Mehr statt weniger – Ärzte ohne Grenzen macht mit Aktion auf Finanzierungslücken der Gesundheitsversorgung in ärmeren Ländern aufmerksam

Am Donnerstag, dem 9. September 2010, macht Ärzte ohne Grenzen mit einem Aktionstag in Berlin auf die fatalen Folgen der Unterfinanzierung von globalen Gesundheitsaufgaben aufmerksam. Anlass sind die beabsichtigten Kürzungen der Mittel zum Globalen Fonds durch die Bundesregierung. Vor dem Bundeskanzleramt wird Ärzte ohne Grenzen am Donnerstagmorgen ein Behandlungszelt aufschlagen, wie es die Organisation in ihren Projekten nutzt. Gleich darauf wird das Zelt wegen Haushaltskürzungen wieder geschlossen. Symbolisch werden sich Menschen vor dem Zelt in eine Warteschlange einreihen und vergeblich auf lebensnotwendige Medikamente warten.

Der Globale Fonds ist das wichtigste Finanzierungsinstrument im Kampf gegen die drei großen Infektionskrankheiten Aids, Tuberkulose und Malaria. Seit seiner Gründung im Jahr 2002 konnten durch den Fonds insgesamt 4,9 Millionen Menschenleben gerettet werden. Eine Kürzung der Mittel für den Fonds hätte zur Folge, dass wichtige Programme zur Bekämpfung von HIV/Aids, Malaria und Tuberkulose geschlossen werden müssten und lebensnotwendige Hilfe Millionen von Menschen vorenthalten würde.

Ärzte ohne Grenzen fordert Bundeskanzlerin Angela Merkel mit der Aktion auf, dafür zu sorgen, dass von den Kürzungsplänen des Entwicklungsministeriums Abstand genommen wird. Die Mittel für den Fonds müssen erhöht, nicht gesenkt werden.

(Pressemitteilung Ärzte ohne Grenzen)