Berlin: ‚Aidswelt‘ – ein noch zeitgemäßer Begriff ?

Am kommenden Wochenende (16./17.l juni 2012) findet im Berliner Nollendorf-Kiez das 20. lesbisch-schwule Satdtfest statt. Die Besucher werden durch zahlreiche „Welten“ strömen, wie die ‚Politik-Welt‘ oder die ‚Film-Welt‘. Und eben die ‚Aids-Welt‘, in der sich viele auf dem Gebiet HIV /Aids engagierte Organisdationen präsentieren.

„Aids-Welt“ ? Ein Rollenmodell der Kampagne „ich weiss was ich tu!“ der Deutschen Aids-Hilfe kritisiert diesen Begriff als unzeitgemäß:

„Selbst Schulklassen auf dem Land lernen heute den klaren Unterschied in Präventionsstunden und wissen, dass im 21. Jahrhundert AIDS nicht mehr im Vordergrund von HIV-Erkrankungen steht.“

Zudem sei der Begriff irreführend und potentiell diskriminierend und stigmatisierend:

„Schlichtweg irreführend erscheint der Name, wenn man sich die Arbeit all derer anschaut, die in der Motzstraße ehrenamtlich in diesen Tagen Dienst leisten. Unpassend und diskriminierend empfinden sicherlich auch viele HIV-Infizierte den Namen, die an diesen Tagen ihre Freizeit opfern, um im Sinne des Stadtfest-Slogans Besucherinnen und Besuchern die Berührungsängste mit HIV-positiven Menschen zu nehmen.“

Seine Aufforderung an die Veranstalter:

„Wer „Gleiche Rechte für Ungleiche“ fordert, sollte diese auch erfüllen.“

iwwit-Blog 15.06.2012: Willkommen in der Aidswelt – Ein Kommentar von Florian Winkler-Ohm – Rollenmodell der Kampagne ICH WEISS WAS ICH TU und HIV positiv

Ein Gedanke zu „Berlin: ‚Aidswelt‘ – ein noch zeitgemäßer Begriff ?“

  1. Laut Stadtfest-Plan bewegen sich die Besucher auf Fest zwischen „Radiowelt“, „Sportwelt“, „Filmwelt“, „Politikwelt“, „Aidswelt“ und „Wellness- und Gesundheitswelt“: http://www.regenbogenfonds.de/index_d.php?sid=17

    Eine sehr beschränkte und reduzierte Weltsicht, wie ich meine. Schwules und lesbisches Leben ist um ein mehrfaches vielfältiger, im positiven wie im negativen: Kultur und Designer-Lifestyle, Party und Drogen, Eigenheim- und Hund-Welt, die stinknormale Alltagswelt fern von alledem…. die Faccetten sind doch endlos.

    Interessant ist dann aber schon, dass die Organisatoren der Welt des Sex und der Lüste keinen Namen und Platz geben, und das, wo dies doch im schwulen Leben immer eine große Rolle spielt und gespielt hat.
    Oder ist es nur mein eigener Blinder Fleck, dass ich diese Welt auf dem Plan nicht erkenne??

    Diese Beschilderung des Stadtfest-Plans finde ich phantasielos und langweilig – und die Bezeichnung „Aidswelt“ ist nun wirklich ja voll daneben.

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