Frage 4:
Hepatitis C ist bei Männern, die Sex mit Männern haben, in der letzten Zeit häufiger festgestellt worden. Hep C ist oft nicht gut therapierbar und kann einen lebensbedrohlichen Verlauf nehmen. Was kann man dagegen tun?
Antwortmöglichkeiten
1. Beim Analverkehr schützen Kondome, beim Fisten Gummihandschuhe (bei mehr als einem Partner: jedesmal ein neues Kondom bzw. Handschuh)
2. Wie bei Hepatitis A und B gibt es eine Impfung.
3. Beim Sniefen, etwa von Kokain, immer nur das eigene Röhrchen verwenden (benutze immer nur eigene Tools und Toys).
Richtig sind Antworten 1 und 3.
Das Hepatitis C – Virus (HCV) ist vor allem über geringste Mengen Blut sehr leicht übertragbar, anders als Hepatitis A und B gilt Hepatitis C aber nicht als typische sexuell übertragbare Infektion. Eine Impfung gegen Hepatitis C gibt es nicht.
Die Übertragung beim Sex geschieht am ehesten dann, wenn benutzte Gegenstände
(z.B. Dildos) nach Blut- oder Schleimhautkontakt an einen weiteren oder mehrere Partner weitergegeben oder (auch Kondome, Handschuhe) weiterverwendet werden.
Eine Übertragung von HCV ist auch über das gemeinsame Benutzen eines Gleitmitteltopfs vorstellbar.
Beim Konsum von Drogen wird HCV vor allem beim Benutzen von gebrauchten Spritzutensilien sowie von gebrauchten Röhrchen (Sniefen) weitergegeben.
HCV ist sehr widerstandsfähig, von daher reicht einfaches Waschen gebrauchter Gegenstände zur Reinigung nicht aus. Dildos sollten nach dem Gebrauch mit Desinfektionsmitteln gereinigt werden. Kondome, Gummihandschuhe sowie Spritzbesteck und Röhrchen sollten grundsätzlich nicht wiederbenutzt werden.
Frage 5:
Bei gerissenem Kondom oder ungeschütztem Analverkehr kann die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung mit HIV eventuell verringert werden durch:
Antwortmöglichkeiten:
1. Für den Gefickten: keine Darmspülungen, kein weiterer Analsex!
2. Für den Aktiven: Sobald wieder möglich: pinkeln, Schwanz behutsam mit (Flüssig)Seife waschen.
3. Unter bestimmten Umständen kommt auch die sog. „PEP“ in Frage, das ist eine medikamentöse Behandlung im Nachhinein. Informier Dich mal darüber !
Richtig sind Antworten 1, 2 und 3.
Eine Ansteckung mit HIV ist beim Analverkehr für beide Partner möglich
– wenn das Kondom gerissen ist, vor allem, wenn dies nicht bemerkt und im Körper abgespritzt wurde
– wenn das Kondom beim Rausziehen abgerutscht und im Körper geblieben ist
– wenn das Kondom nicht während des gesamten Verkehrs oder gar nicht benutzt wurde
Alle drei als Antwort angeboten Tipps stellen Möglichkeiten dar, das Risiko einer Ansteckung zu verringern, ausschließen lässt sich die Möglichkeit einer Ansteckung dadurch jedoch nicht. Dies gilt auch für den aktiven Partner.
zu a) Auch wenn du den Impuls hast, etwas zu unternehmen, solltest du deine Darmschleimhaut unbedingt in Ruhe lassen. Durch Einläufe/Spülungen würdest du im ungünstigen Fall die Schleimhäute reizen oder verletzen und das Risiko einer Infektion dadurch erhöhen. Das gilt übrigens nicht nur für ‚danach‘, auch vor dem Sex solltest du aus dem selben Grund auf Darmspülungen u.ä. verzichten.
zu b) Auch als Aktiver besteht für dich die Möglichkeit einer Ansteckung mit HIV, weil sich auch am Schwanz Zellen befinden, in die HIV eindringen kann (in der Harnröhre, auf der Innenseite der Vorhaut und am ‚Bändchen‘)*. Auch die Übernahme infizierter Zellen ist bei Schleimhautkontakt möglich. Beim Tipp, deinen Schwanz hinterher zu waschen, solltest du dies vorsichtig tun und nicht wie bei unserem Kärtchen rubbeln.
zu c) Die HIV-Postexpositionsprophylaxe (kurz:PEP) ist ein Behandlungsversuch mit Medikamenten zur Verhinderung einer Ansteckung mit HIV. Wichtig ist, dass man damit so schnell wie möglich beginnt, am besten innerhalb von 2 Stunden (spätestens 72 Stunden nach der Risikosituation).
Daher ist es sinnvoll, eine der Notfallambulanzen aufzusuchen, die die PEP anbieten. Erkundige dich am besten, wo du dich im Notfall in deiner Region hinwenden könntest. Die AIDS-Hilfe in deiner Nähe kann dir Auskunft geben.
Wenn dein (Sex)Partner bereits Medikamente gegen HIV nimmt, solltet ihr dann möglichst alle Unterlagen darüber mitbringen.
Ob eine PEP in deinem Fall überhaupt sinnvoll ist, wird dann im Gespräch mit dem Arzt geklärt.
Zweifelhaft ist dies vor allem dann, wenn nicht sicher ist, ob dein Sexpartner überhaupt positiv ist oder wenn es sich dabei um keine Ausnahmesituation handelt:
Die PEP kann Safer Sex nicht ersetzen, sie ist eine Notlösung für Ausnahmesituationen.
Bei gerissenem oder abgerutschtem Kondom: Woran könnte dies gelegen haben ?
Kondome können zwar auch bei richtiger Anwendung reißen, meist wurde aber irgendetwas nicht beachtet. Es lohnt sich, sich darüber Gedanken zu machen, woran es gelegen haben könnte, um den Fehler in Zukunft zu vermeiden.
Tipp: Benutze vor allem immer ausreichend wasserlösliches Gleitmittel.
Tipps, um zu vermeiden, dass ein Kondom während des Verkehrs oder nach dem Abspritzen abrutscht:
– Wenn der Schwanz beim Stellungswechsel oder mittendrin schlaff wird, brich am besten ab und warte bis er wieder steht. Nimm ggf. ein neues Kondom.
-Wenn du gekommen bist, zieh den Schwanz raus, solange er noch steif ist, halte dabei am besten das Kondom am Ring fest.
-Wenn sich das Kondom als zu weit herausstellt, probier mal ne andere Marke aus, Kondome gibt es inzwischen auch in verschiedenen Größen.
Frage 6:
Was kann ich aus einem negativen HIV-Testergebnis schließen?
Antwortmöglichkeiten:
1. was ich beim Sex in der Vergangenheit gemacht habe war safe
2. mein Freund ist mir treu
3. bis 3 Monate vor der Blutentnahme habe ich mich nicht mit HIV angesteckt
Richtig ist Antwort 3.
Man kann sich zwar bei einem einzigen riskanten Sex-Kontakt, mit einem Partner, der HIV-Positiv ist, mit HIV anstecken (one wrong fuck), aber es kommt nicht zwangsläufig zu einer Übertragung von HIV. Die Wahrscheinlichkeit ist bei einem Kontakt sogar eher gering, sie steigt entsprechend aber mit der Häufigkeit solcher Ereignisse.
Der HIV-Test liefert kein aktuelles Ergebnis. Sicher lässt sich bei einem negativen Test nur sagen, dass man sich bis 3 Monate vor der Blutentnahme nicht angesteckt hat.
Worauf wollen wir mir dieser Karte hinweisen ?
Das eigene negative HIV-Testergebnis bietet dir für die Zukunft keinerlei Schutz.
Ein negatives HIV-Testergebnis heißt auch nicht, dass du kein Risiko hattest oder dass die bisherigen (Sex)Partner kein HIV gehabt haben können. Das gilt auch für deinen aktuellen Partner, falls du gerade in einer Beziehung lebst.
Es kann gut sein, dass du in der Vergangenheit bisher immer Glück gehabt hast.
Wenn in Beziehungen auf Kondome verzichtet werden soll, empfiehlt es sich, dass beide Partner sich testen lassen, nachdem jeder 3 Monate lang keine Situation hatte, bei der eine Ansteckung mit HIV möglich war.
Der Umgang mit sexuellen Kontakten außerhalb der Beziehung sollte geklärt werden.
ich hab mal ne frage wenn ein positiver in einem ohne Gummi gekommen ist und man vorsichtig eine Analdusche macht veringert sich dadurch nicht die gefahr das man sich anstecken tut !? Immerhin wird ein großer teil wieder rausgeschwemmt, hier wurde einem davon abgeraten, aber wenn das sperma drinne bleibt steigt doch von sekunde zu sekunde die gefahr das man sich infiziert. OK jetzt kommen die Aussagen nimm doch gleich ein Gummi … das brauchst du kein schlechtes gewissen haben. Mir ist es in einer Gaysauna passiert und da ist das Gummi gerissen. Im nachhinein ist rausgekommen über ein Bekanten das der Hiv Positiv ist und er hat es mir nicht gesagt.
@ Tim:
lieber tim,
leider kann (und darf) ich hier keine medizinische beratung machen – wende dich bitte an deinen arzt. auch die nächstgelegene aidshilfe hilft dir in dieser detailfrage sicherlich kompetent weiter, oder die internetberatung der aidshilfen unter http://www.aidshilfe-beratung.de/
lg