Die Deutsche AIDS-Hilfe e.V. (DAH) lehnt die angekündigten „kassenindividuellen Zusatzbeiträge“ strikt ab: Sie teilt die Haltung des Paritätischen Wohlfahrtverbandes, der die Zusatzbeiträge als unsozial und ungerecht kritisiert hat. Viele Menschen beziehen z.B. als Folge einer chronischen Erkrankung niedrige Einkommen – darunter tausende Menschen mit HIV und Aids. Die DAH unterstützt die Vorschläge des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, die solidarische Finanzierung wiederherzustellen und die Versicherungspflichtgrenze aufzuheben.
Dazu erklärt DAH-Bundesvorstand Carsten Schatz: „Wir fordern die gesetzlichen Krankenkassen auf, Niedrigeinkommensbezieher unverzüglich von der geplanten Zuzahlung zu befreien. Alles andere würde unzumutbare Härten bedeuten: einerseits wegen der finanziellen Zusatzbelastung, andererseits wegen des „Quasi-Zwangs“ zum Kassenwechsel. Und dies noch mit der von allen Experten bestätigten Prognose, dass bald alle Kassen einen Zusatzbeitrag erheben werden. Menschen mit HIV und Aids sind wie andere chronisch Kranke auch auf eine sehr gute und verlässliche medizinische Versorgung zwingend angewiesen. Hierzu gehört auch eine verlässliche Krankenkasse. Ein „Krankenkassenhopping“ würde das wichtige, zum Teil über Jahre gewachsene Vertrauensverhältnis der Menschen zu ihrer Krankenkasse zerstören“.
(Pressemitteilung der Deutschen Aids-Hilfe vom 28.01.2010)
Auch die BAG Selbsthilfe hatte die Beitragserhöhungen als unsozial und unsolidarisch kritisiert.