Links 04.02.2008

Aids-Aktivisten scheinen wirklich gefährlich zu sein. So gefährlich, dass China jetzt den im Dezember verschleppten bekanntesten Aids-Aktivisten des Landes, Hu Jia, wegen ‚Anstiftung zum Staatsumsturz‘ anklagen will.

Die Stadtverwaltung New York strebt an, die (schwulen) Saunen und Sexclubs der Stadt zu schließen. Noch fehle der Anlass, aber das Ziel sei klar, man habe vier Optionen diskutiert. Es sei eine Art Hexenjagd, so der Direktor der städtischen HIV-Präventions-Programme (und selbst Angestellter in der Stadtverwaltung) in den GayCityNews.

Jonathan Littells Roman „Les Bienveillants“ erscheint demnächst auf deutsch. Seit Samstag erscheint der Anfang (die ersten 120 Seiten) als Vorabdruck im Feuilleton der FAZ. Verbunden mit den spannenden Experiment eines „reading rooms“ im Internet – der jeweils aktuelle Teil ist auch im Internet zu lesen sowie als MP3 zu hören und als Videostream zu sehen (gelesen von Christian Berkel), verbunden mit einem Diskussionsforum sowie einem Expertenforum, in dem Historiker und Literaturwissenschaftler zu wechselnden zum Buch in Bezug stehenden Themen Stellung nehmen.
Auf deutsch erscheint „Die Wohlgesinnten“ Ende Februar im Berlin Verlag. Vielleicht der ein oder andere Anlass, sich einmal wieder die Frage zu stellen, „was wäre aus mir geworden, wenn …„.

Nachtrag: Hu Jia ist in China zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden.

4 Gedanken zu „Links 04.02.2008“

  1. das die stadtverwaltung von new york die schließung von saunen und sexclubs in erwägung zieht entbehrt nicht einer gewissen ironie. ging doch von new york die initialzündung aus homsexualität aus der anonymität und der schmuddelecke herauszuholen.

    die schließung von sexclubs und saunes unter dem gesichtspunkt der ansteigenden hiv infizierung einhalt zu gebieten ist zum einen wunschdenken zum anderen fördert es geradzu das schwules offenes leben – auch das praktizieren von sexualität in den undergrund verdrängt werden. die erreichbarkeit der scene wird dadurch nur gefördert – eine kommunikation im sinne von verhindern des anstiegs von hiv dadurch erschwert wenn nicht gar unmöglich gemacht.

  2. @ Dennis:
    na ja, diese planungen / gedanken gab es in new york immer wieder einmal, je nachdem wer gerade bürgermeister war …
    mir scheint es ja immer bizarr, genau diejenigen orte zu schließen, an denen man menschen mit information und prävention erreichen könnte …

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