Bereits seit letztem Donnerstag seien 14 Spielerinnen und Betreuerinnen von Frauen-Fußball-Mannschaften aus Kamerun und Togo spurlos verschwunden. Einige von ihnen seinen HIV-positiv, berichten die Berliner Boulevard-Medien.
Die Frauen, die anlässlich der Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft nach Berlin gekommen sind, nahmen hier am ‚Internationalen Frauen Fußball Kultur Festival Discover Football 2011‚ teil. Seit Donnerstag, 30. Juni würden insgesamt 14 Frauen vermisst, Spielerinnen und Betreuerinnen der Mannschaften aus Togo (2) sowie Kamerun (12). Einige der Frauen seien mit HIV-infiziert, so die Blätter.
Da ihre Touristen-Visa in der Zwischenzeit abgelaufen seien, hielten sich die Frauen illegal in Deutschland auf, so die Berliner Polizei.Es sei Strafanzeige erstattet worden, meldet ein Blatt; Hinweise auf Straftaten gebe es nicht.
Der Rest der Mannschaften aus Togo und Kamerun reiste am Montag in ihre Heimatländer zurück.
Möglicherweise, so das Blatt, hofften einige Frauen auf bessere medizinische Behandlungsmöglichkeiten in Deutschland. Die Frauen der Mannschaft aus Kamerun engagieren sich in ihrem Heimatland in der Integration und Betreuung HIV-positiver Frauen.
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Togo: In Togo leben 99.000 bis 150.000 Menschen mit HIV (2009), so UNAIDS. 66.000 Kinder bis 17 Jahren sind Aids-Waisen. Jährlich sterben ca. 7.700 Menschen an den Folgen von Aids.
In Togo erhalten etwa 16.000 HIV-Positive antiretrovirale Medikamente (2009; 2008: ca. 11.000).
Der Globale Fonds hatte 2006 große Teile seines Unterstützungs-Programms suspendiert und 2007 einen neuen Antrag abgelehnt, nachdem „Unregelmäßigkeiten‘ aufgetreten waren. Daraufhin war es zu massiven Versorgungsproblemen mit antiretroviralen Medikamenten gekommen, die auch zu teils langzeitigen Therapieunterbrechungen führten. In der Hauptstadt Lomé kam es im November 2007 zu Demonstrationen Hunderter HIV-Positiver, die gegen die Medikamenten-Knappheit protestierten. Anfang 2009 verbesserte sich die Versorgungslage nach neuen Zuwendungen der internationalen Gemeinschaft, insbes. des Globalen Fonds, wieder.
Kamerun: In Kamerun leben nach Angaben von UNAIDS zwischen 540.000 und 670.000 Menschen mit HIV (2009). 330.000 Kinder bis 17 Jahren sind Aids-Waisen. 37.000 Menschen sterben jedes Jahr an den Folgen von Aids.
Nach Angaben von UNAIDS erhalten weniger als 30% der behandlungsbedürftigen HIV-Positiven in Kamerun antiretrovirale Medikamente.
Kamerun wendet nur 1,5% seines Bruttosozialprodukts jährlich für Gesundheit auf (Bertelsmann Transformation Index, laut UNHCR). Weniger als 0,1% des BSP werden für Nationale HIV-Programme investiert. Auf 100.000 Bürger kämen 19 Ärzte. Korruption sei auch im Gesundheitswesen Kameruns weit verbreitet.
Ein Bericht des US State Department (zitiert vom UNHCR) betont HIV-Positive in Kamerun sähen sich oft Diskriminierung ausgesetzt und hätten unter Isolierung zu leiden. Ein Bericht des ‚Immigration and Refugee Board‘ von Kanada (ebd.) betont, Stigmatisierung, Zurückweisung, Marginalisierung und Diskriminierung HIV-Positiver seien generell in Kamerun.
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weitere:
Bild 06.07.2011: Afrikanische Fußball-Frauen in Berlin untergetaucht
Berliner Morgenpost 06.07.2011: Polizei sucht nach Fußballerinnen aus Kamerun
Berliner Morgenpost 06.07.2011: Polizei ermittelt gegen vermisste Fußballerinnen
UNAIDS: epidemiological fact sheets Cameroon, Togo
UNHCR: Togo: ARVs free, and in stock, at last
IRIN 05.12.2007: TOGO: Haphazard supply of AIDS drugs endangers lives
UNHCR: Cameroon – Researched and compiled by the Refugee Documentation Centre of Ireland on 15 April 2011 (pdf)
Shout-Africa 29.11.2010: Cameroon: Free HIV Testing In Cameroon Ahead of World AIDS Day
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Wer will ihnen das übel nehmen, wenn sie hier mit wesentlich besseren Behandlungsmöglichkeiten rechnen können. Bleibt nur die Frage inwiefern die Blätter hier übertreiben.