HIV und Depression

Depressionen sind ein großes Tabu-Thema. Insgesamt in der Gesellschaft, besonders aber auch unter Schwulen und bei HIV-Positiven. Über Depressionen spricht man nicht, Betroffene verschweigen sie schamhaft, Partner und Angehörige reagieren rat- und hilflos.

Eine Broschüre der deutschen Aids-Hilfe will abhelfen und kurzgefasst allgemein verständliche Informationen geben: gemeinsam von Schwulenberatung Berlin und der Redaktionsgruppe des Med-Info wurde die Broschüre ‚depression? – Informationen für Menschen mit HIV‚ erstellt, die jetzt von der Deutschen Aids-Hilfe veröffentlicht wurde.

„Zahlreiche Studien zeigen ein erhöhtes Risiko für Menschen mit HIV, an einer Depression zu erkranken. Leider erhalten die wenigsten von ihnen die erforderliche fachgerechte Behandlung.
Zu groß ist die Scham der Betroffenen, sich Unterstützung zu holen, zu mächtig ist das gesellschaftliche Tabu, welches das Thema „seelische Erkrankungen“ immer noch umgibt. Hierdurch wird Leiden unnötig verlängert und der Zugang zu vorhandenen, wirkungsvollen Behandlungsmöglichkeiten erschwert.
Ziel dieser sehr kurz gefassten Broschüre ist, allgemeinverständlich über die Zusammenhänge von HIV, Angst und Depression zu informieren. Beschrieben wird, an welchen Symptomen man eine Depression bei sich selbst und anderen erkennen kann, an wen man sich in einem solchen Fall wenden kann und welche Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.
Es geht darum, Betroffenen und Angehörigen deutlich zu machen, dass es sich bei depressiven Symptomen nicht um den Ausdruck einer Verfehlung oder Willensschwäche handelt, sondern dass die Depression eine ernsthafte Erkrankung darstellt, für die es heute wirksame Behandlungsmöglichkeiten gibt.“ (Deutsche Aids-Hilfe)

depression? – Informationen für Menschen mit HIV„, Deutsche Aids-Hilfe, DIN A6, 45 Seiten, Berlin 2008, Bestellnummer 027001 (Direktlink zur Online-Bestellung hier)

weitere Informationen zum Thema:
– Med-Info Nr. 46 „HIV und Depression“, DIN A4, 16 Seiten (Direktlink zur Online-Bestellung hier (derzeit leider vergriffen); Direktlink zum pdf-Download hier)
– Med-Info Nr. 58: „Stress, Stressbewältigung und HIV“, DIN A4, 16 Seiten (Direktlink zur Online-Bestellung hier; Direktlink zum pdf-Download hier)
– ein interessanter Vortrag, den Andreas Mertens, Facharzt für Psychiatrie, bei ‚HIV im Dialog‘ 2008 zum Thema ‚Depression und Angst bei HIV und Aids“ gehalten hat als pdf hier

3 Gedanken zu „HIV und Depression“

  1. Pingback: „Helen“ – Depression als Fiktion und Realität « Termabox

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