„Schwule steinigen – nicht nur im Iran“, das scheinen einige Jugendliche aus der rechte Szene in Rom gedacht zu haben. Nahe dem Kolosseum beschimpften sie ein schwules Paar, das sich geküsst hatte, bewarfen es mit Steinen, verletzten einen der beiden.
„Homosexuelles Paar in Rom mit Steinen beworfen“
(Meldung auch bei stol.it, vol.at)
Der Bürgermeister Roms, Giovanni Alemanno von der postfaschistischen Nationalen Allianz (AN), der erst jüngst den Faschismus relativierte (er halte Faschismus nicht für das absolut böse …), verurteilte den Anschlag.
Dass Rom Ausrichter des Europride 2011 wird, kommt da wohl zur rechten Zeit …
Wohin geht Italien?, fragt zwischenruf.
Ich würde mich nicht wundern, wenn ich mir mit dem Folgenden einige, nennen wir es „Vorbehalte“ einhandle:
Frage: ist es unerlässlich sich heute in unserer einbahnigen Gesellschaft auf der Strasse zu küssen? Und das zumal im mehr denn je „rechten“ Italien??
Es gibt unter Homosexuellen – ja, ich gehöre auch dazu – Menschen die glauben, bewusst andere vor den Kopf stossen zu müssen.
Ich habe mein Leben lang mit Glück und Wonne andere Männer in den Armen gehalten, sie geliebt, geküsst. Es musste nicht unbedingt auf der „Schwulenmeile“ in Rom (oder hier im Marais) sein. Ein Streicheln, ein Blick hätten es auch getan!
Ich glaube, dass solche Herausforderungen (NEIN, wir leben noch nicht in einem Nomalzustand, was uns betrifft) genau das Gegenteil von dem erreichen was sie wünschen.
Was andererseits auf keinen Fall das unvertretbare Steinewerfen rechtfertigt.
Ondamaris hat mal von „gesundem Menschenverstand“ gesprochen. Es gibt ihn. Bitte nicht vergessen.
Ulysse
@ Ulysse:
ach nein, keine vorbehalte, ich schätze ja offen diskussionen 😉
nun denn, nein man muss nicht provozieren. aber wenn ich mit meinem mann zusammen bin, und ich habe gerade anwallungen von verliebtheit, dann möchte ich die (ebenso wie jeder hetero auch) auch offen ausdrücken dürfen, ohne gleich gesteinigt zu werden
oft reicht auch mir ein liebevoller blick, eine ‚verstohlene‘ berührung. aber – weil es mir genug ist. bitte nicht aus angst, gleich einen über die rübe zu bekommen.
ich möchte die möglichkeit. und das ist nicht zu viel verlangt, denke ich.
…….. et la „possibilité d’une île“ (Houellebecq)
Wir haben uns verstanden – und jetzt ist Funkstille bis Montag abend.
Ist es gestattet Montag beim Mittagessen in Bordeaux an Ulli zu denken?
U …
wer wen wo küßt – ist von niemand zu verurteilen
über das warum ließe sich diskutieren. und selbst wenn die meinungen noch so konträr sind – niemand hat das recht andere zu verletzten nur weil sie anders (als wer – was – wer bestimmt was „normal“ ist?) sind.
man muß nicht provozieren – . . .wo fängt provokation an? dort wo sie gegen allgemein gültige regeln verstößt – wo das pers empfinden verletzt wird oder man sich „unangenehm“ berührt fühlt? wo sittliches empfinden oder die moral verletzt wird – nicht der allgemein gültigen auffassung entspricht? wenn „grenzen – normen“ überschritten werden dann ist es an der zeit diese normen zu hinterfragen.
(und nein damit meine ich nicht verletzungen der pers grenzen im sinne von beschränkung der pers freiheit . . .)
there is no bad guy
there is no good guy
there´s only you and me
and we just disagree
dave mason
@ Ulysse:
ja, die möglichkeit einer insel (hier zwei links dazu, http://www.lapossibiliteduneile-lefilm.com/ und http://de.wikipedia.org/wiki/Die_M%C3%B6glichkeit_einer_Insel) …
oh … gerne doch, bordeaux … ich wäre ja zu gerne jetzt selbst in bx 😉
@ Dennis:
so so, dave mason (dann auch dazu ein link, http://de.wikipedia.org/wiki/Dave_Mason ), wird ja scheinbar heute ein kultur-tag hier 😉