Am Tag der Einweihung des Magnus-Hirschfeld- Ufers wurde abends im medizinhistorischen Museum der Charité Berlin die Ausstellung „Sex brennt“ eröffnet. Sie ist noch bis zum 14. September zu sehen.
Magnus Hirschfeld eröffnete am 6. Juli 1919 das ‚Institut für Sexualwissenschaften‘ – weltweit das erste Institut seiner Art.
Es war eines der Zentren der Liberalisierungs- und Sexualreform- Bestrebungen in der Weimarer Republik und gewann schnell auch internationales Ansehen. Am 6. Mai 1933 wurde das Institut für Sexualwissenschaften zerstört – Studenten drangen ein plünderten. Die wertvollen Bibliotheksbestände wurden bei der Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 vernichtet.
Die Bücherverbrennung ist formaler Anlass für die Ausstellung im Medizinhistorischen Museum der Charité (siehe Bericht Sex brennt bei samstagisteingutertag).
Eine sehr sehenswerte Ausstellung, der im Museum eine ganze Etage zur Verfügung steht, und die sich Hirschfeld und seinem Werk von verschiedenen Seiten nähert.
Zwei Dinge allerdings vermisse ich in der Ausstellung weitgehend: eine kritische Würdigung von Hirschfelds Werk und Wirken, seiner (ja nicht immer unumstrittenen) Gedanken, sowie Gedanken dazu, welche Wirkung Hirschfelds Werk über seinen Tod hinaus hatte (oder nicht), und welche Bedeutung es heute hat / haben könnte.
„Sex brennt –
Magnus Hirschfelds Institut für Sexualwissenschaften und die Bücherverbrennung“
Berliner Medizinhistorisches Museum der Charité
Di, Do, Fr, So 10-17:00 Uhr, Mi, Sa 10-19:00Uhr
noch bis 14. September 2008
…ein reisserischer Titel für die Ausstellung *fg
@ Kalle:
den titel find ich recht zutreffend – wenn man zb bedenkt, dass hirschfelds bücher und büste von den nazis 1933 verbrannt wurden … okay, etwas ‚medien-orientiert‘ 😉