Auf die Grösse kommt es an! – Befragung EMIS gestartet

In einer beispiellosen Studie namens EMIS werden europaweit Schwule über HIV, andere sexuell übertragbare Infektionen und ihr Safer-Sex-Verhalten befragt.

Am 4. Juni startet europaweit die größte Befragung schwuler Männer, die es je gegeben hat. In 31 Ländern werden Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), aufgerufen, online einen Fragebogen zu ihrem Umgang mit HIV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen auszufüllen.

EMIS

Das Projekt trägt den Titel EMIS (European MSM Internet Survey on knowledge, attitudes and behaviour as to HIV and STIs) und wird in Deutschland mit dem Slogan “Auf die Größe kommt es an!” beworben (Übertragung des englischen Mottos „Be part of something huge“).

Getragen wird EMIS von zahlreichen Forschern und Organisationen. In Deutschland sind das Robert-Koch-Institut (RKI), die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), das Wissenschaftszentrum Berlin (WZB), in persona Michael Bochow, sowie die Deutsche AIDS-Hilfe beteiligt. EMIS führt die bisherigen „Bochow-Studien“ zum Safer-Sex-Verhalten fort.

Ziel der Befragung ist es, möglichst viel über das Verhalten, das Wissen und die Bedürfnisse der Zielgruppe in Bezug auf HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen zu erfahren. EMIS soll zeigen, welche Präventionsmaßnahmen in den jeweiligen Ländern notwendig sind und welche Untergruppen bei den MSM besondere Ansprache durch die Prävention benötigen.

Zugleich soll die Untersuchung die Bedürfnisse und Rechte homosexueller Männer öffentlich sichtbar machen und einfordern. „Mit einer massenhaften Teilnahme können Schwule, Bisexuelle und andere Männer, die Sex mit Männern haben, den Anspruch anmelden, mit ihren gesundheitlichen Bedürfnissen von der Politik ernst genommen zu werden!“, sagt Dr. Dirk Sander, MSM-Referent der Deutschen AIDSHilfe.

„Mit den Ergebnissen einer solchen Befragung wird sich Politik machen lassen – auch und gerade in besonders homophoben Ländern, zum Beispiel in Osteuropa. Wir bauen darum auf möglichst viel Unterstützung in der Community und den schwulen Medien.“

Auch auf den EMIS-Seiten des Robert-Koch-Instituts wird der Zusammenhang zwischen Prävention und Politik betont: „Die Möglichkeiten zu präventivem Verhalten und Gesundheitsvorsorge unter schwulen und bisexuellen Männern – zum Beispiel Zugang zu angemessenem Wissen und Informationen, Zugang zu Testangeboten und HIV-Behandlung – sind stark abhängig von ihren allgemeinen Lebensbedingungen, dem Grad der Stigmatisierung von Homosexualität und der HIV-Infektion.“

Die EMIS-Befragung wird bis zum 31. August laufen.

(Pressemitteilung der DAH)

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