Großbritannien: seit 4 Jahren Rückgang der HIV-Neudiagnosen

Schätzungsweise 86.500 Menschen in Großbritannien sind mit HIV infiziert. 6.630 HIV-Infektionen wurden 2009 neu diagnostiziert. Dies geht aus einem Bericht der Health Protection Agency hervor.

86.500 Menschen leben in Großbritannien mit HIV, davon ca. 26.000 schwule und bisexuelle Männer. 2009 wurde in Großbritannien bei 6.630 Menschen neu eine HIV-Infektion diagnostiziert. Die Zahl der HIV-Neudiagnosen ist damit zum vierten Mal in Folge seit 2005 gesunken (2005:  7.982).

Davon wurden 2.760 HIV-Diagnosen bei schwulen und bisexuellen Männern gestellt (41,6%), 2.430 (36,6%) bei Heterosexuellen, die ihre HIV-Infektion im Ausland erwarben. Insgesamt liegt der Anteil heterosexuell erworbener HIV-Infektionen in Großbritannien 2009 bei 54%.

17% der neu diagnostizierten HIV-Infektionen bei schwulen und bisexuellen Männern seien jüngst erworbene Infektionen, stellt ein Bericht der Health Protection Agency fest (bei Heteros: 7%). Der Bericht schätzt, dass in Großbritannien ca. 22.200 Menschen mit HIV infiziert sind, ohne von ihrer Infektion zu wissen. Der Anteil undiagnostizierter HIV-Infektionen an der Gesamtzahl HIV-Infizierter sei zwischen 2001 und 2008 zurück gegangen.

Bei 52% der Menschen, bei denen 2009 eine HIV-Infektion neu diagnostiziert wurde, lag die Zahl der CD4-Zellen (Marker für den Zustand des Immunsystems) bereits unter 350. Dies wird in dem Bericht als ‚late diagnosis‘ betrachtet. Bei schwulen und bisexuellen Männern war der Anteil niedriger (39%) als bei heterosexuellen Männern (66%) und heterosexuellen Frauen (59%.

20% der insgesamt ca. 65.000 HIV-Positiven, die HIV-bezogene Gesundheitsdienste in Anspruch nahmen, hatten ein Lebensalter über 50 Jahre (Verdreifachung des Anteils seit 2000). 13% der HIV-Neudiagnosen wurden bei Menschen über 50 Jahren gestellt, bei zwei Dritteln davon mit Immunwerten unter 350 CD4.

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weitere Informationen:
Health Protection Agency. HIV in the United Kingdom: 2010 Report.
aidsmap 26.11.2010: UK diagnoses fall – because fewer people infected abroad
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