Homophobe Traditionen

„Homophobe Traditionen – Verfolgung von Lesben und Schwulen im Nationalsozialismus“ – unter diesem Titel erschien eine neue Ausgabe des Magazins ‚Lernen aus der Geschichte“.

Die Herausgeber schreiben über die Ausgabe:

„Mit der vorliegenden Ausgabe greifen wir die Thematik der Verfolgung von Schwulen und Lesben auf. Die Diskriminierung und Verfolgung gleichgeschlechtlicher Lebensformen ist kein ausschließliches Merkmal des Nationalsozialismus, wurde aber dort verschärft.
Die Darstellung der Problematik erscheint uns auch deshalb relevant, weil sie im historischen Lernen kaum einen Platz findet und häufig der außerschulischen politischen Bildung überlassen wird. Dabei lassen sich in der schulischen und außerschulischen Bildung verschiedene Anknüpfungspunkte zur Thematisierung finden, die sich nicht auf den Geschichtsunterricht beschränken.“

Das Magazin umfasst u.a. Texte zu
– Die nationalsozialistische Homosexuellenverfolgung und ihre Folgen
– Zum geschichtspolitischen und didaktischen Umgang mit dem Thema „Homosexualität im NS“
– Anmerkungen zur Verfolgung von lesbischen Frauen im Nationalsozialismus
– Homosexualität zum Thema machen oder warum Heterosexismus ein Problem für die Bildungsarbeit ist!
– Lernort – Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen

„Lernen aus Geschichte“ ist ein Verein, der eng mit dem Institut für Gesellschaftswissenschaften und historisch-politische Bildung  der Technischen Universität Berlin verbunden ist.

„Lernen aus Geschichte – Magazin vom 10. März 2010 (03/10)
Homophobe Traditionen – Verfolgung von Lesben und Schwulen im Nationalsozialismus

Feurige Hitler-Jungen in Schöneberg?

Oh – in Berlin-Schöneberg trommelt immer noch unbehelligt die Hitler-Jugend ? Und die feschen Hitler-Madels vom Bund deutscher Mädel bereiten sich auf ihre Mutterrolle vor? Oder was stellt dies hier dar?

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Die „gebundenen Ganztags-Schule“ Teltow-Grundschule in Berlin-Schöneberg Feurigstrasse (früher „10. Grundschule“), heute mit Montessori-orientierten Klassen, bietet Schülerinnen und Schülern wie auch Besuchern diesen Anblick über ihrem Eingangs-Portal.

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Das Motto der „Teltow-Grundschule“ lautet laut eigener Internetseite:

„Wir begegnen uns mit Achtung und Wertschätzung. Wir sind höflich, hilfsbereit und kameradschaftlich. Wir benehmen uns täglich so, dass alle sich wohlfühlen und gern in die Schule kommen.“

Ob der Relief-„Schmuck“ Teil dieses Ideals ist?

Diese Reliefs befinden sich an einer Schule. Einem Ort, der zur Bildung (der Jugend) beitragen soll. Erstaunliche Koinzidenz.

Selbst falls diese Reliefs nicht aus dunkelsten Zeiten stammen sollten, sondern aus Zeiten von spätem Wandervogel, sie erstaunen. Und wecken mit all ihrer Symbolik (vom Wimpel über Hemd bis zu Lederriemen für den Halstuch-Knoten) Assoziationen, die der Erklärung und Einordnung bedürfen.

Wohlgemerkt, es geht nicht um ‚Bildersturm‘. Es geht nicht darum etwa zu fordern, diese Reliefs zu entfernen.
Aber es geht sehr wohl um die Frage, warum diese Reliefs heutzutage immer noch unkommentiert dort hängen, ohne Erläuterung, ohne historische Einordnung. Nur darum. Aber darum ganz sicher.

Potsdam: Ausstellung zur Verfolgung Homosexueller in der NS-Zeit

Im Potsdamer Landtag erinnert eine Ausstellung noch bis Mitte März an die Verfolgung Homosexueller während der NS-Zeit.

Der Brandenburger Landtag erinnert mit der Ausstellung „Ausgrenzung aus der Volksgemeinschaft – Homosexuellen-Verfolgung in der NS-Zeit“ an die Situation Homosexueller zwischen 1933 und 1945.

Ausstellung Homosexuellen-Verfolgung 1933-45
Ausstellung Homosexuellen-Verfolgung 1933-45

Auf insgesamt 38 Tafeln wird die Bandbreite der Verfolgung Homosexueller und der Homosexualität Verdächtigter in der Zeit des Nationalsozialismus skizziert, werden Schicksale Verfolgter exemplarisch vorgestellt, Täter benannt.

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Lediglich die Tafel zum Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen hätte gerne aktualisiert werden können – sie zeigt noch die Planungen des Denkmals, das inzwischen am 27. Mai 2008 eingeweiht wurde.

Die Ausstellung wurde konzipiert vom ‚Kulturring in Berlin e.V.’bzw. dessen 2001 gegründete ‚Projektgruppe Rosa Winkel‚. Sie wurde bereits 2006 im Deutschen Bundestag und in der Akademie der Künste gezeigt. Eine Dokumentation über die 2006er Ausstellungen liegt in der Ausstellung im Potsdamer Landtag aus.

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„Ausgrenzung aus der Volksgemeinschaft – Homosexuellen-Verfolgung in der NS-Zeit“
Landtag Brandenburg
14473 Potsdam, Am Havelblick 8
3. Februar bis 12. März 2009
montags bis freitags 8:00 bis 16:00 Uhr

Friedrich Enchelmayer – homosexuellen NS-Opfern wieder ein Gesicht geben

Homosexuelle zählen zu den ‚vergessenen und verdrängten Opfern des Nationalsozialismus‘. Oft ist nur wenig über ihre Geschichte bekannt. In Stuttgart versuchen nun engagierter Bürger und Angehörige, schwulen NS-Opfern wieder ein Gesicht, eine Geschichte zu geben.

Immer noch ist nicht viel bekannt über das Schicksal der meisten Männer, die von den Nazis als Homosexuelle verfolgt wurden. Nur in wenigen Ausnahmen gibt es detailliertere Zeitzeugen-Berichte, verfassten schwule Männer, die von den Nazis verfolgt und verhaftet wurden, später Bücher, Artikel oder andere Berichte.

Das Schicksal der meisten von den Nazis verfolgten, verhafteten und oftmals ermordeten Homosexuellen bleibt bisher im Dunkel. Homosexuelle – vergessene Opfer des Nationalsozialismus, die auch nach 1945 weiterhin zu Opfern gemacht wurden.
Nicht nur gab es vom Staat keine Unterstützung, gar Anerkennung, dem Staat, der ihnen lange Anerkennung als NS-Opfer, Rehabilitierung und Entschädigung verweigerte. Vielmehr schwiegen viele Betroffene auch nach 1945 aus Scham – oder auch aus Angst vor den Reaktionen ihre Umfelds, ihrer Verwandten, ihrer Nachbarn.

Erst langsam kommt Licht in das Dunkel der Geschichte vieler in der NS-Zeit verfolgter Homosexueller.
Oft ist dabei Anlass oder ‚Unterstützer‘ das im Mai 2008 eingeweihte Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen, durch das auch Rudolf Brazda als vermutlich einer der letzten noch lebenden in der NS-Zeit verfolgten Homosexuellen sich zu Wort meldete.

Oder auch mutige und aufgeschlossene Nachfahren. Wie jetzt in der Stadt Eßlingen am Neckar.

Friedrich Enchelmayer landete wegen „widernatürlicher Unzucht mit Männern“ im KZ – Großnichte sucht Detail“ titelt die „Eßlinger Zeitung“. Und berichtet von eben diesem Friedrich Enchelmayer, einem der zahlreichen bisher namen- und geschichtlosen homosexuellen Opfer der NS-Homosexuellenverfolgung.

Der 1908 geborene Enchelmayer erlebte, erlitt früh die verschiedene Stufen der NS-Homosexuellen-Verfolgung. „Von 29. Mai 1934 bis 19. April 1935 verbüßte er eine Strafe wegen ‚widernatürlicher Unzucht mit Männern‘, wie das Urteil im damaligen Chargon hieß. Danach begab er sich wegen seiner Homosexualität in ärztliche Behandlung und führte auch zwei Jahre eine Beziehung mit einer Frau, mit der er sich verlobte.“

Seine Großnichte Suse berichtet über sein weiteres Schicksal: „Am 8. Dezember 1937 wurde mein Großonkel erneut wegen eines Vergehens gegen Paragraf 175 zu zwei Jahren und einem Monat Zuchthaus verurteilt. Er kam am 1. Juni 1940 ins KZ Dachau und wurde am 3. September 1940 als befristeter Vorbeugehäftling nach Sachsenhausen überstellt.“
Kurze Zeit später wurde er nach Neuengamme überstellt, wo er am 9. November 1940 im Alter von 32 Jahren starb – an ‚Herzversagen‘, wie die KZ-Akten lakonisch und vermutlich verfälschend vermerken.

Seine Großnichte versucht nun, noch mehr Licht in das bisherige Dunkel um das Schicksal ihres Großonkels zu bringen – und in das weiterer homosexueller NS-Opfer aus der Region Stuttgart. Sie engagiert sich im ‚Arbeitskreis Rosa Winkel‚, der „es sich zur Aufgabe gemacht [hat], diese Verbrechen des Faschismus in geeigneten Formen sichtbar zu machen“.

„Friedrich Enchelmayer landete wegen ‚widernatürlicher Unzucht mit Männern‘ im KZ – Großnichte sucht Detail“
Eßlinger Zeitung online vom 08.01.2009

Die nationalsozialistische Verfolgung der Homosexuellen in Wien

Auch in Österreich wurden im Nationalsozialismus Homosexuelle verfolgt – und bisher immer noch nicht entschädigt. Ein in Deutschland weniger bekanntes Kapitel der Geschichte der Homosexuellen-Verfolgung.

Im Rahmen des EuroPride 2001 veranstaltete die HOSI Wien eine Ausstellung zur Verfolgung der Homosexuellen in Wien in der NS-Zeit unter dem Titel „Die nationalsozialistische Verfolgung der Homosexuellen in Wien 1938 – 1945“.

Aus dem Leben - Die nationalsozialistische Verfolgung der Homosexuellen in Wien 1938 - 1945
Aus dem Leben - Die nationalsozialistische Verfolgung der Homosexuellen in Wien 1938 - 1945

© Plakat: HOSI Wien

Aus dem Vorwort zur Ausstellung: „Die Ausstellung zeigte die Verfolgung anhand von offiziellen und privaten Dokumenten, die auf und in 14 rosa Säulen präsentiert wurden. Außen wurden „typische“ Dokumente behördlicher Verfolgung reproduziert: u. a. Strafanzeigen der Polizei, Hausdurchsuchungs-berichte, Aktenstücke aus Gerichtsverfahren, lapidare Meldungen über die Aberkennung des akademischen Grads, den Selbstmord eines Verhafteten, den Tod an der Front im Zuge der sogenannten „Frontbewährung“, die Überstellung in ein KZ, die Überweisung in ein Wiener Spital zur „freiwilligen“ Kastration und schließlich auch ein Dokument aus der Nachkriegszeit: der Widerruf der Anspruchsberechtigung nach dem Opferfürsorgegesetz (OFG) durch das Sozialministerium, als es herausfand, daß der Betreffende nicht den roten Winkel der politisch Verfolgten, sondern den rosa Winkel der Homosexuellen trug.“ (ausführliche Einleitung zur Ausstellung als pdf hier)

Schon vor der offiziellen Eröffnung der Ausstellung kam es zu einem Anschlag: elf der vierzehn massiven Ausstellungssäulen wurden aus ihren Verankerungen gerissen. Die Ausstellung wurde dennoch eröffnet. Der Anschlag ist aif der Siet (s.u.) ebenfalls dokumentiert.

„Die nationalsozialistische Verfolgung der Homosexuellen in Wien 1938 – 1945“ – die Ausstellung kann online betrachtet werden auf www.ausdemleben.at. Die Site bietet unter dem Punkt ‚Hintergrund‘ zahlreiche interessante längere Texte zum Download an.

Vaernets Experimente in Buchenwald

Die Emslandlager (u.a. Esterwegen, Börgermoor und insbesondere Neusustrum) stehen für die Region, in der vermutlich die meisten Homosexuellen im Deutschen Reich inhaftiert waren (Hoffschild 1999). Buchenwald hingegen steht u.a. für eine besonders abscheuliche Form der Misshandlung Homosexueller in der NS-Zeit.

Buchenwald
Buchenwald

In Buchenwald war nur ein vergleichsweise geringer Anteil der Inhaftierten Homosexuelle (Statistiken sprechen von ca. 500 Homosexuellen unter den insgesamt ca. 240.000 Menschen, von denen ca. 56.000 umkamen). Aber Buchenwald hatte Carl Værnet. Den Arzt, der in Buchenwald Versuche mit Homosexuellen anstellte – der ihnen ‚künstliche Hormondrüsen‘ implantierte, um sie von ihrer Homosexualität zu ‚heilen‘.

Carl Værnet wurde am 28. April 1893 als Carl Jensen im kleinen Ort Løjenkær nahe Århus geboren. Er beendete sein Medizinstudium in Kopenhagen im Juni 1923 mit der Bewertung „cum laude“. Kurz zuvor, am 21. November 1921, hatte er die Änderung seines Namens von Jensen in Værnet beantragt (dänisch værne etwa schützen, verteidigen, wehren).
Im November 1924 ließ Værnet sich als praktischer Arzt nieder. Er widmete sich u.a. der ‚Kurzwellentherapie‘, baute eine zunächst gut florierende Praxis auf.

Bereits in seiner medizinischen Ausbildung kam Værnet mit Hormonexperimenten in Kontakt. Am Kopenhagener Kommunehospital führte Dr. Knut Sand 1923 bei vier Homosexuellen Hodentransplantationen durch – mit dem Ziel, dass diese sich anschließend vom weiblichen Geschlecht angezogen fühlen sollten. Sand vertrat die Auffassung, Homosexualität könne durch eine gestörte Hormonbalance erklärt werden. Værnet interessierte sich schon bald für Fragen der Hormone, insbesondere der Hypophyse sowie der Keimdrüsen.
1932 lernte Værnet bei einer Reise nach Berlin u.a. auch Magnus Hirschfeld und dessen Institut für Sexualwissenschaften kennen. Später äußerte er, hier bei Hirschfeld sei die Grundlage zu seinem ‚Lebenswerk‘ künstliche Hormondrüse entstanden, und zur These Homosexualität könne durch zusätzliche Gabe von Testosteron geheilt werden.
Værnet begann bald mit eigenen Forschungsarbeiten und entwickelte eine ‚künstliche Drüse‘, eine Kapsel, die in der Leistengegend eingesetzt und kontinuierlich Hormon abgeben sollte.

1941 wurde Værnet, inzwischen Mitglied der dänischen Nazi-Partei DNSAP, von ‚Reichsgesundheitsführer‘ Dr. Leonhard Conti nach Deutschland eingeladen.
Im Sommer 1943 -Værnet war u.a. aufgrund von Ermittlungen wegen unberechtigter Abgabe von Morphium an eine Patientin unter Druck – verkaufte er seine Kopenhagener Klinik an die deutsche Wehrmacht. Mit Passierschein der deutschen Wehrmachtskommandantur reisten Værnet und Familie am 6. Oktober 1943 in einer deutschen Militärmaschine nach Berlin aus.

In Deutschland erhalte er, so hatte ihm der Reichsarzt SS Dr. Ernst Grawitz (General der Waffen-SS mit ständigem Kontakt zum Innenminister und ‚Reichsführer SS‘ Heinrich Himmler) versprochen, alle für seine Forschungen erforderliche Unterstützung. Bald schon konnte Værnet Himmler persönlich über seine ‚Forschungen‘ informieren und fand auch aufgrund seiner Hinweise auf die Möglichkeit einer Heilung von Homosexualität interessierte Zustimmung.
Nach dem er eingewiligt hatte in den Rang eines ‚Sturmbannführers SS‘ und nach Abschluss eines Vertrages mit der SS konnte Værnet bald seine als ‚geheim‘ titulierte Arbeit aufnehmen, in Berlin und ab November 1943 in Prag in Laboratorien die überwiegend der SS gehörten. 1944 wurde Værnet angeboten, Versuche zu Hormonausscheidungen und Hormongaben an verschiedenen Gruppen von Homosexuellen zu machen. Im Konzentrationslager Buchenwald.

Carl Vaernet 24.8.1944 "Die künstliche männliche Sexualdrüse ist fertig"
Carl Vaernet 24.8.1944 "Die künstliche männliche Sexualdrüse ist fertig"

Zu diesem Zeitpunkt betrachtete Vaernet die Entwicklung seiner ‚künstlichen Hormondrüse‘ als technisch weitgehend abgeschlossen – konkrete Versuche zum Nachweis ihrer Wirksamkeit standen nun an. Die weltweiten Patentrechte an Værnets ‚künstlicher Hormondrüse‘ hielt eine am 5.5.1943 gegründete dänische Firma.
Værnet ergriff die Chance, die sich ihm bot. Versuche mit seiner künstlichen Drüse an KZ-Häftlingen, mit dem Ziel dass diese durch die Einpflanzung ’sexuell normal‘ werden – die Chance, auf die er gewartet hatte. Solche Versuche waren wohl nur in Konzentrationslagern möglich – und konnten dort auch ohne Zustimmung der Betroffenen problemlos erfolgen.

Carl Vaernet 30.10.1944 "Die Operationen in Weimar-Buchenwald wurden ... ausgeführt."
Carl Vaernet 30.10.1944 "Die Operationen in Weimar-Buchenwald wurden ... ausgeführt."

Mindestens viermal hielt sich Værnet 1944 in Buchenwald auf (erstmals am 26.7.1944). Dabei operierte er 17 Männer zwischen 23 und 60 Jahren, 7 ‚Sittlichkeitsverbrecher‘ sowie 10 Homosexuelle. Die erste Operations-Serie fand am 16.September 1944 statt, die zweite am 8. Dezember. Die Versuche sollten u.a. dazu dienen, die ‚Erhaltungsdosis‘ zu bestimmen, und die prinzipielle Wirksamkeit zu prüfen.
Den ‚Probanden‘ wurden subkutan im rechten unteren Bauchbereich unter örtlicher Betäubung eine ‚künstliche Drüse‘ implantiert, die von da an Testosteron abgeben sollte. In der Folgezeit sollte gemessen werden, ob sich sexuelles Verhalten und sexuelle Orientierung wie gewünscht verändern.
Den Homosexuellen, an denen die Versuche durchgeführt wurden, wurde bei erfolgreichem Verlauf die Freilassung versprochen. Ein Versprechen, das in keinen einzigen Fall erfüllt wurde. Bei zwei der Operierten besteht eine mögliche Verbindung zwischen der Operation und ihrem baldigen Tod.

In Buchenwald arbeitete Værnet eng zusammen mit Dr. Schiedlausky, Standort-Arzt der Waffen-SS, sowie mit Dr. Erwin Ding. In Buchenwald wurden Homosexuelle häufig als Versuchspersonen für zahlreiche medizinische Experimente genutzt – u.a. auch für die berüchtigten Versuche Dr. Dings mit der tödlichen Infektionskrankheit Flecktyphus.
Værnet selbst berichtete am 10. Februar 1945 Heinrich Himmler über seine Arbeiten und legte einen abschließenden Bericht vor (in dem er diesem gegenüber ‚tiefste Bewunderung und unverbrüchliche Treue‘ äußert. Von Grawitz erhielt er erneut finanzielle Mittel für die Fortsetzung seiner Arbeiten.

11. April 1945, 15:16 - Befreiung des KZ Buchenwald
11. April 1945, 15:16 - Befreiung des KZ Buchenwald

Nach 1945 wurde Værnet für seine Taten nicht zur Verantwortung gezogen. Im Rahmen der sog. ‚Ärzteprozesse‘ des Amerikanischen Militärtribunals in Nürnberg wurden seine Versuche in Buchenwald zwar mehrfach angesprochen, er selbst jedoch nicht angeklagt.
Bekannt wurden Værnets Versuche in Buchenwald schon bald nach dem Krieg. Ernst Kogon, selbst dort als politischer Gefangener, schildert die Versuche in Buchenwald schon 1946 in seinem Buch „Der SS-Staat“. Und ab 1947 tauchten Berichte über Værnets Versuche in Buchenwald in der dänischen Presse auf.

Værnet war schon in den letzten Kriegsmonaten (im März 1945) nach Dänemark zurückgekehrt. Spätestens seit Ende 1945 arbeitet er wieder an seinem ‚Lebenswerk‘, der künstlichen Hormondrüse, trat in Kontakt mit Pharmaunternehmen (u.a. Schering und DuPont) und erhielt dänische und US-Patentrechte.
Aufgrund zahlreicher Zeugenaussagen sowie Berichten des dänischen Widerstands ermittelte die dänische Polizei bald gegen ihn. Doch mit wenig Nachdruck, auch wenn Anfang 1946 schließlich die Anklageerhebung wegen ‚Landesverrats und anderer staatsgefährdender Tätigkeiten‘ erfolgte. Schlimmer noch, Værnet gelang (u.a. mit Unterstützung des argentinischen Legationsrats Pineyro) Ende 1946 die Flucht aus Dänemark. Über Schweden konnte er nach Brasilien und im Sommer 1947 weiter nach Argentinien gelangen. Dort arbeitet er schon bald wieder am Physiologischen Institut.

Carl Værnet starb am 25. November 1965 und ist gemeinsam mit seiner Frau Gurli auf dem Británico-Friedhof in Buenos Aires begraben.

Erst im März 1998 brachten Peter Tatchel und die britische Schwulengruppe OutRage! Bewegung in die Causa Værnet . Sie richteten ein Schreiben an den damaligen dänischen Ministerpräsidenten Poul Nyrup Rasmussen, in dem sie in zahlreichen konkreten Fragen um Aufklärung über Flucht und (fehlende) Schritte der dänischen Regierung baten. Zwar reagierte das dänische Justizministerium erst eineinhalb Jahre später (am 6. Juli 1999), und mit der abschlägigen Mitteilung, man sei „nicht im Besitz irgendwelcher Informationen über Carl Værnet“. Dennoch wurden die Archive in Sachen Værnet geöffnet – und bildeten die Grundlage für das äußerst lesenswerte Buch von Davidsen-Nielsen (s.u.).

Buchenwald - Gedenkstein für die homosexuellen Opfer
Buchenwald - Gedenkstein für die homosexuellen Opfer

Værnets ‚Versuche‘ sind weit mehr als ’nur‘ gruselige Experimente an einer kleinen Zahl homosexueller Männer, die deren Schädigung bewusst mit einschlossen. Sie sind Ausdruck einer Haltung, Menschen von Homosexualität heilen zu wollen, zu müssen – und sie haben bewusst „Spekulationen der Nazi-Führung von einer ‚Endlösung‘ der Homosexuellenfrage befördert“ [Davidsen-Nielsen]. Værnets Versuche waren ebenso wie Sterilisationen und Kastrationen Teil einer (insbesondere auch in der Homophobie Himmlers zum Ausdruck kommenden) Terrorpolitik gegen Homosexuelle.

Weitere Informationen:
Hans Davidsen-Nielsen et al.: ‚Carl Værnet – Der Dänische SS-Arzt im KZ Buchenwald“, Wien 2004
„The hunt for nazi concentration camp doctor carl vaernet“
homowiki: Carl Vaernet

Rostock: Rechte drohen Schwulen unverholen mit Gewalt

Am Wochenende war es am Rand des Rostocker CSDs zu rechten Schmierereien gekommen (Fotos).

Nun berichtet die rechte Presse hierüber nicht nur in üblichem Ton …

„Die Kritik nationaler Kräfte richtet sich für gewöhnlich nicht allein gegen die sexuelle Orientierung dieser Spezies, sondern vordergründig dagegen, dass diese ihre abnormale Verhaltensweisen der Öffentlichkeit in ziemlich penetranter Art und Weise aufzwingen.“

… sondern sie drohen auch recht unverholen mit zukünftiger Gewalt:

„Was die Homosexuellen-Kritik vom Wochenende betrifft, so sollten die CSD-Teilnehmer eigentlich dankbar dafür sein, dass sie nur mit Grußbotschaften bedacht wurden. Ein „warmer Empfang“ wie jüngst in Budapest blieb auch hier aus – vorerst jedenfalls.“

Noch deutlicher werden Kommentatoren des Artikels. Dort heißt es z.B.

„Auf jeden Fall hat sich die Aktion gelohnt und ihren Zweck erfüllt.Nächstes Jahr bitte mehr Aktion gegen Perversion.“

oder

„Schöne Grüße an die ungarischen Kameraden, sie wissen, wie man ein gelungenes Fest organisiert :-)“

oder

„Weiter so. Derartige Proteste sind das mindeste was man der offenen Pervertierung der menschlichen Sexualität entgegensetzen sollte. Die warmen Jungs können froh sein, dass es hier (noch) nicht zugeht wie in Osteuropa.“

oder

„Da die Homos, und hier speziell die Schwulen, auf ihre Umwelt jedoch zunehmend keine Rücksicht mehr nehmen, muß man dem wohl entgegenwirken. Verbote und Behandlung wären hier wohl als Gegenmittel zu empfehlen.“

das ganze mit Münchner Unterstützung …

„Super Aktion! der Vormasch Gesicht zu zeigen gegen diese Perversion wurde auch schon in München deutlich gemacht! Meine meinung heißt: Weiter so Kameraden! Auch in anderen Städten mobil machen gegen diese Homosexualisierung! Aufrechte Grüße aus münchen“

usw usw usw …

(beide Zitate sowie Kommentar-Zitate aus einem Artikel auf altermedia, einer Platform die mit der rechten Szene recht vertraut scheint …)

Wer jetzt noch nicht aufwacht, wer solche Aussagen weiter als isolierte Einzelmeinungen verwirrter Rechter abtut, dem ist nicht zu helfen. Werdet wach! Hier sind nicht einzelnen Schmierer am Werk, hier wird gezielt von rechts gegen Schwule und Lesben gekämpft. Es wird Zeit, dass sich (nicht nur die Rostocker) schwule Szenen eindeutig gegen rechts engagieren. Und dabei mit anderen antifaschistischen Kräften zusammen arbeiten.
ZU wünschen sind zudem Aktivitäten, dass der CSD in Rostock nächstes Jahr noch bunter, noch lebendiger, noch vielfältiger wird – und offensiv gezeigt wird, dass die Zukunft bunt ist, nicht braun.

Rudolf Brazda: Ein schreckliches Leben war das …

Am Rand der Gedenkveranstaltung am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen sprach Rudolf Brazda, einer der letzten Überlebenden mit dem ‚Rosa Winkel‘ (KZ Buchenwald), über seine Zeit in der NS-Diktatur.

Ein kurzes Video, ein seltener Zeitzeugenbericht:

Rudolf Brazda: „ein schreckliches Leben war das“

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Rudolf Brazda – einer der letzten Überlebenden mit dem Rosa Winkel

Rudolf BrazdaErst vor einem Monat (am 27. Mai) wurde das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen eingeweiht. Kulturstaatsminister Bernd Neumann verkündete bei der Eröffnung noch, diese müsse ja leider erfolgen ohne dass noch eines der Opfer anwesend sein könne. Nun hat sich doch ein Überlebender gemeldet – Rudolf Brazda, der als Homosexueller im KZ Buchenwald inhaftiert war und inzwischen in Frankreich lebt.

Bei der Einweihung des Denkmals schien es, kein Homosexueller aus der Zeit des Naziterrors habe mehr die späte Einweihung des Denkmals erleben können. Doch Rudolf Brazda, heute 95 Jahre alt, las von eben diesem Denkmal in der französischen Presse – und meldete sich (über seine Tochter) beim LSVD. Von 1941 bis 1945 war Brazda im KZ Buchenwald. Nach dem Krieg zog er nach Süddeutschland, wo er 35 Jahre mit seinem Freund (der vor sechs Jahren verstarb) zusammen lebte.

Rudolf Brazda – einer der letzten Homosexuellen, die Verfolgung und Terror der Nazis überlebten. Am Samstag 28.6.2008, zum Berliner CSD, soll Rudolf Brazda in Berlin in einer Gedenkfeier am Denkmal geehrt werden. Bereits heute besuchte er zusammen mit Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit das Denkmal.

Alexander Zinn ehrte Brazda in einer von der Frankfurter Rundschau dokumentierten Rede: „Rudolf Brazda: ‚Das Glück kam immer zu mir'“.

Nachtrag
16.12.2008: Rudolf Brazda erzählt von seinem Schicksal in der französischen Schwulenzeitschrift Tetu (Nr. 140).
NZZ 05.06.2009: Rudolf Brazda – mit dem rosa Winkel im KZ
Der 96-jährige Überlebende ist Ehrengast an der Euro-Pride
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Israel: erstes Homomonument in Tel Aviv geplant

Israel bekommt sein erstes Mahnmal für die im Holocaust vernichteten Homosexuellen. Dies kündigte der Bürgermeister von Tel Aviv an.

Am heutigen 2. Mai ist in Israel Holocaust Remembrance Day (Yom Hashoah). Ein Feiertag, ein besonderer Tag jedes Jahr, sich bewusst zu machen, dass der Holocaust mehr ist als ’nur‘ Teil der Geschichte. Sich zu erinnern an diejenigen die litten, diejenigen die kämpften, diejenigen die starben. An sechs Millionen ermordete Juden.

Der Holocaust – in den KZs der Nazis, an den Folgen der Terrorherrschaft litten und starben über sechs Millionen Juden, sowie auch Angehörige zahlreicher anderer Gruppen, z.B. Kommunisten und Sozialdemokraten, Roma und Sinti, aus religiösen Gründen Verfolgte. Und tausende homosexueller Männer und Frauen, die schwulen Männer meist gekennzeichnet mit dem ‚Rosa Winkel‘.

Dieser homosexuelle Holocaust-Opfer wird nun auch in Israel mit einem eigenen Monument gedacht werden. Der Bürgermeister von Tel Aviv, Ron Huldai, kündigte am 1. Mai 2008 an, ein Mahnmal zur Erinnerung an die homosexuellen Männer und Frauen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung verfolgt und im Holocaust vernichtet wurden, solle in Meir Garden in Tel Aviv errichtet werden.

Zum Gedenken an homosexuellen NS-Opfer existieren bisher weltweit nur wenige Mahnmale, z.B. in Amsterdam (Homomonument, 1987), Frankfurt am Main (Engel von Rosemarie von Trockel, 1994), Köln, Kopenhagen, San Francisco (Rosa Winkel Park, 2000/1), Sydney ( Gay and Lesbian Holocaust Memorial, 2001), Uruguay / Montevideo (‚Park of Sexual Diversity‘, Rosa Winkel Monolith, 2005) und demnächst Berlin (neben der bereits seit 1989 vorhandenen Gedenktafel am U-Bahnhof Nollendorfplatz). In Frankreich fordert eine Initiative die <<<<<Gegen das Vergessen – Pierre Seel‘).

[via boxturtlebulletin und 365gay und glbtjews.org]

Gedenken an homosexuelle NS-Opfer

2008 ist ein Jahr des Gedenkens, auch des Gedenkens an schwule Opfer des Naziterrors. Gerade in jüngster Zeit häuften sich erfreulicherweise Meldungen und Veranstaltungen.
Zudem ist zu lernen, nicht nur in Deutschland benötigt die Realisierung von Denkmalen ihre Zeit.

In Berlin wird am 27. Mai das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Homosexuellen endlich enthüllt.

Ebenfalls in Berlin wird schon am 6. Mai das Spree-Ufer zwischen Luther- und Moltkebrücke nach Magnus Hirschfeld benannt. Zudem soll eine Büste enthüllt werden, die Magnus Hirschfeld darstellt. Sie ist eine Replik der von den Nazis zerstörten Büste.
Bereits seit 1994 erinnert eine Stele an das Institut für Sexualwissenschaft, das in der Nähe stand und 1933 von den Nazis geplündert wurde.

Bereits am 20.4.2008 fand in der Gedenkstätte Sachsenhausen im brandenburgischen Oranienburg anlässlich des 63. Jahrestages der Befreiung des KZ Sachsenhausen zum wiederholten Mal eine Gedenkveranstaltung für schwule KZ-Opfer statt.

Auch Frankreich beginnt seine homosexuellen Opfer des NS-Terrors zu ehren. Ende Februar wurde in Toulouse eine Straße nach Pierre Seel benannt, ein entsprechendes Straßenschild vom Bürgermeister eingeweiht.

Anders hingegen Österreich: wie XTRA! meldet, verzögert sich das österreichische Mahnmal für homosexuelle KZ-Opfer weiter. Bereits 2005 war ein Entwurf von Hans Kupelwieser unter dem Titel ‚Rosa Platz‘ ausgewählt worden. Der Sprecher des Kulturstadtrats verkündete jedoch jüngst, es sei bisher „keine alltagstaugliche Farbe gefunden“ worden. Der Künstler wurde mit einem neuen Entwurf beauftragt.

Immerhin, auf Initiative eines schwulen Arztes hat der 9. Wiener Gemeindebezirk beschlossen, den ehemaligen schwulen KZ-Häftling über den Heinz Heger in“Die Männer mit dem Rosa Winkel“ berichtete zu ehren. Ein Teil des Zimmermannplatzes wird zukünftig nach Heinz Heger benannt werden. Heger hatte lange Zeit im Haus Zimmermannplatz 1 gelebt.

Links 04.02.2008

Aids-Aktivisten scheinen wirklich gefährlich zu sein. So gefährlich, dass China jetzt den im Dezember verschleppten bekanntesten Aids-Aktivisten des Landes, Hu Jia, wegen ‚Anstiftung zum Staatsumsturz‘ anklagen will.

Die Stadtverwaltung New York strebt an, die (schwulen) Saunen und Sexclubs der Stadt zu schließen. Noch fehle der Anlass, aber das Ziel sei klar, man habe vier Optionen diskutiert. Es sei eine Art Hexenjagd, so der Direktor der städtischen HIV-Präventions-Programme (und selbst Angestellter in der Stadtverwaltung) in den GayCityNews.

Jonathan Littells Roman „Les Bienveillants“ erscheint demnächst auf deutsch. Seit Samstag erscheint der Anfang (die ersten 120 Seiten) als Vorabdruck im Feuilleton der FAZ. Verbunden mit den spannenden Experiment eines „reading rooms“ im Internet – der jeweils aktuelle Teil ist auch im Internet zu lesen sowie als MP3 zu hören und als Videostream zu sehen (gelesen von Christian Berkel), verbunden mit einem Diskussionsforum sowie einem Expertenforum, in dem Historiker und Literaturwissenschaftler zu wechselnden zum Buch in Bezug stehenden Themen Stellung nehmen.
Auf deutsch erscheint „Die Wohlgesinnten“ Ende Februar im Berlin Verlag. Vielleicht der ein oder andere Anlass, sich einmal wieder die Frage zu stellen, „was wäre aus mir geworden, wenn …„.

Nachtrag: Hu Jia ist in China zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden.

Tunten bei der NPD?

Hmmm, grübel, vielleicht sollt ich doch mal wieder auf YouTube stöbern … scheint sich ja zu lohnen, bei solchen ‚Perlen‘:

„Doch ein Schwulen-Verein? Drag Queen Olivia Jones bei der NPD“ berichtet ‚jetzt‘.
Ich bin zwar kein Olivia-Fan, und ‚Hinrichtung mit der Puderquaste‘ ist ein wenig arg übertrieben, aber das ist schon ganz erheiternd … Und wie offenbarend die Konsequenz ist …

Ravensbrück

Nach einem Besuch in Fürstenberg (Havel) / Ravensbrück könnte man sich so einige Fragen stellen, z.B.

– warum ist die Gedenkstelle für das Frauen- Konzentrationslager Ravensbrück immer noch so unscheinbar und schlecht ausgeschildert?
– was ist los an einem Ort, der an der ehemaligen Lagerstraße, in unmittelbarer Nähe zur Gedenkstätte, einen Supermarkt-Neubau genehmigt, dessen Eröffnung erst durch internationale Proteste gestoppt wird?
– wie viel (besser gesagt, wie wenig) Geld ist dieses Land bereit für Gedenkstätten zur Verfügung zu stellen?
– warum wird das Schicksal lesbischer Frauen in der Gedenkstätte kaum erwähnt?
– …

Allein, nach einem Tag in Ravensbrück ist mir nicht nach (öffentlichem) Schreiben zumute. So müssen einige Fotos genügen:

Ravensbrück 01
Ravensbrück 02

Ravensbrück 03Ravensbrück 04Ravensbrück 05Ravensbrück 06