8-seitiges Infoblatt der Bundesärztekammer BÄK betont die Verpflichtung, jeden Menschen medizinisch zu behandeln, und gibt Ärztinnen und Ärzten Informationen zu praktischen Problemen wie juristischer Situation oder Abrechnung.

„Ärzte haben die Pflicht, einem Patienten unabhängig von seinem zivilen oder politischen Status angemessene medizinische Versorgung zukommen zu lassen, und Regierungen dürfen weder das Recht des Patienten auf eine derartige Versorgung, noch die Pflicht des Arztes zur Behandlung allein auf der Grundlage des klinischen Bedarfs einschränken.“
WMA Resolution on Medical Care for Refugees and Internally Displaced Persons – beschlossen von der Generalversammlung des Weltärztebundes, Oktober 1998 / 2008 / 2010

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Bundesärztekammer: Patientinnen und ­ Patienten ohne legalen Aufenthaltsstatus in ­Krankenhaus und Praxis (pdf)

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Danke an Dirk für den Hinweis!

“ Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit „

Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit – von der Ungleichwertigkeit zur Ungleichheit, dieses von der Universität Bielefeld (Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung) entwickelte Modell könnte Anregungen geben für die weitere Auseinandersetzung mit dem Thema Stigmatisierung HIV-Positiver.

Stigmatisierung (nicht nur als) HIV-Positiver und Aids-Kranker stand im Mittelpunkt eines Fachtags der Deutschen Aids-Hilfe. Michael Müller (Universität Bielefeld) stellte dort das Modell (Syndrom) Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit (GMF) vor.

Eine ‚Ideologie der Ungleichwertigkeit‘ wird dabei als Kern von Vorurteil und Stigmatisierung gesehen und ist zentral im GMF-Syndrom. Was Stigmatisierung und Diskriminierung befördert (zum Beispiel gesellschaftliche Entwicklungen wie eine zunehmende Ökonomisierung sozialer Beziehungen), haben die Bielefelder Wissenschaftler über eine  Zeitraum von zehn Jahren analysiert.

Einen kurzen Überblick über das Modell gibt ein Artikel in „Aus Politik und Zeitgeschehen“ (Bundeszentrale für politische Bildung):

„Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit widerspricht der Wertvorstellung von Gleichwertigkeit. Sie rechtfertigt Ideologien der Ungleichwertigkeit, die ihrerseits soziale Ungleichheit langfristig zementieren können.“

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Die Präsentation des Konzepts GMF Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit durch Dipl.Päd. Michael Müller in Vertretung für Prof. Zick – für mich das Highlight auf dem Fachtag „Ausgrenzung. Macht. Krankheit. HIV-bezogener Stigmatisierung entgegentreten!“, den die Deutsche Aids-Hilfe am 27. und 28. Oktober 2012 in Berlin veranstaltet hat.

Gesellschaftlichen Entwicklungen räumen die Bielefelder Forscher eine zentrale Bedeutung im Rahmen des Syndroms Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit ein. Diese Zusammenhänge zu verstehen und analysieren könnte Aidshilfe(n) wie auch HIV-positiver Selbsthilfe Grundlagen und Anregungen geben zur Auseinandersetzung mit Stigmatisierung.

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Eva Groß, Andreas Zick, Daniela Krause alle: Universität Bielefeld)
Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit
in: Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ 16-17/2012)
„Ungleichheit, Ungleichwertigkeit“
als Print vergriffen, Download als pdf hier

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siehe zum Thema auch
Prof. Dr. Andreas Zick, Dr. Beate Küpper, Andreas Hövermann
„Die Abwertung der anderen –
Eine europäische Zustandsbeschreibung zu Intoleranz, Vorurteilen und Diskriminierung“
Als Download bei der Friedrich-Ebert-Stiftung (pdf)

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Hepatitis C : Antivirale Behandlung reduziert Risiko von Leberkrebs bei Hepatitis-C- Leberzirrhose und -Fibrose

Antivirale Behandlung (Interferone mit oder ohne Ribavirin) einer Hepatitis C -Infektion reduziert das Risiko  von Menschen mit Hepatitis-C-assoziierter Leber-Zirrhose oder -Fibrose, an Leberkrebs (Leberzellkarzinom, HCC hepatozelluläres Karzinom) zu erkranken. Dies zeigt eine Meta-Analyse von acht randomisierten Studien und fünf Beobachtungsstudien, die im British Medical Journal Open (im Volltext frei zugänglich) veröffentlicht wurde.

Zudem liefere die Untersuchung Hinweise darauf, dass der nützliche Effekt antiviraler Behandlung der Hepatitis C möglicherweise über den direkten virologischen Effekt hinaus reiche:

„This review found that antiviral therapy may prevent HCC in patients with hepatitis C-related fibrosis or cirrhosis. Our subgroup analyses suggest that the antiviral therapy may have beneficial effects on the risk of developing HCC that are unrelated to the virological response.“

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weitere Informationen:
Kimer et al.: Antiviral therapy for prevention of hepatocellular carcinoma in chronic hepatitis C: systematic review and meta-analysis of randomised controlled trials. in: British Medical Journal Open (Volltext)
aidsmap 29.10.2012: Antiviral treatment reduces risk of liver cancer in people with hepatitis C-related cirrhosis and fibrosis
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„Dass meine Kinder mit einem gefüllten Rucksack unterwegs sind, ist mir bewusst.“

„Offen und öffentlich mit HIV leben“ – das macht Michèle Meyer schon seit einigen Jahren. Wie es dazu kam, wie das geht und mit welchen Folgen, erläutert Michèle Meyer (die auch ondamaris-Autorin ist) in einem Gastbeitrag auf dem schweizerischen Blog „Gesellschaft, Behinderung und die Invalidenversicherung“.

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Michèle Meyer
Mein öffentliches Leben mit HIV

Gastbeitrag auf „Gesellschaft, Behinderung und die Invalidenversicherung“, 25.10.2012

PrEP : erste Empfehlungen in Deutschland

Prä-Expositionsprophylaxe ( PrEP ) ist in Deutschland für viele noch ‚terra incognita‘, Wissen um aktuellen Stand und mögliche Einsatzbereich sind noch wenig vorhanden. Ein Fachartikel von Dr. T. Kümmerle und Prof. G. Fätkenheuer (beide Uniklinik Köln) stellt in der aktuellen (derzeit noch nicht im Print erschienenen) Ausgabe Nr. 44 / November 2012 der ‚Deutschen medizinischen Wochenschrift‘ die aktuele Datenlage vor und gibt Empfehlungen.

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Präexpositions-Prophylaxe zum Schutz vor HIV-Infektion – aktuelle Datenlage und Empfehlungen (abstract, mit Daten ab Publikation der Print-Ausgabe)
T. Kümmerle, G. Fätkenheuer
Dtsch med Wochenschr 2012; 137(44): 2285-2288

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Danke Andreas für den Hinweis!

Nigeria: Aids-Steuer auf Handy und Flugreisen

Aids-Medikamente, Behandlungen, Untersuchungen- Aids-Programme sind kostenintensiv. Zur Finanzierung will Nigeria nun eine Aids-Steuer einführen: mit der Aids Tax sollen Nutzer von Mobiltelefonen (0,3$ pro Anruf) sowie Reisende mit dem Flugzeug (Inland 1$ bzw. 6$ in der ersten Klasse, Ausland 12$ bzw. 60$ in der ersten Klasse) zur Finanzierung der Aids-Programme des afrikanischen Staats beitragen.

4,6% der Nigerianer sind offiziellen Angaben zufolge mit HIV infiziert. Mit der neuen Steuer will Nigeria sich unabhängiger von Spenden und Unterstützungsleistungen aus dem Ausland machen. Kritiker hinterfragen, ob die Mittel aus der neuen Steuer tatsächlich bei den Betroffenen ankommen werden.

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allafrica.com 10.10.2012: Nigeria: FG to Tax Airlines, Phone Users for HIV/Aids Funding
Deutsche Welle: Abuja plant Aids-Steuer

Norwegen: Regierungskommission befürwortet Kriminalisierung der HIV-Übertragung

In Norwegen hat die Regierungskommission ihren Bericht zur zur Strafbarkeit der HIV-Übertragung vorgelegt.

Der Bericht weist HIV-Positiven eine besondere Verantwortung zu:

„In the Commission’s view, the infected party has a special responsibility for preventing onward infection. An infected person who is aware of his or her infection status and has received infection control counselling therefore has reason to take steps to ensure adequate protection against infection.“

Der Bericht spricht sich de facto für die Kriminalisierung aus:

„Nevertheless, the Commission’s majority – 11 out of 12 members – are of the opinion that the circumstances in a number of cases, including many of the cases adjudicated under section 155 of the 1902 Penal Code, are such that the infected party has acted in such a blameworthy manner as to make a criminal sanction both right and reasonable.“

Eine Zusammenfassung ist in englischer Sprache verfügbar.

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Bericht der Regierungskommission zur Strafbarkeit der HIV-Übertragung (english summary)
DAH 19.10.2012: Droht in Norwegen die Kriminalisierung der HIV-Übertragung?
aidsmap 20.10.2012: Viral load will be no defence against prosecution for HIV exposure or transmission in Norway
HIV Justice Network 22.10.2012: Norway: Long awaited Law Commission report disappoints

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siehe auch Die Deklaration von Oslo über die Kriminalisierung von HIV

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Danke Matthew, Stephan für den Hinweis!

USA: schwarze HIV-Positive mit schlechtem sozio-ökonomischen Status sterben schneller

Enorme Unterschiede in der HIV-Sterblichkeit hat eine vorab online publizierte US-Studie gezeigt, über die aidsmap berichtet. Am höchsten ist die Sterblichkeit bei schwarzen US-Amerikanern mit HIV-Infektion, die zusätzlich einen niedrigen sozialen und ökonomischen Status haben. Unter Schwarzen ist HIV die neunthäufigste Todesursache in den USA – bei Weißen steht HIV an 24. Stelle der Todesursachen.

Die Forscher untersuchten Daten zu 91.307 HIV-bezogenen Todesfällen in den USA aus den Jahren 1993 bis 1995 (vor HAART) sowie 2005 bis 2007. Sie äußerten, es sei beschämend, in welch unterschiedlichem Ausmaß der Fortschritt in HIV-Behandlung und -Therapie US-Bürgern zugute komme.

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aidsmap 19.10.2012: Huge differences in HIV mortality rates in US according to race, social and economic status

Simard EP et al. The influence of sex, race/ethnicity and educational attainment on human immunodeficiency virus death rates among adults, 1993-2007. Arch Intern Med, online edition, 2012. (abstract)

Cunningham W HIV racial disparities: time to close the gaps. Arch Interm Med, online edition, 2012. (abstract)

HIV, Hepatitis : Daten des RKI zu Infektionen bei Blutspenden und Plasmaspendern

Blutspenden werden in Deutschland nach § 22 Transfusionsgesetz auf HIV und andere Infektionskrankheiten untersucht. Wie oft werden Infektionen mit HIV, Hepatitis B oder Hepatitis C bei Blutspendern festgestellt? Das Robert-Koch-Institut hat aktuelle Zahlen der Jahre 2008, 2009 und 2010 veröffentlicht:

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Robert-Koch-Institut:
Tabellarische Übersicht der übermittelten Infektionen bei Blut- und Plasmaspendern inklusive Gesamtzahl der Spenden und Spender
– HIV, HCV-, HBV- und Syphilis-Infektionen unter Blut- und Plasmaspendern 2008 (pdf)
– HIV, HCV-, HBV- und Syphilis-Infektionen unter Blut- und Plasmaspendern 2009 (pdf)
– HIV, HCV-, HBV- und Syphilis-Infektionen unter Blut- und Plasmaspendern 2010(pdf)

Raltegravir: ZNS-Symptome häufig

Etwa 10% der HIV-Positiven, die den Integrasehemmer Raltegravir (Handelsname Isentress®) nehmen, haben Nebenwirkungen des Zentralen Nervensystems (ZNS). Dies berichtet eine online auf AIDS publizierte Studie italienischer Forscher an 453 Patienten.

Das Auftreten von ZNS-Nebenwirkungen war assoziiert mit der gleichzeitigen Einnahme von Tenofovir (Handelsname Viread®, auch enthalten in Truvada®, Atripla® und Eviplera®) sowie Protonenpumpen-Inhibitoren (besondere Form von Magen-Medikamenten). Die Autoren vermuten eine Erhöhung des Raltegravir-Plasmaspiegels als Ursache.

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aidsmap 10.10.2012: CNS symptoms common in people taking raltegravir

Methadon reduziert Risiko der HIV-Übertragung

Heroin-Ersatz-Therapien wie Methadon sind geeignet, das Risiko einer HIV-Übertragung zu reduzieren. Dies berichten Forscher in einem Beitrag für das British Medical Journal. Die Forscher aus den USA, Kanada, Italien und Australien werteten die Ergebnisse zahlreicher veröffentlichter und unveröffentlichter Studien aus. Sie stellten einen bedeutenden Einfluss von Opiat-Ersatz-Therapien (OST, opiate substitution therapies) auf das HIV-Übertragungsrisiko bei iv-Drogengebrauchern (PWID, people who inject drugs) fest:

„Through their analysis, the researchers determined that the impact of OST on HIV reduction was strong—OST was associated with a 54 percent reduction in risk of HIV infection among PWID.“

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CHUM Centre hopitalier de l’université de Montreal 05.10.2012: La méthadone réduit le risque de transmission du VIH
Science Codex 05.10.2012: Methadone reduces the risk of HIV transmission
CDC NPIN 05.10.2012: Methadone Reduces the Risk of HIV Transmission