Depressionen bei Hepatitis-C-Therapie mit Interferon: Früherkennung wichtig, Prophylaxe weiter unklar

Bei Therapien der Hepatitis C mit Einsatz von Interferon treten häufig als Nebenwirkung Depressionen auf, Patienten erleben diese teils als massive Beeinträchtigung. Antidepressiva der Gruppe der SSRIs (Seronotin-Wiederaufnahme-Hemmer) sind sicher und wirksam zur Behandlung der Depressionen während einer Interferon-Behandlung. Ob ihr Einsatz auch prophylaktisch zur Vorbeugung von Depressionen sinnvoll ist, ist nach widersprüchlichen Daten bisher unklar. Sehr wichtig sei allerdings sowohl ein frühzeitiges Erkennen als auch Behandeln von Depressionen, so Forscher.

„Depression is a relatively frequent and potentially serious complication of IFN [interferon] therapy for HCV infection. Since depressed patients can suffer from longer disability period, lower quality of life, have potentially more inpatient and outpatients visits, and increased suicide risk, early detection and treatment of depression is very important.“

Insbesondere betonen sie den Wert regelmässiger monatlicher psychologischen Untersuchungen (im Vergleich zu einer Untersuchung ’nach Bedarf‘)

„monthly evaluation of patients by a psychiatrist was associated with less depression, psychosis, and delirium compared to an ‘as needed’ approach.“

aidsmap 09.05.2012: Depression and pegylated interferon: doctors look at screening strategies and treatment

2 Gedanken zu „Depressionen bei Hepatitis-C-Therapie mit Interferon: Früherkennung wichtig, Prophylaxe weiter unklar“

  1. Depressionen als Nebenwirkungen einer Peg INF Behandlung bei einer Hep C ist schon lange bekannt. Nicht wenige aus meinem Bekanntenkreis haben die Behandlung mit PEG INF deshalb auch absetzen müssen.

    Ich selbst hatte während in der Zeit der Behandlung die sich vom 11. Dezember 2003 bis zum 10. Februar 2005 hinzog eine leichte Depression – med depressive Verstimmungen genannt.

    http://alivenkickn.wordpress.com/hep-c-diary/tagebuch-meiner-peginterferon-alfa-2aribavirin-behandlung/

  2. However, they note that the effectiveness of the prophylactic use of antidepressants has yet to be established.

    Ich finde diesen Ansatz in der Medizin besonders bei einer Depression immer als erstes auf „Medikamente“ zu – rück – greifen zu wollen höchst bedenklich. Natürlich ist ne Pille zu schlucken einfacher als sich den Ursachen einer Depression zu stellen bzw sich mit ihr mit Hilfe eines „Therapeuten“ auseinanderzusetzen. Dies würde ja bedeuten das ausreichend Therapeuten zur Verfügung stehen auf die man zurückgreifen könnte. Hier herrscht eine Unterversorgung die seit langem bekannt ist. Allerdings ist dies mit GesundheitsKosten verbunden die politisch nicht gewollt sind.

    Therapy with SSRI antidepressants has been shown to be a safe and effective treatment of depression for patients taking interferon.

    Die Pharmahersteller dürfte es auf alle Fälle freuen wenn Ärzte immer wieder gerne auf deren Angebote zurückgreifen.

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