Frau Merkel fährt Zug. Nein, nicht zu einem Geburtstag. Aber vielleicht in die Restauration.
Am 15. September 2009, genau an dem Tag, an dem sich zum 60. Mal die Wahl Konrad Adenauers zum Bundeskanzler jährt, fährt Frau Merkel Zug. Und nein, nicht irgend einen Zug – Merkel nimmt den ‚Rheingold-Express‘. Sie geht auf Wahlkampf-Reise mit jenem Zug, den auch Adenauer von 1953 an als Wahlkampf-Zug benutzte.
Was Frau Merkel uns damit sagen will?
Frau Merkel fährt an diesem für sie wohl denkwürdigen Tag mit einem Zug aus der Vergangenheit. Auf der Stecke von Rhöndorf (Adenauers spätem Wohnort) über Bonn und Leipzig nach Berlin.
Ein Verkehrsmittel, und eine Strecke, die wohl symbolhaft verstanden sein wollen. Symbolhaft für eine bestimmte Vergangenheit.
Frau Merkel auf der Reise.
Auf einer Reise in eine neue Restauration?
In eine Zeit konservativer Erstarrung, in der alles Neue, Innovative keine Luft bekommt?
In eine neue dumpfe Merkel-Adenauer-Zeit?
Was sonst sollte sie mit ihren Symbolen sagen wollen?
Der Rheingold übrigens musste irgendwann dem Eurocity, später dem ICE weichen. Vielleicht auch ein Symbol?
Ich vermute, Frau Merkel ist weltoffener und moderner als ihre oft erstarrt konservative veränderungsrenitente CDU-Basis.
„Frau Merkel fährt an diesem für sie wohl denkwürdigen Tag mit einem Zug aus der Vergangenheit.“
ich möchte den Satz fortsetzen: „…, um Angst, Mißgunst und Ungerechtigkeit in die Gegenwart und Zukunft zu bringen.“
Thank you for travelling with Deutsche Bahn. Ihre nächste Anschlussmöglichkeit ist das Parteiprogramm von 1953.