ondamaris auf Google Currents

Ab sofort ist ondamaris auch auf Google Currents zu finden:

ondamaris auf Google Currents

Google Currents ist ein Leseprogramm (Reader) für aggregierte News als Magazin. Grundidee: sich selbst aus den verschiedenen bevorzugten Quellen ein eigenes Magazin zusammenstellen, das individuelle Nachrichten-Menu.

Google Currents steht als App für iPhone, iPad, iPod touch sowie Android in den jeweiligen AppStores / Markets zur Verfügung. Zunächst stand Google Currents (seit Ende 2011) nur in den USA zur Verfügung; seit 11. April 2012 nun auch in Deutschland.

Und seit 12. April 2012 kann auch ondamaris über Google Currents mobil gelesen werden:

ondamaris auf Google Currents
ondamaris auf Google Currents

.

Nebenbei: Google Currents steht allen Bloggern für die Veröffentlichung eigener Inhalte zur Verfügung. Eine gute erste Anleitung hier: Google Currents: so geht es ganz einfach – eine kleine Anleitung

neue Top-Level-Domain „.hiv“? (akt.)

Nach dem Beschluss der ICANN, neue Top-Level-Domains zuzulassen, bemüht sich eine Initiative um die Top-Level-Domain „.hiv“. Geht es um HIV/Aids? Oder um Aufmerksamkeit für anderes?

Die ‚Internet-Regierung‘ ICANN hat jüngst beschlossen, zukünftig zahlreiche weitere Top-Level-Domains zuzulassen. So könnte es zukünftig neben „.de“ (für in Deutschland ansässige Domains) oder „.fr“ für in Frankreich ansässige Internetseiten zukünftig auch Domain-Endungen wie „.berlin“ oder „.kneipe“ geben – oder eben Donains auf „.aids“ oder „.hiv“.

Um letztere, die Top-Level-Domain „.hiv“, bemüht sich auch eine Initiative, die die eventuelle zukünftige .hiv-Domain nach eigenen Angaben zur Spenden-Akquisition für Aids-Projekte benutzen will.

Hinter der Initiative steht einer Pressemitteilung zufolge die Hamburger Agentur „kempertrautmann“, der die Idee dazu bei ihrer Arbeit mit der Michael-Stich-Stiftung gekommen sei.

Zunächst wolle man über Facebook und andere Kanäle Kontakte zu relevanten Unternehmen und „anti-HIV-Aktivisten“ aufbauen und Community-Building betreiben, so die Pressemitteilung.

.

Aktualisierung
24.06.2011
, 14:00: Auf der Facebook-Seite der Initiative heisst es u.a. „Unterstütze .hiv – die Initiative die mit der Kraft des Internets HIV und AIDS bekämpft. “ Weiter wird erläutert „Because every time someone visits the website, the owner donates a small amount of money to our charity – or they pay a monthly rate for the use of the domain name ending. “
Die eigene Internetseite der Initiative vermeldet als Header „We want to fight HIV using the power of the Internet. We need 1 million fans by May 2011.“ – und vermeldet aktuell (24. Juni 2011) 3.638 Unterstützer (der Facebook-Seite der Initiative). Auf der Internetseite heisst es weiter zu den Initiatoren „As employees of an advertising agency we have dealt with the issue of HIV/AIDS before, for instance, during several projects for the Michael Stich Foundation.“
24.06.2011, 14:20: Die Initiative teilte in einem Kommentar (s.u.) mit „inzwischen hat sich das Team verändert. Wir stehen als Initiative dotHIV auf eigenen Beinen, suchen Investoren und knüpfen gerade viele neue Kontakte …“

.

Käme die Initiative einer Top-Level-Domain „.hiv“ von UNAIDS oder Interessenverbänden von Menschen mit HIV oder Aids-Service-Organisationen, könnte diese Initiative durchaus ihren Reiz haben. Ob eine Werbeagentur die richtige Adresse für eine derartige Top-Level-Domain ist, mag bezweifelt werden.

Die Verbindung zur Michael-Stich-Stiftung wird gerade in Deutschland viele in der Aids-Arbeit erfahrene Organisationen wie auch Aids-Aktivisten nicht eben zusätzlich für diese Initiative ‚erwärmen‘ …

Oder – geht es überhaupt um HIV und Aids? Ist die Initiative vielleicht nur eine geschickte Kampagne des Selbst-Marketing? Eines sich mal wieder positiv ins Gespräch bringen – nach dem jüngsten Verlust des ‚Vorzeige-Kunden‘ „Media-Markt?
Ich bin doch nicht blöd … ?

Die Top-Level-Donains „.aids“ oder „.hiv“ mögen eine reizvolle Idee sein, qualitativ hochwertige Angebote und Organisationen zu HIV und Aids zu bündeln. Nun sind Deutsche Aids-Hilfe und ihre internationalen Partner ebenso wie Menschen mit HIV gefordert, aktiv zu werden – damit eine Top-Level-Domain-Vergabe möglich wird, die in ihrem Sinn ist, im Sinn der Menschen mit HIV.

weitere Informationen:

Pressemitteilung „Neue Initative will .hiv im Kampf gegen Aids nutzen“
werben & verkaufen 12.01.2011: Aus für Kempertrautmann: Warum Media Markt eine Agentur sucht
.

HIV-Foren im Internet

Schenkt man der ARD – ZDF Onlinestudie Glauben, so nutzten im Frühjahr 2010 49 Millionen Menschen ab 14 Jahren wenigstens gelegentlich das Internet. Dies entspricht einem Bevölkerungsanteil von 69,4 Prozent. Ca. 57 Millionen Einwohner sind somit in der Lage auf Informationen die im WWW zur Verfügung stehen, von zu Hause aus zuzugreifen.

Insofern ist es schon aus diesem Grund naheliegend und logisch dass Menschen, die HIV positiv sind oder Grund zu der Annahme haben dass sie es möglicherweise sein könnten, sich des Internets als Informationsmedium bedienen.

Im deutschsprachigen Raum – Österreich, Schweiz, Deutschland – gibt es 3 HIV Foren/Communities, deren Mitglieder zum überwiegenden Teil HIV positiv bzw. Angehörige von Menschen sind, die HIV-positiv sind, sowie unzählige Angebote diverser Anbieter mit den unterschiedlichsten Interessen wo Menschen im Kontext eines Risikokontaktes/Verhaltens und einer möglichen HIV Infizierung um Rat fragen können.

Foren für HIV-Positive

Die beiden ältesten Foren im deutschsprachigen Raum sind das forum-positiv.de und das Lhiving.com Forum. Sie wurden, darf man den unendlichen Weiten des Cyberspace Glauben schenken im Jahr 2003 bzw. 2004 ins Leben gerufen. In ihrer damaligen Form existieren beide allerdings heute nicht mehr.

In den gegenwärtigen HIV-Foren „Lhiving.com“, „Forumhiv.de“ und „Forum-positiv.de“ begegnen sich Menschen die HIV-positiv sind und/oder deren Angehöre mit dem Ziel, sich untereinander auszutauschen bzw. miteinander kommunizieren.

Jedes Forum unterliegt, bedingt durch die Dynamik seiner Mitglieder, (s)einem eigenen Prozess was den Umgang mit der Thematik HIV betrifft. Dies bietet die Möglichkeit dass jeder das Forum findet das ihm entspricht, i.e. wo er/sie sich wohl fühlt. Hier bewahrheitet sich das bekannte Sprichwort das „Viele Wege führen nach Rom“.

Das zentrale Thema aller Foren ist „die gegenseitige Unterstützung von Menschen mit der chronischen Erkrankung HIV“. Das geht von Fragen zum Thema „Frühberentung, Ausstellen eines Schwerbehinderten-Ausweises, Abschluß einer Versicherung bis hin zu dem umfangreichen Thema dessen, was das „Leben mit HIV“ in Bezug auf die Gesundheit betrifft. Angefangen von Werten der üblichen Routineuntersuchungen, über Beginn einer Therapie, von Nebenwirkungen einer Therapie  bis hin zu Nebenwirkungsmanagement.

Was in diesen Foren stattfindet ist das, was man im englischen als Peer Support bezeichnet. Es findet ein Austausch statt von „Gleichgesinnten“, von Menschen die mit einer gleichen Situation „dem Infiziert-sein mit dem Virus HIV“ konfrontiert sind. Eine Krankheit, „HIV“ ist Teil ihres Lebens geworden. Sie sind krank aber sie definieren sich nicht über die Krankheit. Dies ist, wenn auch mitunter bedingt durch die Dynamik des Virus der sie in ihrem Alltag mal mehr, mal weniger beeinträchtigt, das Ziel von vielen. Durch das Teilen von Problemen und Lösungen, den Erfahrungen eines jeden Einzelnen, werden Bewältigungsstrategien entwickelt die man durch das kommunizieren unter und miteinander jedem zur Verfügung gestellt werden. Dies steht auch für den Aspekt dass es Hoffnung gibt, was besonders für diejenigen von Bedeutung ist, die erst vor kurzem mit der Diagnose „Sie sind HIV positiv„ konfrontiert worden sind.

Diese Art des Peer Support, der gegenseitigen Unterstützung von Gleichgesinnten ohne Ratschläge, Tips oder Hilfe von professioneller Seite, ist die direkteste Form der Umsetzung einiger Empfehlungen der Denver Prinzipien.

Stellt Euch selbst Eure Aufgaben und entwickelt Eure eigenen Strategien.

Engagiert Euch auf allen AIDS Veranstaltungen (In Foren) und tut dies gleichberechtigt mit anderen Teilnehmern. Tauscht mit ihnen Erfahrungen und Erkenntnisse aus.

Eine der ersten Sätze die man von Mitglieder wenn sie sich angemeldet haben immer wieder liest, sind:

Zunächst möchte ich schreiben, wie dankbar ich für dieses Forum bin. Hat mir schon einigermaßen geholfen, nicht aus dem Fenster zu springen.

Seit einiger Zeit bin ich stiller Mitleser und heute habe ich mich hier angemeldet. Euer Forum hat mir besonders in der ersten Zeit nachdem mir ein Arzt gesagt hat das ich HIV positiv bin, sehr geholfen.

Dies wirft auch ein Licht auf das mangelnde Verständnis und die ungenügende Begleitung von Ärzten wenn sie Menschen mit der Diagnose „Sie sind HIV positiv„ konfrontieren. Im Jahr 2011, 30 Jahre nach HIV in Deutschland ist dies gelinde gesagt eine Schande insbesondere wenn man weiß dass es sich nicht um Einzelfälle handelt.

Ob real oder virtuell, wenn Menschen an einem Ort zusammenkommen, miteinander kommunizieren, prallen mitunter die unterschiedlichsten Meinungen und Standpunkte aufeinander. IdR geht es friedlich und humorvoll zu. Aber auch Streiten und hitziges Debattieren ist ein Teil der Kommunikationskultur. Insbesondere wenn man sich vor Augen hält dass das Virus keine gesellschaftlichen Barrieren kennt und dass jeder Einzelne sich in seiner Sozialisation vom Anderen unterscheidet.

Mit einer Krankheit zu leben, HIV positiv zu sein, macht den Menschen per se nicht zu einem besseren, verständnisvolleren oder mitfühlendem Menschen. So wie wir uns vor unserer Diagnose „Sie sind HIV positiv“ in unserem Verhalten individuell unterschieden haben, so unterscheiden wir uns auch in unserem Alltag mit HIV. Fast jeder empfindet die Diagnose „Sie sind HIV positiv“ anfangs als ein einschneidendes Erlebnis, eine Krise in seinem Leben. Eine Krise ist eine Bedrohung. Sie beinhaltet den Aspekt der Gefahr. Gleichzeitig birgt eine Krise auch das Potential einer Chance zu einer Veränderung in sich. Dies wahrzunehmen, zu akzeptieren und zu leben ist kein leichter Weg, da es immer um das Loslassen, um Abschied nehmen von alten Gewohnheiten, Verhaltensmuster geht.

Foren zum „um Rat fragen“

Was die Eingangs erwähnten Angebote diverser Anbieter mit den unterschiedlichsten Interessen wo Menschen im Kontext eines Risikokontaktes/Verhaltens und einer möglichen Infizierung um Rat fragen können betrifft, so möchte ich nur kurz, auf die meiner Erfahrung/Meinung nach wichtigsten Plattformen eingehen.

Da wäre als Erstes die Plattform Med1 – Gesundheit im Internet – Forum „HIV und AIDS“ zu nennen. Diese ist soweit mir bekannt die größte Plattform an die sich Menschen um Rat und Hilfe wenden, wenn sie meinen einen Risikokontakt im Kontext zu einer möglichen HIV Infektion gehabt zu haben. Die Auskünfte  und Hilfestellungen sind idR fachlich qualifiziert. Zwar finden mitunter heftige Diskussionen statt, aber nur selten greift ein Moderator regulierend ein. Quelle

Ein anderes Forum das die Bezeichnung „Klein und Fein“ wie kein Anderes zu Recht trägt, ist das Forum
1. Dezember: Welt – Aids – Tag
In diesem Forum beantworten Ihnen Gisela Staack und Günther Frank (Fachdienst Gesundheit des Kreises Stormarn) alle Fragen rund um das Thema Aids. Quelle

Es zeichnet sich durch Sachlichkeit, Menschlichkeit und Respekt der beiden Moderatoren gegenüber den Rat und Hilfesuchenden aus wie ich es selten erlebt habe.

Ein weiteres Forum an das sich Rat und Hilfesuchende wenden ist das Lifeline Forum. Die Auskunftgebenden sind u.A. die gleichen Personen wie im Med1 Forum. In beiden Foren handelt es sich um Personen die diese Funktion ehrenamtlich, in ihrer Freizeit machen. Auf Grund ihrer beruflichen Tätigkeit sind sie fachlich dazu qualifiziert.

Auf die übrigen Foren werde ich nicht weiter eingehen. Ein gutes Kriterium um einem Forum „wo man Rat und Hilfe sucht auf den Zahn zu fühlen“ ist es wenn man „kritische Fragen stellt“. Da gibt es Foren wo Moderatoren einen hauseigenen Löschdienst zu beschäftigen scheinen. Ein Blick ins Impressum und auf den Betreiber ist sehr oft hilfreich. Manchmal kann man sich des Gedankens nicht erwehren, dass es sich hier in erster Linie um die Akquise von Geldern/Spenden mit dem Hintergrund des Social Media Marketing handelt. Insbesondere wenn man weiß, das die Informationen auf die man sich letztendlich beruft idR auf die Arbeit der AIDS-Hilfen im deutschsprachigen Raum zurückzuführen sind.

In diesem Zusammenhang möchte ich nicht versäumen auf die Arbeit (ich kann den Aufschrei jetzt schon hören : grins) von Stephan Dahl hinzuweisen.

Peer-Support via the Internet: What kind of support is sought by individuals with chronic conditions online. pdf datei

.

Dies ist der erste Beitrag des neuen ondamaris-Mitarbeiters alivenkickin – herzlich willkommen! (d.Hg.)

Neu ab 1. Oktober: Chat-Beratung der Aidshilfen

Ab Oktober startet aidshilfe-beratung.de ein neues Angebot: Neben der Beratung per Mail wird es dann auch regelmäßig einen Beratungschat geben.

Der Vorteil des Chats ist, dass man sehr individuell in den Austausch kommen und bei Unklarheiten sofort rückfragen kann.

Alle Chat-Beraterinnen und Berater sind speziell für diese Beratungsform geschult, denn auch für sie gilt die Verpflichtung, vertraulich, verlässlich und kompetent zu beraten. Erster Chat-Termin ist Freitag, der 1. Oktober, um 14.00 Uhr (bereits gebucht, weitere Termine auf der Internetseite des Angebots).

Um einen Chat zu buchen, folgt man einfach diesem Link: https://www.aidshilfe-beratung.de. Zu Beginn werden pro Woche zwei bis drei Chat-Termine angeboten.

(Meldung der DAH)

gutaussehend, klug und unkompliziert – „www.aidshilfe.de“ im neuen Design

Gutaussehend, klug und unkompliziert: Die neue Website der Deutschen AIDS-Hilfe (DAH) ist ein Traumpartner, wenn es um HIV/Aids und andere sexuell übertragbare Infektionen geht. Am 13. Juli geht das Portal online und soll in Zukunft die erste Adresse zum Thema sein.

Was kann ich tun, wenn das Kondom gerissen ist? Wo lasse ich mich testen? Wie funktioniert eine Kombinationstherapie? Soll ich auf der Arbeit sagen, dass ich positiv bin? – aidshilfe.de gibt Auskunft über Schutz sowie alle Themen, die im Leben mit HIV eine Rolle spielen. Außerdem informiert die Deutsche AIDS-Hilfe auf der Seite über aktuelles Geschehen aus Wissenschaft, Gesellschaft, Politik und Selbsthilfe. Für Journalisten stehen zusätzlich Hintergrundinformationen bereit.

www.aidshilfe.de - im neuen Look (Screenshot Startseite)
www.aidshilfe.de - im neuen Look (Screenshot Startseite)

„Die Deutsche AIDS-Hilfe bietet mit der neuen Seite Information, Dialog und Service für Menschen mit und ohne HIV“, sagt Dirk Hetzel, Referent für internetgestützte Prävention der DAH. „Wir schreiben damit eine Erfolgsgeschichte fort: Nicht-Infizierte und Infizierte werden gemeinsam zu Gesundheitsthemen informiert.“

aidshilfe.de verwendet eine klare, einfache Sprache, die jeder versteht, und verweist auf weiterführende Informationen.

Dabei nutzt das Portal die ganze Klaviatur des Web 2.0: Im Blog liefert das Redaktionsteam von aidshilfe.de Hintergründe zu aktuellen Themen und lädt die Nutzerinnen und Nutzer zum Diskutieren ein. Videocasts ermöglichen Einblicke ins reale Leben mit HIV. Wer sich bei aidshilfe.de als User registriert, hat außerdem die Möglichkeit, die Seite seinen Bedürfnissen entsprechend mitzugestalten – mit den persönlichen Lieblingsrubriken auf der Startseite.

www.aidshilfe.de im neuen Look - Screenshot Info-Seite
www.aidshilfe.de im neuen Look - Screenshot Info-Seite

Besonderen Wert legt die Deutsche AIDS-Hilfe auf Service und Vernetzung: Über aidshilfe.de finden Interessierte schnell zu allen Angeboten von Aidshilfe-Organisationen in Deutschland. Ein Veranstaltungskalender listet Aktivitäten und ermöglicht registrieren Usern online die Anmeldung zu Seminaren. Infomaterialien können unkompliziert bei unserem Versand bestellt werden.

An den Start geht www.aidshilfe.de mit einer besonderen Aktion: „HIV ist mir nicht egal – 1.000.000 Klicks in einer Woche!“

1.000.000 Klicks in einer Woche
1.000.000 Klicks in einer Woche

Das Besondere an der Aktion: Du kannst mit einem Klick auf den Button (auf www.aidshilfe.de) nicht nur ein Zeichen setzen – sondern mit etwas Glück auch ein tolles Berlin-Wochenende gewinnen!

Die Deutsche AIDS-Hilfe ist der Dachverband von rund 120 Aidshilfen in Deutschland. Sie betreibt in erfolgreicher Zusammenarbeit mit der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung HIV-Prävention und vertritt die Interessen von Menschen mit HIV/Aids in Öffentlichkeit, Politik und Wissenschaft.

Selbsthilfe oder Propaganda? Über Schleichwege des Pharma-Marketings

Positive bloggen – immer mehr. Ein erfreulicher Trend, denn auch auf diesem Weg werden immer mehr Stimmen sicht- und lesbar, die aus der Vielfalt des Lebens mit HIV und Aids berichten. Allerdings gibt es Stimmen, die nachdenklich stimmen, bei denen ein Blick lohnt à la „guck mal wer da spricht“. Ein ‚Blog‘, eine Site, bei denen unklar ist, ob ‚HIV-positiv‘ oder nicht vielmehr ‚Pharma‘ drin ist, Marketing eines Pharmakonzerns …

Jo bloggt, Marcel bloggte, Termabox bloggt, Diego neuerdings auch, und Kalle sowieso, Alive n Kickin auch, und Desmond. Desmond? Ja, Desmond.
Desmond wirbt auch für sein Blog, zum Beispiel auf Facebook:

„Hallo Leute,
ich bin Desmond, 30 Jahre alt, komme aus Köln und bin HIV-positiv. In meinem Blog spreche ich über mich, meine Musik, die Mode und das Bloggen. Außerdem schreibe ich über meine Gedanken und was mich in meinem Leben bewegt. Das hilft mir, mit HIV umzugehen und ich hoffe, dass es anderen hilft, denen es genauso geht. Drückt oben auf den Button „Gefällt mir“, um an meinem Leben teilzuhaben.
Ich freue mich über jeden „Zuhörer“… ;-)))))
Desmond“

Das klingt zunächst interessant. Desmond, HIV-positiv, schriebt über sein leben. Etwas jedoch sagt Desmond nicht. Wer auf den Link klickt, der zu Desmonds Blog führt, landet auf einer aufwendig gestalteten Seite. Liest viel über Desmond und sein Leben …
…und erfährt höchstens, wenn er ganz unten an Ende der Seite auf „Impressum“ klickt, wer denn dieses Angebot betreibt:

„Diensteanbieter: Abbott GmbH & Co. KG“
und
„Realisierung: Allround Team GmbH … Redaktion: Christian Lang, Fabienne Nawrat“

Über das „Allround Team“, zuständig für Abbotts „Infotainment-Angebot“ und „Community-Website“ namens ‚Garten der Lüste‘,  ist auf dessen Internetsite zu erfahren

„Allround: Das bedeutet für uns vielseitig begabt, universell tätig und überall einsetzbar zu sein. Spezialisiert sind wir auf Agenturdienstleistungen, Verlagswesen, Sprachdienste und Usability-Studien, stehen Ihnen aber mit unserer langjährigen Erfahrung und unseren frischen Ideen auch in jedem anderen Aufgabenfeld zur Verfügung.“

Technisch wird ‚Desmonds Blog‘ realisiert von ‚Medienhof‘ – einer Agentur, die sich selbst im Untertitel bezeichnet als

„Agentur für Unternehmenskommunikation“.

Desmonds Blog – also nicht ‚irgendein‘ HIV-positives Blog. Ein Blog auf einer Marketing-Plattform, und zwar eines Pharmakonzerns, eines Konzerns der Aids-Medikamente herstellt. Ein kleiner, ein wichtiger Unterschied.

Nun mag ein HIV-Positiver sich vielleicht durchaus entscheiden, sich bei einem Pharmakonzern zu verdingen, dort sein Blog professionell ‚betreuen‘ zu lassen (was auch immer ‚betreuen‘ dann meinen mag).

Allein – die ‚Kommunikation‘ von Pharmakonzernen mit Patienten ist immer einen besonderen Blick wert. Nicht umsonst gilt das Direktwerbeverbot des Heilmittelwerbegesetzes:

„Für verschreibungspflichtige Arzneimittel darf nur bei Ärzten, Zahnärzten, Tierärzten, Apothekern und Personen, die mit diesen Arzneimitteln erlaubterweise Handel treiben, geworben werden.“ (Volltext: Gesetz über die Werbung auf dem Gebiete des Heilwesens, dort §10)

Nicht nur, dass die Site ‚Garten der Lüste‘ von Abbott betrieben wird, dort wird auch -ohne Nennung von Produktnamen- über die HIV-Medikamente des Konzerns berichtet, werden Broschüren angeboten, die bestimmte Technologien des Konzerns für HIV-Medikamente lobpreisen, wird auf andere konzerneigene HIV-Sites verlinkt.

Wenn dann auch noch die Verquickung von ‚Stimme aus dem HIV-positiven Leben‘ und Pharma-Marketing nicht (wie z.B. beim Facebook-Auftritt) oder kaum sichtbar (wie auf der Site) erwähnt wird, wirft dies weitere Fragen auf.

Worum geht es?

„Unternehmenskommunikation“ – dieser Begriff (den die realisierende Agentur im Untertitel führt) weist wohl in die Richtung, um die es im ‚Garten der Lüste‘ gehen dürfte. Und vermutlich auch auf ‚Desmonds Blog‘? Die Kommunikation eines Unternehmens, das einer der großen Player auf dem Gebiet der HIV-Medikamente ist. Und einer der sehr umstrittenen Player.

Denn Abbott hat eine bewegte Geschichte auf dem Aids-Markt. Eine Geschichte voll von Problemen und Eigenartigkeiten. Eine kleine Auswahl: Der Konzern plante eigenen Unterlagen zufolge, ein lebenswichtiges Aids-Medikament vom Markt zu nehmen, was die eigene Marktposition im Vergleich zu Wettbewerbern befördert hätte. Um die eigenen Gewinne zu erhöhen, wurde in den USA der Preis dieses Aids-Medikaments verfünffacht. Immer wieder auch gerät Abbott in die Kritik aufgrund seines Umgangs mit Patentrechten. Erst jüngst versuchte ein Abbott-Pharmareferent in Costa Rica Presseberichten zufolge, HIV-Positive davon zu überzeugen sich einer Klage gegen eine generische Version von Lopinavir> anzuschließen. Kritik wird nicht gern gesehen – Abbott klagte gegen ACT UP . In den USA wurde jüngst Abbott abgemahnt – wegen Werbung, die die Wirkung für ein Aids-Medikament übertreibt und Nebenwirkungen verharmlost.

Sieht so die Aids-Politik eines Unternehmens aus, in dessen Gesellschaft man sich befinden möchte als HIV-positiver Blogger? Diese Frage muss jeder Blogger für sich selbst entscheiden. Aber die Verbindungen zum Konzern sollten für jeden und jederzeit offen ersichtlich sein.

So bleibt letztlich die Frage nach dem Zweck des Ganzen. Sind ‚Garten der Lüste‘ und vielleicht auch ‚Desmonds Blog‘ wirklich mehr als nur der immer wieder erneuerte Versuch von Pharmakonzernen, sich über das aus guten Gründen bestehende Direktwerbeverbot hinweg zu setzen?

Wird hier das Image eines ‚Blogs eines HIV-Positiven‘ benutzt, instrumentalisiert, um über immer neue Wege direkten Zugang zu Patienten zu bekommen?

Positive Stimme? Oder schnödes Marketing, im Interesse des Unternehmens?

.

Nebenbei, der ‚Garten der Lüste‘ ist eines der bekanntesten Triptychen von Hieronymus Bosch. Der eigentliche ‚Garten der Lüste‘, dargestellt im  Mittelteil dieses Triptychons, wurde lange Zeit als Warnung vor der Todsünde der Wollust gedeutet. Inzwischen wird es auch als Darstellung eines utopischen Liebes-Paradieses gesehen, als ‚Garten der Liebe‘. Abbott wirbt für seine Kampagne mit dem Slogan „Augen auf im Garten der Lüste – Kondome schützen“. Ob Abbott dieses Spannungsfeld der Interpretationen des Bosch-Triptychons  bei der Wahl des Namens ihrer Patienten-Marketing-Kampagne bewusst war?

siehe auch:
stationäre aufnahme 11.07.2010: Abbott schickt bei Facebook HIV-Infizierten vor
Bildblog 12.07.2010
medizynicus 20.07.2010: Kann man Bloggern trauen? Oder: Desmond, die Krankheit und die Pharmaindustrie
Reaktion von Desmond auf die Artikel in Desmonds Blog am 23.07.2010 [Artikel dort nicht einzeln verlinkbar]
medizynicus 23.07.2010: Desmond lebt!

brandeins 07/2010: Mein Patient, mein Partner
.
.

Digitaler Aktivismus: Buch zum Gratis – Download

Wie Internet, Twitter, Facebook & Co. für Aktivismus einsetzen? Das Buch „Digital Activism Decoded“ steht seit 1.6.2010 gratis  zum Download zur Verfügung.

Aktivismus und seine eingesetzten Mittel wandeln sich. In Zeiten von Internet 2.0, Google, Facebook und Co. bieten auch digitale Technologien zahlreiche Ansatzpunkte und Wege für erfolgreichen Aktivismus. Wege, die in Deutschland noch vergleichsweise wenig genutzt werden.

Bisher fehlte eine Übersicht, die alle Aspekte des ‚digitalen Aktivismus‘ zusammenführt, alle wesentlichen Probleme behandelt.Diese Lücke zu schließen ist der Ansatz des Buches „Digital Activism Decoded‘.

Es behandelt einen weiten Kreis an Fragen: Welche Geräte, Technologien und Programme werden benötigt? In welchen sozialen und politischen Situationen findet digitaler Aktivismus statt? Welche Chancen bietet, welche Effekte verursacht digitaler Aktivismus? Wie den Erfolg digitaler Kampagnen messen? Wie kann sich Aktivismus in Zeiten vernetzter Gesellschaften weiter entwickeln?

Das Buch, das am 30. Juni in einer gedruckten Version erscheint, steht vorab seit 1. Juni 2010 zum unentgeltlichen Download zur Verfügung.

Inhaltsverzeichnis:
Preface….. by Mary Joyce
Introduction: How to Think About Digital Activism….. by Mary Joyce

Part 1: Contexts: The Digital Activism Environment
Infrastructure: Its Transformations and Effect on Digital Activism….. by Trebor Scholz
Applications: Picking the Right One in a Transient World….. by Dan Schultz and Andreas Jungherr
Devices: The Power of Mobile Phones….. by Brannon Cullum
Economic and Social Factors: The Digital (Activism) Divide….. by Katharine Brodock
Political Factors: Digital Activism in Closed and Open Societies….. by Tom Glaisyer

Part 2: Practices: Digital Actions in the Aggregate
Activism Transforms Digital: The Social Movement Perspective….. by Anastasia Kavada
Digital Transforms Activism: The Web Ecology Perspective….. by Tim Hwang
Destructive Activism: The Double-Edged Sword of Digital Tactics….. by Steven Murdoch

Part 3: Effects: What Is Digital Activism’s Value?
Measuring the Success of Digital Campaigns….. by Dave Karpf
The New Casualties: Prisons and Persecution….. by Simon Columbus
Digital Politics as Usual….. by Rasmus Kleis Nielsen
The Future of Advocacy in a Networked Age….. by Sem Devillart and Brian Waniewski

Conclusion: Building the Future of Digital Activism….. by Mary Joyce
Glossary….. by Talia Whyte and Mary Joyce
About the Authors

weitere Informationen:
the meta activism project: Digital Activism Decoded (dort Link zum pdf-Download)
.

[via netzpolitik.org]

ondamaris auf Facebook

ondamaris ist schon seit einiger Zeit auch auf Facebook, seit kurzem auch mit einer eigenen Seite.

Auf der ondamaris – Facebook-Seite gibt’s nicht nur Informationen über die jeweils aktuellen ondamaris-Artikel, sondern auch Hinwiese auf interessante Artikel bei anderen Quellen, Link-Tipps oder Veranstaltungs-Hinwiese.

Also – Fan werden von ondamaris auf Facebook !

Gewalt und Freiheit – wenn Angst zur Waffe wird

Ein Blog stellt seinen Dienst ein. „Samstag ist ein guter Tag“ verkündet(e) das Ende – wegen des Eindrucks wiederholter persönlicher Bedrohungen.

Ein Blogger schreibt einen Artikel. Dieser findet nicht die Zustimmung einer Person, die mit den im Artikel beschriebenen Vorgängen verbunden ist. Drohungen sollen ausgesprochen worden sein, Drohungen auch persönlicher Art. Der Blogger nimmt seinen Artikel aus seinem Blog. Stellt ihn nach Überlegen und Rücksprachen in Teilen später wieder online, mit Kommentar, der auf die empfundenen Drohungen verweist. Reaktionen folgen, die als erneute Drohungen empfunden werden. Und heute die Ankündigung: das Blog wird eingestellt. Der Artikel befindet sich nicht mehr online.
Die beteiligte Person bestreitete die Drohungen, sprach von Demagogie und stellte ein Ultimatum.

Nachtrag 12.03.2010 12:00:
Das „Aus“ für’s Blog ist als Post wieder off – und das Blog „Samstag ist ein guter Tag“ bis auf weiteres online. Bis auf den Artikel über …

Kommentar:
Es ist bestürzend zu erleben, wie ein Blogger und Freund unter Druck gesetzt wird, sich persönlich bedroht fühlt – aufgrund eines Artikels, der als mißliebig empfunden wird. Das alles statt einer Auseinandersetzung um Ideen und Konzepte, statt einer Auseinandersetzung mit (sachlichen) Worten.

Und falls Äußerungen als Drohungen empfunden werden, ohne als solche gemeint zu sein, und der Äußernde um die Wirkung seiner Worte weiß – schiene dann nicht ein klärendes Wort, ein „so habe ich das nicht gemeint“, ein „es geht mir um das Problem…“ wünschenswert?

Wenn Angst zur Waffe gemacht wird, nicht nur gegen einen Artikel, eine Idee, sondern gegen einen Menschen – dann ist es höchste Zeit zu fragen wie weit darf man gehen.

Ich bin entsetzt, dass solches innerhalb schwuler Szene, zwischen gebildeten Menschen, zwischen Erwachsenen möglich ist.

Und ich hoffe, dass „Samstag ist ein guter Tag“ vielleicht eine Pause zum Luftholen einlegt, als Blog aber weiter existiert, und irgendwann auch nicht nur als Archiv, sondern auch mit vielen neuen überlegten Berichten.

siehe auch
alivenkickin 12.03.2010: Meinungsfreiheit . . . ist Manchem ein Dorn im Auge
.

Über 500 Männer infiziert? Internet-Hoax stiftet Verwirrung

Über 500 Menschen habe sie mit HIV infiziert, behauptet die Frau in einem Video, das derzeit für Furore sorgt. Eine Falschmeldung, wie jetzt bestätigt wurde.

Die 23jährige Jackie Braxton aus Detroit hatte eine Idee. Sie stellte am 14. Januar 2010 ein Video auf das Online-Portal YouTube. In diesem Video erklärte sie unter anderem, sie habe in letzter Zeit 500 Menschen mit HIV infiziert. Außerdem leide sie an Syphilis.

Screenshot des Videos mit der HIV-Falschmeldung
Screenshot des Videos mit der HIV-Falschmeldung

Das Video sorgte erwartungsgemäß bald für große Aufregung. Nicht nur Nutzer von Internet-Foren und Blogs sprangen auf den medialen Hype-Zug um den angeblichen skandalösen Fall von mysteriöser HIV-Verbreitung, auch seriöse Medien berichteten. Selbst die Nachrichtenagentur AP berichtete und UPI („100 Years of journalistic Excellence“) brachte die vermeintliche Nachricht als „Top News“.

Alles ein Hoax, stellte sich bald nach Ermittlungen der Detroiter Polizei heraus. Frau Braxton wollte die Aufmerksamkeit für das Thema HIV und Aids erhöhen, erklärte sie nach der Enttarnung der Aktion. Sie ist nicht mit HIV infiziert.
Als Hoax (engl. Scherz, Schabernack; auch Schwindel) wird eine über das Internet verbreitete Falschmeldung bezeichnet.

Medienexperten wie auch Aids-Aktivisten kritisierten den unreflektierten und unkritischen Umgang vieler Medien mit der vermeintlichen Nachricht und dem Video. Sie sollten ihrer Rolle, Fakten von Fiktion zu trennen, sorgfältiger nachkommen. Insbesondere sei versäumt worden, vor Verbreiten dieser Nachricht Aids-Organisationen oder HIV-Experten zu kontaktieren.

Auch diverse deutschsprachige Medien hatten über den vermeintlichen Fall um das Video berichtet – ohne den Hoax zu erkennen.

Sogenannte Hoax-Meldungen sind auch bei HIV und Aids häufig. So geistern seit Jahren eine Meldung durch deutschsprachige Foren über HIV-verbreitende Computerviren oder HIV-‚verseuchte‘ Spritzen im Kino – beides längst als Hoax enttarnt.

weitere Informationen:
The Michigan Messenger 20.01.2010: Media experts, HIV activists slam press for its role in ‘Jackie’ YouTube hoax
POZ 20.01.2010: AIDS Activists React to Press Coverage of Online HIV Hoax
.

Abzocke? Suchen Sie eine Subdomain? (akt)

Wie, da will mal wieder jemand mir meinen Domain-Namen nochmal verkaufen? Abzocke? Na, nicht der erste Versuch. Aber diesmal vermeintlich als deutsche Domain …

„Wie Sie wissen, gibt es in sehr vielen Ländern der Welt Domains mit einem .co vor dem Ländercode der Domain (z.B. Großbritannien). In Kürze wird dies auch in Deutschland möglich sein. Derzeit läuft die Vergabe von .co.de-Domains an Markeninhaber zur Vermeidung juristischer Probleme (Sunrise-Phase). Nach dieser Phase steht jedem die Domainendung .co.de für die Registrierung von Domains offen (Landrush-Phase)“,

schreibt mir eine Firma aus Osnabrück, die sich gleich als „Vergabestelle“ bezeichnet.

Und sie schmieren mir Honig um den (dreitagestoppeligen) Bart:

„Da Sie mit www.ondamaris.de eine der wichtigsten Seiten im deutschen Markt betreiben ….“

Prust, Gröl …

Und wenn ich nicht reagieren sollte, könnte es Konsequenzen haben …

„Wenn Sie auf diesees Schrieben überhaupt nicht antworten, ist es möglich, dass die Domain ondamaris.co.de in der Landrushphase durch einen Dritten registriert wird.“

Grosszügige 99 Euro soll die Sub-Domain kosten – pro Jahr, tituliert als „Domainmiete“.

Na – dann wollen wir mal …

… zum Papierkorb schreiten.

Rechtlich ist das Ganze übrigens scheinbar (siehe „Was sagen die Anwälte …“ nicht zu beanstanden.

„Bitte klappen Sie die Tabletts hoch und bringen Sie Ihren Sessel in eine aufrechte Position: die Abzocke kann beginnen!“, kommentiert basic thinking treffend diese Masche, aus einer simplen Sub-Domain Geld zu schlagen.

Ich könnte ja überlegen, basic thinking zu folgern. Was zahlen Sie denn  -sagen wir, nur so als Beispiel- für die (Sub-) Domain aids.ondamaris.de? Oder für positiv.ondamaris.de? Oder ganz persönlich, z.B. Peter.ondamaris.de? Beeilen Sie sich, der erste ‚Peter‘ könnte schon vor der Tür stehen …

weitere Informationen:
basic thinking 12.12.2009: Co.de: Billige Subdomain für 99 Euro gefällig?
basic thinking 14.12.2009: Subdomain .co.de: Was sagen der Anwalt und die Denic dazu?
.

„Das schnelle Date“ – Internetgestützte Sexualkontakte und HIV-Infektionsrisiko

Wird bei im Internet angebahnten Sex-Kontakten eher auf Safer Sex verzichtet? Diese Vermutung wird immer wieder geäußert. Nein, Vermutung falsch, zu diesem Ergebnis kommt nun eine vom Wissenschaftszentrum Berlin publizierte Studie.

Das Internet nimmt auch bei Kennenlernen und Anbahnen von Sex-Kontakten immer breiteren Raum ein. Die „blauen Seiten“ sind für viele schwule Männer fast schon unverzichtbar, doch auch bei heterosexuellen Kontakten spielt das Internet eine immer größere Rolle.

Seit der steigenden Bedeutung des Internets wird immer wieder auch postuiliert, das Internet sie -auch dank seiner Anonymität- ein Vehikel, vermehrt unsafen Sex zu haben. Doch – wie steht es wirklich um diese bisher nicht begründbare Vermutung? Eine Studie des Wissenschaftszentrums Berlin (WZB), deren Bericht nun publiziert wurde, widmete sich dieser Frage.

Das WZB schreibt zu der vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten Studie:

„Der seit Ende der 1990er Jahre diskutierten Frage, ob bei Sexualkontakten, die über Kontaktseiten im Internet hergestellt werden, in geringerem Umfang präventive Vorkehrungen in Hinblick auf HIV-Übertragungen erfolgen als bei andernorts angebahnten Kontakten, sollte in einer im Frühjahr 2006 durchgeführten Online-Umfrage nachgegangen werden. Die Umfrage erfolgte über vier Dating-Portale für heterosexuelle Frauen und Männer und über vier Portale für homo- und bisexuelle Männer. Von den berücksichtigten 5.050 Fragebögen entfielen 76 Prozent auf Männer, die ausschließlich gleichgeschlechtliche Sexualkontakte in den 12 Monaten vor der Befragung angaben, 11 Prozent der Männer wurden aufgrund ihrer Angaben als bisexuell und weitere 11 Prozent als heterosexuell definiert. Frauen stellten lediglich 2 Prozent der BefragungsteilnehmerInnen.
Etwa die Hälfte der homo- und bisexuellen Männer haben ihre SexualpartnerInnen mehrheitlich oder ausschließlich über das Internet kennengelernt, während dies nur auf 39 Prozent der heterosexuellen Männer zutrifft (zwei Drittel geben dies in der kleinen Gruppe der Frauen an). Dass heterosexuelle Männer die geringsten Erfolge beim Anbahnen von Sexualkontakten über das Internet haben, zeigen auch andere erhobene Daten.
Unter den Befragungsteilnehmern erfolgte regelmäßiger Kondomgebrauch bei Vaginal- oder Analverkehr – je nach Gruppenzugehörigkeit – zu sehr unterschiedlichen Anteilen. 55 Prozent der homosexuellen und 47 Prozent der bisexuellen Männer benutzten grundsätzlich Kondome, 38 Prozent der heterosexuellen Männer und 34 Prozent der Frauen gaben dies an. Hinsichtlich des Risikos, sich mit HIV zu infizieren (ungeschützter Anal- oder Vaginalverkehr mit PartnerInnen mit unbekanntem oder diskordantem Serostatus – Expositionsrisiko), bestanden nur geringe Unterschiede zwischen homo- (27%), bi- (31%) und heterosexuellen Männern (26%) bzw. Frauen (27%). Ein Transmissionsrisiko konnte lediglich in der Teilgruppe der homosexuellen (8%) und bisexuellen (1%) Männer festgestellt werden, da in den anderen beiden Gruppen niemand HIV-positiv war.
Es zeigt sich, dass bei der überwiegenden Mehrheit aller Befragten das HIV-bezogene sexuelle Risikoverhalten bei online- und offline-Dates gleich ist.“

weitere Informationen:
Michael Bochow, Axel J. Schmidt, Stefanie Grote:
„Das schnelle Date“ – Internetgestützte Sexualkontakte und HIV-Infektionsrisiko
Studie im Volltest als pdf
.

Premiere des neuen ‚Jung Positiv‘ -Spots

Im Umfeld des Europäischen Aids-Kongresses wurde am 12. November in Köln der neue Präventions-Spot des Kölner Projektes ‚Jung Positiv‘ vorgestellt.

‚Jung Positiv‘ ist ein Projekt Jugendlicher und junger Erwachsener zwischen 15 und 27 Jahren, HIV-positiv und HIV-negativ, überwiegend schwul.

Der neue Spot des Projekts beschäftigt sich mit der Suche nach Sex über das Internet:

„Ein junger Mann begibt sich im Chat auf die Suche nach (sexuellen) Abenteuern. Das passiert in Deutschland täglich Tausende Male, und deswegen ist es die Ausgangssituation des neuen JuPo-Spots. Er thematisiert die virtuelle Welt des Internet mit typischen Haltungen in Bezug auf HIV, den damit verbundenen Ansteckungsrisiken sowie den Möglichkeiten, damit umzugehen. Temporeich, jugendgerecht und zielgruppenorientiert deckt der Spot Mythen und Widersprüche auf – und das alles, ohne Angst zu machen oder mit dem erhobenen Zeigefinger daher zu kommen.“

Die 2003 gegründete Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt, mit Filmen Prävention bei Jugendlichen zu betreiben. Die Filme werden in Jugendzentren, Schulen oder Diskotheken gezeigt und können auf der Internetseite des Projekts auf DVD oder VHS bestellt werden.

Seit 2009 kooperiert das Projekt ‚Jung Positiv‘ mit der Kampagne „ich weiss was ich tu!“ der Deutschen Aids-Hilfe DAH.

DAH-Kampagnen-Manager Matthias Kuske dazu:

„Die Verleihung des Preises für den JuPo-Spot 2007 zeigt, wie wichtig und erfolgreich es ist, junge Schwule in die Präventionsarbeit einzubeziehen und sie erzählen zu lassen, wie sie mit dem Thema HIV heute umgehen. Das passt perfekt zu „ich weiss was ich tu!“. Auch unsere Kampagne arbeitet mit Rollenmodellen, Menschen aus dem echten Leben. Wir freuen uns darum ganz besonders über die Auszeichnung für JuPo und darüber, dass wir seit diesem Jahr mit dem Projekt kooperieren!“

‚Jung Positiv‘ wurde auch im Rahmen des Europäischen Wettbewerbs „HIV visible“ prämiert. Der Clip „Ein perfekter Tag“ aus dem Jahr 2007 wurde mit einem Preis ausgezeichnet.

weitere Informationen:
Internetseite des Projekts ‚Jung Positiv
.

Surfer haben Rechte

Surfer haben Rechte – Verbraucherzentrale Bundesverband schaltet Webseite zu Rechten und Stolperfallen im Internet frei

Welche Rechte habe ich in Sozialen Netzwerken? Welche Fallen drohen beim Download von Programmen? Informationen für Internetnutzer bietet seit heute die Webseite www.surfer-haben-rechte.de. Verantwortet wird das Angebot vom Projekt „Verbraucherrechte in der digitalen Welt“ im Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), gefördert vom Bundesverbraucherministerium. Der vzbv präsentierte die Webseite heute auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Verbraucherministerin Ilse Aigner.

Surfer haben Rechte (vzbv), Screenshot
Surfer haben Rechte (vzbv), Screenshot

Internetnutzer erfahren auf surfer-haben-rechte.de, was Rechtsthemen wie Urheberrecht, Datenschutz oder Vertragsrecht sind und was sie im Onlinealltag bedeuten. Praxisnah informiert die Webseite, was bei konkreten Angeboten zu beachten ist. Checklisten helfen dabei, die wichtigsten Punkte stets im Blick zu behalten. Außerdem stellt der Verbraucherzentrale Bundesverband seine Aktivitäten im Bereich Internet vor. „Die Verbraucher können auch in der digitalen Welt auf uns zählen“, erklärt Vorstand Gerd Billen.

Vielfach überschneiden sich die Interessen von Verbrauchern mit denen seriöser Anbieter. Doch in manchen Bereichen besteht noch Nachholbedarf. „Daten- und Verbraucherschutz sind kein veraltetes Feature, sondern gehören zwingend zu einer sozialen Marktwirtschaft 2.0“ erklärt Cornelia Tausch, Leiterin des Fachbereichs Wirtschaftsfragen und Internationales und Leiterin des Projekts Verbraucherrechte in der digitalen Welt beim vzbv. Unternehmen sollten dies auch als Chance begreifen, Vertrauen bei ihren Kunden zu schaffen.

„Verbraucherrechte in der digitalen Welt“ läuft voraussichtlich bis Ende 2010 und kooperiert mit dem Projekt „Verbraucher sicher online“ der TU Berlin, das ebenfalls heute freigeschaltet wurde und technische Tipps gibt. Surfer-haben-Rechte.de wird im Projektverlauf weiter wachsen und die neuesten Entwicklungen widerspiegeln – zum Beispiel den Fortgang der Abmahnungen, die im Juli vom Projekt Verbraucherrechte in der digitalen Welt an fünf Betreiber sozialer Netzwerke verschickt wurden. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz finanziell gefördert.

(Pressemitteilung des vzbv)

gay-web – die vernetzen die schwul-lesbische Welt regional

Das größte nicht-kommerzielle schwul-lesbische Internetportal Deutschlands ist zugleich bedeutender Unterstützer zahlreicher Homo- und Aids-Projekte: gay-web.

Gay-web, das bedeutet ein Portal, eine Plattform für lokale Seiten aus über 60 Städten von Aachen bis Würzburg, von Berlin bis Fulda. Motto von gay-web: „Wir vernetzen wir die schwul-lesbische Welt regional“. Jede regionale Seite ist über eine eigene Adresse erreichbar, z.B. berlin.gay-web.de oder chemnitz.gay-web.de.

gay-web ist einerseits ein regionaler wie überregionaler City-Guide und Terminkalender, andererseits von Anfang an aber weit mehr als „nur“ ein Portal. Am Anfang waren es Selbsthilfegruppen aus der lesbisch schwulen Bewegung, die einfach nur Webspace, Emailadressen und ein wenig Unterstützung bei der Erstellung von Webseiten kostenlos zur Verfügung bekamen.

Heute ist gay-web auch Support-Plattform für viele andere Seiten, insbesondere aus dem Bereich HIV und Aids. Mehrere Aidshilfe-Gruppen finden hier genauso Unterstützung und die Grundlage ihres Online-Daseins wie auch z.B. die Positiven Begegnungen 2010 oder auch ondamaris .

Getragen wird das gesamte Angebot durch den gemeinnützigen „Trägerverein gay-web e.V.“ mit Sitz in Hamburg.

Entstanden ist das Projekt gay-web 1996. In Zeiten weit vor Google und Gayromeo waren schwule und lesbische Inhalte im Netz noch weit schwerer zu finden als heute. Mit der Struktur stadtname.gay-web.de sollte alles einfacher werden und zudem die lokalen Angebote miteinander vernetzt werden.

Bald schon war gay-web zum größten nicht-kommerziellen lesbisch-schwulen Internetportal geworden – und ist es bis heute. Inzwischen ist gay-web 13 Jahre agil und vital – demnächst, wie zu hören ist sogar mit frischem neuem Aussehen …