Mit neuen Kinospots und einer App will die Aids-Hilfe Bremen mehr Aufmerksamkeit für das Thema HIV und Aids schaffen.
Einer der Kino-Spots entstand in Zusammenarbeit mit einer Projektgruppe von Schülerinnen und Schülern:
Der Spot entstand im Rahmen einer Projektarbeit in Zusammenarbeit mit einer Gruppe Schülerinnen und Schüler, die sich dem Thema HIV-Prävention aus ihrer Sicht zeitgemäß zu nähern versuchten. Das Ergebnis: ein bemerkenswerter Spot fürs Kino.
Ergänzt wird die Kampagne u.a. auch durch eine App für Smartphones, die interaktiv informiert, Kontakt zur Aids-Hilfe Bremen erleichtert (inkl. Navigation) und auch Spenden ermöglicht.
Thomas Elias, Geschäftsführer der Aids-Hilfe Bremen, zur Grundidee der Kampagne:
„Die Zeit der Tapeziertischprävention ist vorüber. Die Aids-Hilfe Bremen e.V. bemüht sich, durch Einbindung von Schüler-Präventionsprojekten quasi ein ‚Perpetuum Mobile‘ der Prävention zu erschaffen – eine sich selbst erneuernde Präventionsstrategie, indem Schüler ihre Projekte von Jahrgang zu Jahrgang weitergeben und beständig erneuern und verbessern.
Diese Arbeit ist eingebettet in eine ‚kleine Forschungsarbeit‘ und einen theoretischen Teil, der – wenn alles wie geplant läuft – in ein Homepageprojekt der Schule münden soll, welches dann an den jeweils nachfolgenden Jahrgang übergeben werden soll.“
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App der Aids-Hilfe Bremen für iPhone iPod iPad und Android .
… und warum bringt niemand den Schülerinnen und Schülern etwas über Stigma und stigmatisierende Bilder und Sprache bei? Da sind wir ja wieder fast auf Michael-Stich-Niveau! Und warum nimmt die AIDS-Hilfe Bremen sowas ab und zeigt es unter ihrem Namen?
Auf der anderen Seite: Wenn diese Bildsprache und diese Texte von jungen Menschen selbst entwickelt wurden, sollten wir dann mal drüber nachdenken, ob Angst-basierte Präventionskapagnen eventuell doch noch eine Daseinsberechtigung haben, für die junge Generation zum Beispiel?
Ich glaube: eher nicht! Nur weil diese Art der Botschaften das erste ist, was den Jugendlichen zum Thema HIV einfällt, heißt das ja nicht, dass sie nicht vielleicht auch noch auf andere, differenziertere Botschaften kommen würden, wenn man ihnen nur ein wenig mehr Wissen vermitteln würde.
Ich denke nach wie vor: Der Schaden, den stigmatisierende, Angst-basierte Kampagnen á la Stich anrichten, ist größer als ihr Präventionsnutzen.
Die AIDS-Hilfe Bremen e.V. hat die Angst-Kampagne der Michael Stich Stiftung scharf kritisiert und als nicht-zielführend und kontraproduktiv bewertet.
Den Spot der Schülergruppe dahingegen halten wir zwar für recht spektakulär, jedoch nicht für eine Angstkampagne.
Die Idee der Schüler, das Virus (und seine Wandelbarkeit)durch einen Menschen darzustellen und in dem Spot den Begriff „AIDS“ nicht zu erwähnen, sondern die Betrachter recht frei selber assoziieren zu lassen, halten wir für ziemlich genial.
Wenn jemand Angst empfindet, so befindet sich diese im Kopf des Betrachters.
Das Team der AIDS-Hilfe fand die filmischen Mittel schon recht massiv, aber der Begriff „Angst“ wollte bei uns nicht aufkommen, denn für eine Angst-Kampagne hätten wir unseren Namen nicht hergegeben.
Du kannst mich nicht sehen, riechen und schmecken – aber Du kannst dich schützen. Eine einfache, klare und verständliche Botschaft ohne moralinsauren Hintergrund.
Thomas Elias (Geschäftsführer)