UNAIDS-Direktor Michel Sidibé: die Welt steht tief in der Schuld der Lesben-, Schwulen- und Transgender-Communities

Michel Sidibé, Generaldirektor von UNAIDS, erinnert an die Verdienste und Errungenschaften von Schwulen, Lesben und Transgender (LGBT) m Kampf gegen Aids in den vergangenen 30 Jahren:

„The global AIDS response would never have reached where it is today without their courageous, inspiring and consistent action and activism over the last 30 years.“

Sidibé weist darauf hin, dass es Schwule waren, die Anfang der 19080er Jahre die ersten Organisation zur Unterstützung und Pflege gründeten. Dass es Schwule, Lesben und Transgender waren, die Mitte der 1980er Jahre in einer Zeit der weitgehenden Ignoranz durch die offizielle Politik mit selbst kreierten Kampagnen Druck machten, nach Lösungen verlangten. Dass es eine Gruppe von schwulen Männern war, die 1983 die ‚Denver Prinzipien‚ als erstes bedeutendes Statement der Rechte von Menschen mit HIV verfassten.

UNAIDS-Generaldirektor Michel Sidibé bei der Eröffnung der Konfernez "HIV, law and human rights" in Dakar am 7. Februar 2011 (Foto: UNAIDS)
UNAIDS-Generaldirektor Michel Sidibé bei der Eröffnung der Konfernez "HIV, law and human rights" in Dakar am 7. Februar 2011 (Foto: UNAIDS)

Sidibé betont die nicht zu unterschätzende Bedeutung von ACT UP als einer der ersten Organisationen, die die Schwulen-, Lesben- und Transgender-Bewegung mit der Bürgerrechts-Bewegung zusammen gebracht habe, um wirtschaftliche und politische Lösungen der Aids-Krise zu verlangen.

Die heutigen Erfolge auch in der Behandelbarkeit von HIV beruhten, so Sidibé, auf diesem Engagement der Lesben-, Schwulen- und Transgender-Bewegungen in den 1980er und 1990er Jahren.

„Today’s treatment success sprang from this bold and „outside the box“ grassroots leadership of the LGBT community in the 1980s and ’90s.“

Diese Erfolge hätten jedoch einen bitteren Beigeschmack, da schwule Männer immer noch weit überproportional von HIV betroffen seien:

„After 30 years of the world’s strongest HIV programs led by the LGBT community, the AIDS epidemic is still taking a tragic and disproportionate toll on LGBT communities all over the world. In the United States, gay and bisexual men comprise less than two percent of the population, yet they have accounted for at least half of new HIV infections and cumulative HIV cases since the first cases were reported in the 1980s.“

Es sei eine bittere Ironie, dass ausgerechnet einige derjenigen Staaten, die am meisten von den Errungenschaften der letzten Jahre der Aids-Bekämpfung profitiert hätten, auch diejenigen Staaten seien, die am deutlichsten Schwule, lesben und Transgender diskriminieren und verfolgen.

Die Welt stehe tief in der Schuld der Lesben-, Schwulen- und Transgender-Communities weltweit. Es sei nun an der Zeit, dieser Schuld gerecht zu werden, danke zu sagen:

„The world owes the LGBT community a great debt. Now it is time to repay our debt of thanks. Those of us in positions of global leadership must stand by LGBT people all over the world and say, „You are not alone. We are in this together.““

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Michel Sidibé: The AIDS Response Owes a Great Debt to LGBT Communities
in: Huffington Post 20.07.2012

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