Im Rückblick auf 30 Jahre AIDS ist die Einführung der hochaktiven antiretroviralen Therapie (HAART), die 1996 auf den Markt kam, der wichtigste Meilenstein. Während sich die gesundheitliche Situation für viele von HIV und AIDS betroffene Menschen dadurch verbessert hat, gilt dies in vielen Fällen nicht für die finanzielle Lage. Viele HIV-infizierte Menschen leiden bei einer langfristigen Medikamenteneinnahme unter Nebenwirkungen sowie Begleiterkrankungen der Infektion. Sie können nicht mehr arbeiten und sind daher auf staatliche Unterstützung angewiesen. „Kürzungen im Sozialbereich haben dazu geführt, dass Menschen, die von staatlichen Transferleistungen leben, sich selbst elementare Dinge wie Seh- und Hörhilfen, Bekleidung oder Haushaltsgeräte nicht leisten können. Immer häufiger wenden sie sich mit der Bitte um Unterstützung an die Deutsche AIDS-Stiftung“, betonte Dr. Ulrich Heide, geschäftsführender Vorstand der Deutschen AIDS-Stiftung, anlässlich der Jahrespressekonferenz der Stiftung in Düsseldorf.
Aufgrund zurückgehender Spendeneinnahmen könne die Stiftung allerdings nur in den härtesten Notfällen helfen. Aber auch Stigmatisierung und Diskriminierung stellen für Betroffene nach wie vor ein großes Problem dar. Die Verbesserung dieser Situation ist eine wichtige Aufgabe der Stiftung.
Im Jahr 2010 konnte die Deutsche AIDS-Stiftung Spenden und ähnliche Zuwendungen in Höhe von 2.014.000 € (2.786.000 € in 2009) sowie Zins- und Kapitalerträge in Höhe von 726.000 € (767.000 € in 2009) verbuchen. Die Spenden resultierten wie in den Vorjahren zu einem erheblichen Teil aus Benefiz-Projekten. Der Rückgang der Einnahmen gegenüber dem Vorjahr ist vor allem auf das Fehlen eines großen Benefizprojektes und auf die nochmals zurückgegangenen Einnahmen aus Erbschaften und Vermächtnissen zurückzuführen. „Um ihre Hilfsleistungen aufrechterhalten zu können, benötigt die Stiftung künftig neben den privaten Spenden verstärkt die Unterstützung durch
Unternehmen“, erklärte Dr. Christoph Uleer, Vorstandsvorsitzender der Stiftung. Aber auch weitere Zustiftungen durch Bundesländer seien wichtig, um die sinkenden Zinsen bei der Anlage des Stiftungskapitals auszugleichen. Daher appelliert die Stiftung auch an die öffentliche Hand, die Stiftung künftig verstärkt finanziell zu unterstützen.
(Pressemitteilung der Deutschen Aids-Stiftung)