USA: offen Diskussion über neue Aids-Strategie

US-Präsident Obama kündigte am 21. August den Start einer Reihe von Community-Diskussionen an. Sie sollen der Öffentlichkeit ermöglichen, sich aktiv an der Erstellung einer neuen Aids-Strategie zu beteiligen.

Das White House Office of National AIDS Policy (ONAP) erarbeitet derzeit eine neue HIV/Aids-Strategie der USA. US-Präsident Obama kündigte nun an, an der Erstellung dieser Strategie die Öffentlichkeit mit einer Reihe öffentlicher Konferenzen zu beteiligen.

Als Ziele der neuen nationalen HIV/Aids-Strategie benannte das Office u.a. die Senkung der HIV-Inzidenz, die Verbesserung des Zugangs HIV-Positiver zu Therapie und die Reduzierung HIV-bedingter Benachteiligungen:

„The primary goals of a national strategy are to develop concrete recommendations for significantly:
• Reducing HIV incidence;
• Increasing access to care for people living with HIV/AIDS and improving health outcomes; and,
• Reducing HIV-related health disparities.“

Dabei wird betont

„The Administration is committed to developing the NHAS through a process that is inclusive of a broad range of perspectives and stakeholders, and is conducted in a transparent manner.“

Die erste der Diskussionen soll am 25. August in Atlanta stattfinden. Zwölf weitere öffentliche Diskussions-Veranstaltungen sind geplant.
Neben den Diskussions-Veranstaltungen sollen auch Meinungsäußerungen und Kommentare auf der Internetseite des ONAP mit bei der Erstellung der neuen Strategie berücksichtigt werden.

Bemerkenswert ist nicht so sehr die Erarbeitung einer neuen nationalen Aids-Strategie. Bemerkenswert sind nicht nur ihrer Prioritäten. Bemerkenswert ist die Einbeziehung der Öffentlichkeit in den Prozess, in einer Weise, die zumindest einen Hauch von Transparenz ermöglichen könnte.
Ein Versuch an Partizipation und Transparenz, der Schule machen sollte – auch hierzulande.

weitere Informationen:
The White House 21.08.2009: President Obama Announces National HIV/AIDS Community Discussions
Office of National Aids Policy: Development of a National HIV/AIDS Strategy (pdf)
POZ 24.08.2009: Obama Launches National HIV/AIDS Community Discussions
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4 Gedanken zu „USA: offen Diskussion über neue Aids-Strategie“

  1. Die Frage ist doch wohl wer „the Public – die Öffentlichkeit“ von der er sich wünscht das sie an dieser Diskussion teilnimmt dann ist bzw. sein wird. Sollte die Community – HIV Positive daran teilnehmen dann werden natürlich ne Menge Agendas eingebracht werden die aber alle um wirksam zu werden mit finanziellen Zuwendungen verbunden sein werden. Nehmen lokale Politiker daran teil dann werden diiese lamentieren das die Kassen leer sind. Von anderen Gruppierungen der Öffentlichkeit ganz zu schweigen. Solche Aufrufe machen imo nur Sinn wenn mit einer solchen Idee gleichzeitig gesagt wird: Wir stellen ?? Mio $ zur Verfügung die wir investieren wollen. Ich erinnere da nur an die Rede von Tom Duane. Wir begrüßen die Teilnahme der Öffentlichkeit an den Diskussionen um gemeinsam herauszufinden was wir wollen – wie diese Gelder verwendet werden können.

    Was die Reduzierung HIV-bedingter Benachteiligungen wie Stigma, Diskriminierung, Ausgrenzung betrifft, was nützten Antidiskrimierungs und Gleichstellungsgesetz wenn sich in den Köpfen der Öffentlichkeit nichts bewegt. Das geht nur über verstärkte Aufklärungsarbeit, Infoveranstaltungen vor Ort. D.h. Es ist heute nicht mehr damit getan eine Veranstaltung zu organisieren und Einladungen zu verschicken sondern man muß zu den Betreffenden wie Ärzte, Juristen, Pflegepersonal, Schulen etc hingehen. Auch das ist mit Kosten verbunden.

  2. @ alivenkickin:
    nun, was die teilnahme von hiv-positiven angeht: dann wäre dafür zu sorgen, dass an einer offenen veranstaltung community-vertreter/innen teilnehmen (können).
    nebenbei, dazu bedarf es auch menschen mit hiv, die sich engagieren wollen …

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