Die Gewinner des diesjährigen „clip & klar“ Wettbewerbs für Aids-Spots kommen aus Portugal und Deutschland.
„HIVisible“ lautetet das Motto des diesjährigen Wettbewerbs „clip & klar“. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hat 2008 einen neuen Kreativwettbewerb an Film- und Medienhochschulen ins Leben gerufen.
„Ziel des Europäischen Aidsspotwettbewerbs clip & klar europe 09 ist es, kreativ, ansprechend und aufklärend auf die nach wie vor bedeutsamen Themen Schutz vor HIV und Aids in der Öffentlichkeit aufmerksam zu machen.“
Der Wettbewerb steht in diesem Jahr unter der Schirmherrschaft von Eva Luise Köhler, der Frau des Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland. Frau Köhler betonte in ihrem (von BZgA-Direktorin Prof. Pott verlesenen) Grußwort die Notwendigkeit von Aufklärung; daneben sei die Solidarität mit von HIV betroffenen Menschen von besonderer Bedeutung,. weil HIV-Positive immer noch von Ausgrenzung bedroht seien.
Die Jury des diesjährigen Wettbewerbs wurde gebildet von Dorka Gryllus, Schauspielerin (u.a. ‚Irina Palm‘), Michael Gubbins, Co-Organisator des Screenwriter’s Festival, Jukka-Pekka Laakso, Direktor des Tampere International Film Festival, Andrea Babar, Deutsche Aids-Stiftung, Robert Fieldhouse, Mitherausgeber ‚Base Line‘, Gisela Lange, EU-Kommission GD Gesundheit und Verbraucherschutz, Dr.Dr. Wolfgang Müller, BZgA, sowie Prof. Dr.- Jürgen Rockstroh, Präsident AIG.
Der Preis wird in zwei Kategorien verliehen: Kategorie 1: Beste nationale TV- und Kinokampagnen zur Aidsprävention, und Kategorie 2: Beste Aidsspots freier Filmemacherinnen und Filmemacher sowie Filmstudentinnen und Filmstudenten. In Kategorie 2 ist der Preis zudem mit einem Preisgeld dotiert: der 1. Preis mit 5.000,- Euro, der 2. Preis mit 3.000,- Euro und der 3. Preis mit 2.000,- Euro.
Die Gewinner 2009:
1. Kategorie „Beste nationale TV- und Kinokampagnen zur Aids-Prävention“
1. Platz: Portugal „5 reasons not to wear condoms“
2. Platz: Belgien / Wallonien „Gay“
3. Platz: Schweiz „Beach Bar“, und Russland „Pool“
2. Kategorie „Beste Aids-Spots freier europäischer Filmemacherinnen und Filmemacher sowie Filmstudentinnen und Filmstudenten“
1. Platz: Frauke Thielecke, Deutschland „Sturmfrei“
2. Platz: JuPo Köln „A perfect day“
3. Platz: Philipp Fricker, Deutschland „Was die Großmutter schon wusste“
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Der von BZgA-Direktorin Prof. Pott in ihrer Begrüßung formulierte Gedanke, mit dem europaweiten Wettbewerb auch zu Austausch und gegenseitigem Lernen beitragen zu wollen erscheint begrüßenswert, zumal auch die deutsche Aids-Prävention manches mal ein wenig behäbig daher zu kommen scheint – gegenseitiger Austausch, frischer Wind, Kreativität und neue Ideen könnten sicher nicht schaden.
Erfreulich auch Prof. Potts erneutes klares Statement (in der an die Preisverleihung anschließenden Podiumsdiskussion), dass Schock-Prävention (nach der auch die BZgA immer wieder gefragt werde) mit hohen Risiken belastet sei, die BZgA eher auf emotional positive, lernorientierte Spots setze und insbesondere Kampagnen wie die jüngste „Massenmörder-Kampagne“, die potentiell Menschen mit HIV schaden oder diskriminieren, eindeutig ablehne.
Dass allerdings beinahe zwei Jahre nach dem EKAF-Statement und dessen inzwischen breiter Akzeptanz nicht nur unter Medizinern sondern auch Präventionsexperten sämtliche Spots ausschließlich auf Kondome fokussiert sind, überrascht und erstaunt. Wenn Prof. Rockstroh auch Spots zu HIV-Tests anregt, so ist auf der anderen Seite z.B. zu fragen, wo denn Spots bleiben, die lebensnah individuelles Risikomanagement, insbesondere in Zeiten wirksamer Medikamente, zum Thema haben.
weitere Informationen:
Internetseite des Wettbewerbs HIVisible
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Sehr gute Frage am Schluß, Herr Ondamaris! Der Gewinnerspot scheint übrigens noch in den 90ern gedreht worden zu sein. Schau selber! Die dbzgl. Pressemitteilung BZgA lobt mit Hinweis auf die „Jury“ perpetuell (x7!) bei jedem (Gewinner-)“Aids-„Spot den mal fantasievollen, mal ungewöhnlichen, mal eindringlichen, mal beeindruckenden (…) Hinweis auf das Kondom. Ist schon echt voll gaga, das alles. Dabei können Kondome ja gar nicht vor Aids schützen, höchstens vor HIV und Konsorten! Gegen Aids gibts ja schon lange was anderes. Wenn das Volk mal dahinter kommt, dann ist aber was los… 😉
Gruß aus der Panikzentrale…