Rotes Kreuz: Kriminalisierung von Drogengebrauchern ist verfehlte Politik

Der internationale Kampf gegen Aids wäre erfolgreicher, wenn Drogengebraucher/innen nicht weiter kriminalisiert würden, so das Roter Kreuz. Kriminalisierung von Drogengebrauchern sei eine „verfehlte Politik“, so das ICRC in einem neuen Report.

Die Verbreitung von HIV unter Millionen Menschen könnte wirksamer eingedämmt werden, wenn Drogengebraucher/innen als Patienten behandelt würden, statt sie zu kriminalisieren. Dies betont das ICRC.

Die Internationale Föderation der Rot-Kreuz-Gesellschaften (IFRC International Committee of the Red Cross) stellt am Freitag 26.11.2010 ihren 24seitigen Bericht vor. Etwa 33,3 Millionen Menschen weltweit konsumieren Drogen, so der Bericht. 3 Millionen von ihnen seien derzeit mit HIV infiziert.

In Staaten wie China, Malaisia, Russia, Ukraine und Vietnam gebe es derzeit eine ‚Mega-HIV-Epidemie‘ unter Drogengebraucher/innen, so das ICRC. In Staaten wie Georgien, Russland oder dem Iran gehörten mehr als 60% der dort mit HIV Infizierten zur Gruppe der Drogengebraucher.

Die Kriminalisierung von Drogengebrauchern sei eine verfehlte Politik – die zur Ausbreitung von HIV beitrage. Das ICRC spricht von

„evidence that treating people who inject drugs as criminals is a failed policy that contributes to the spread of HIV“.

Das ICRC fordert von den Staaten eine neue Strategie im Umgang mit Drogengebrauchern, um die Ausbreitung von HIV zu stoppen. Im Mittelpunkt müsse stehen, das HIV-Infektions-Risiko von drogengebrauchenden Menschen zu senken. Mit Spritzentausch-Programmen könnte zum Beispiel die HIV-Transmissionsrate um 42% reduziert werden.

weitere Informationen:
International Committee of the Red Cross ICRC
Washington Post 25.11.2010: Red Cross scolds ‚failed‘ HIV policy among nations
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