Leibniz-Preis für Aids-Forscher

Prof. Dr. Frank Kirchhoff (Uni Ulm) ist mit dem Leibniz-Preis 2009 ausgezeichnet worden.

Der Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) benannte am 4.12.2008 in Bonn eine Wissenschaftlerin und zehn Wissenschaftler für die Auszeichnung mit dem bedeutendsten deutschen Forschungspreis, unter ihnen den Virologen Prof. Frank Kirchhoff (Universität Ulm Institut für Virologie, Leiter Forschungsbereich HIV).

Prof.Dr. Frank Kirchhoff (Foto: Uni Ulm)
Prof.Dr. Frank Kirchhoff (Foto: Uni Ulm)

Die DFG betont in ihrer Pressemitteilung

„Prof. Dr. Frank Kirchhoff (47), Virologie, Institut für Virologie der Universität Ulm (2,5 Mio. Euro)
Mit Frank Kirchhoff erhält einer der weltweit führenden AIDS-Forscher den Leibniz-Preis. Der Virologe hat in den letzten zwei Jahrzehnten entscheidend dazu beigetragen, dass die Entstehung von AIDS und insbesondere die Evolution des HI-Virus immer besser verstanden wird. Kirchhoff konzentrierte seine Forschungen höchst erfolgreich auf eine der wichtigsten Proteinkomponenten des HI-Virus, das Nef-Protein, das vielfältige und ganz unterschiedliche Wirkungen hat: Beim Primaten verringert es die Pathogenese der HI-Viren, beim Menschen geht sein immunmodulierender Effekt dagegen verloren, sodass sich das Virus stark vermehren kann und hochpathogen ist. Weitere bedeutende Entdeckungen Kirchhoffs gelten einem Peptid im menschlichen Blut, das aus 20 Aminosäureresten besteht und die Virusvermehrung blockiert, sowie einem Protein in der Samenflüssigkeit, das mit seinen Fasern HI-Viren einfängt, in Zellen eindringen lässt und damit die Infektionsrate erhöht. Diese Befunde können die hohen Raten der sexuellen Übertragung bei AIDS miterklären und gleichzeitig neue Ansätze zur Vermeidung der Übertragung aufzeigen. Mit diesen Arbeiten hat Kirchhoff der deutschen AIDS-Forschung international zu hohem Ansehen verholfen.
Frank Kirchhoff studierte Biologie in Göttingen und promovierte am Deutschen Primatenzentrum über einen neuen HI-Virus-2-Klon. Als Postdoktorand an der renommierten Harvard Medical School in Boston/Massachusetts befasste er sich erstmals mit dem Nef-Protein des HI-Virus, der auch im Fokus seiner Arbeiten blieb, als Kirchhoff 1994 nach Deutschland zurückkehrte. Hier arbeitete er zunächst als Assistent, Privatdozent und Professor an der Universität Erlangen-Nürnberg, bevor er 2001 einem Ruf nach Ulm folgte.“

Bereits 2007 war Prof. Kirchhoff zusammen mit Prof. Münch für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Aids-Forschung mit dem Merckle Preis ausgezeichnet worden.

Ein Gedanke zu „Leibniz-Preis für Aids-Forscher“

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