Durchfall weiterhin häufiges Problem für HIV-Positive

Durchfall bleibt ein häufiges und belastendes Problem für viele HIV-Positive, ist die Schlussfolgerung eines Artikels in dem Fachblatt ‚Clinical Infectious Diseases‘. Sie könnten einen gravierenden Einfluss auf die Lebensqualität haben, zu schlechterer Therapietreue beitragen und Therapieumstellungen erforderlich machen.

Bis zu 60% aller HIV-Positiven berichteten an Durchfall zu leiden, 20% unter moderaten bis schweren Durchfällen. Die meisten Durchfälle hätten eine nicht-infektiöse Ursache, so die Autoren. Häufig sei die antioretriovirale Therapie an Durchfall beteiligt, oftmals Proteaseinhibitoren wie Ritonavir:

„In the era of HAART, diarrhea from opportunistic infections is uncommon, and HIV-associated diarrhea often has noninfectious causes, including HAART-related adverse events and HIV enteropathy. Diarrhea associated with HAART is typically caused by protease inhibitors (eg, ritonavir), which may damage the intestinal epithelial barrier (leaky-flux diarrhea) and/or alter chloride ion secretion (secretory diarrhea).“

Die Autoren stellen in ihrer Artikel einen Algorithmus zu Diagnose und Management von Durchfällen bei HIV-Positiven vor.

Sie betonen, neue Behandlungsformen nicht-infektiöser Durchfälle (Diarrhoe) seien dringend erforderlich.

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MacArthur RD et al. Etiology and pharmacologic management of noninfectious diarrhea in HIV-infected individuals in the HAART era. Clin Infect Dis, online edition, 2012. (abstract)
aidsmap 06.07.2012: Diarrhoea remains a common problem in people with HIV