New York: Speichel HIV-Positiver ist kein „gefährliches Instrument“ …

Der Speichel eines HIV-Positiven ist kein „gefährliches Instrument“. Dies hat das Berufungsgericht von New York am 7. Juni 2012 entschieden, wie das ‚Center for HIV Law and Policy‘ berichtet..

Der Entscheidung kommt große Bedeutung zu: auf der Bewertung des Speichels als „gefährliches Instrument“ basierte eine Verurteilung eines HIV-positiven Mannes wegen schwerer Körperverletzung. Die Verurteilung von David P. zu 10 Jahren Haft wurde aufgehoben, das Berufungsgericht ordnete eine Neu-Verhandlung des Falles an. David P. sitzt seit seiner Verurteuilung 2006 (!) im Gefängnis Sing-Sing in Haft.

Speichel oder jede andere Körperflüssigkeit oder -teil seien niemals ein „gefährliches Instrument“ und damit keine Grundlage, um jemanden unter dem Recht von New York der schweren Körperverletzung anzuklagen, stellte das Berufungsgericht von new York nun fest.

Die Deutsche Aids-Hilfe betont zur Frage der HIV-Übertragbarkeit

„In Speichel, Tränen und Urin sind nur sehr wenige HIV-Viren enthalten. Eine Übertragung über diese Körperflüssigkeiten ist deswegen ausgeschlossen. Außerdem ist das Virus außerhalb des Körpers nur sehr kurz überlebensfähig und kann durch Reinigungsmaßnahmen zuverlässig abgetötet werden.“

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The Center for HIV Law and Policy 07.06.2012: State vs. Plunkett: New York Court of Appeals Says HIV+ Man’s Saliva Is Not a “Dangerous Instrument”
The Center for HIV Law and Policy 07.06.2012: People v. Plunkett, New York Court of Appeals, June 7, 2012