Quiekendes Vieh vom Ex-Schwulenzeichner

Die derzeitige (immerwährende) Debatte um die Haltung von Kirchen zur Homosexualität („Ratzinger stellt sich gegen die Schöpfung“ und es gibt tatsächlich Proteste) bereichert der ehemalige Schwulenzeichner Ralf König mit einer eigenen Variante:

„Einfallsreich schuf Gott das Vieh, das quiekte, grunzte oder schrie.“

Nein, hier sind nicht schwule Männer gemeint (auch wenn die gelegentlich „sex pigs“ sein wollen), sondern es geht um „Archetyp“ – Ralf König zeichnet den Schiffbauer Noah.

Allerdings will König nicht mehr schwul sein – äh, nicht mehr ‚Schwulenzeichner‘.

„König sitzt mit hochgezogenen Beinen in einem großen Sessel und erinnert uns daran, daß er es ja gerade erst geschafft habe, das Image des Schwulenzeichners los zu werden. ‚Damit bin ich zu Ende, es reizt mich nicht mehr, denn ich habe alles erzählt, was ich über die Welt der Homosexuellen weiß.'“

Na, die Schwulen haben Herrn König ja auch genug Geld nachgeworfen, da kann man ja auch dann mal „mit zu Ende sein“  …

Und wenn man dann noch Chef der Deutschen Depressiven-Bewegung wird … aber – selbst lesen: „Ralf Königs neuer Comic für die F.A.Z.“

Nachtrag:
16.01.2009: Das obige Zitat wurde inzwischen (siehe Kommentare) von auf FAZ.net geändert. Es lautet nun „„Ich habe in siebenundzwanzig Jahren alles erzählt, was ich zur Schwulenszene erzählen konnte. Momentan reizen mich andere Themen.““

5 Gedanken zu „Quiekendes Vieh vom Ex-Schwulenzeichner“

  1. Guten Tag. Das zitierte Zitat stammt nicht von mir, sondern vom etwas zu sorglosen Umgang mit Zitaten leider auch in ’seriöser‘ Presse, sprich aus der Erinnerung des Journalisten. „Die Welt der Homosexuellen“ und „was ich über sie weiss“ – das ist sicherlich nicht mein Vokabular, und ich habe das in dem Artikel inzwischen ändern lassen. Darüber hinaus habe ich nie gesagt, dass ich keine schwulen Comics mehr zeichne – ich entdecke nur grad nach 27 Jahren (!) neue Felder, die mich reizen, zu beackern, gegenwärtig religiöser Bimbam – immer auch aus schwuler Perspektive, auch wenn ich’s mal bei Adam und Eva belasse und nicht bei Adam und Heinz. Man darf ‚Herrn König‘ also gern weiterhin ‚Geld nachwerfen‘, anstatt sofort in feindselige Reflexe zu verfallen. Gute Grüße: Ralf

  2. @ RalfKönig:
    lieber ralf könig,
    vielen dank für den kommentar!
    zunächst: danke für den hinweis auf das unzutreffende und inzwischen geänderte zitat. mit sorglosem umgang mit zitaten durch medien habe ich selbst einige leidige erfahrung und kann verstehen, dass das ein leidiges thema mit verqueren auswirkungen ist. ich hab den artikel inzwischen ergänzt und auf das neue zitat im faz-artikel hingewiesen.
    was „feindselige reflexe“ angeht – ach nun, wenn jemand (laut nicht zutreffendem zitat) mit den schwulen oder dem ’schwulenzeichnen‘ „zuende ist“, dann darf doch ein lästerliches wort erlaubt sein? feindselig war das nicht gemeint, vielleicht eher kritisch
    lg

  3. Hallo noch mal,
    In dem Fall wäre Kritik ja auch berechtigt, sogar Schelte. Der Fall w a r aber nie der Fall, und obwohl das nun geklärt ist: Begriffe wie ‚Heiliger König‘, ‚Ex-Schwulenzeichner‘, Formulierungen wie ‚Allerdings will König nicht mehr schwul sein… äh… nicht mehr Schwulenzeichner‘ , ‚… genug Geld nachgeworfen‘ und das besagte falsche Zitat bleiben da mal so stehen,- so süffisant wie unwahr. Nur eben jetzt mit 2 Zeilchen ‚Nachtrag‘.
    Womöglich wäre es cooler, wenn ich mich über so was nicht verärgert zeigte, tu ich aber, weil es unfair ist.

    Nichts für ungut, Ralf

  4. @ RalfKönig:
    nun, ich räume ein, „süffisant“ waren die formulierungen wohl …
    nun, da die faz ja den text ja geändert hat, werd ich die passage um die es geht hier mal streichen (ich lösche nur aus transparenz-gründen ungern), okay?

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