Gewalt und Freiheit – wenn Angst zur Waffe wird

Ein Blog stellt seinen Dienst ein. „Samstag ist ein guter Tag“ verkündet(e) das Ende – wegen des Eindrucks wiederholter persönlicher Bedrohungen.

Ein Blogger schreibt einen Artikel. Dieser findet nicht die Zustimmung einer Person, die mit den im Artikel beschriebenen Vorgängen verbunden ist. Drohungen sollen ausgesprochen worden sein, Drohungen auch persönlicher Art. Der Blogger nimmt seinen Artikel aus seinem Blog. Stellt ihn nach Überlegen und Rücksprachen in Teilen später wieder online, mit Kommentar, der auf die empfundenen Drohungen verweist. Reaktionen folgen, die als erneute Drohungen empfunden werden. Und heute die Ankündigung: das Blog wird eingestellt. Der Artikel befindet sich nicht mehr online.
Die beteiligte Person bestreitete die Drohungen, sprach von Demagogie und stellte ein Ultimatum.

Nachtrag 12.03.2010 12:00:
Das „Aus“ für’s Blog ist als Post wieder off – und das Blog „Samstag ist ein guter Tag“ bis auf weiteres online. Bis auf den Artikel über …

Kommentar:
Es ist bestürzend zu erleben, wie ein Blogger und Freund unter Druck gesetzt wird, sich persönlich bedroht fühlt – aufgrund eines Artikels, der als mißliebig empfunden wird. Das alles statt einer Auseinandersetzung um Ideen und Konzepte, statt einer Auseinandersetzung mit (sachlichen) Worten.

Und falls Äußerungen als Drohungen empfunden werden, ohne als solche gemeint zu sein, und der Äußernde um die Wirkung seiner Worte weiß – schiene dann nicht ein klärendes Wort, ein „so habe ich das nicht gemeint“, ein „es geht mir um das Problem…“ wünschenswert?

Wenn Angst zur Waffe gemacht wird, nicht nur gegen einen Artikel, eine Idee, sondern gegen einen Menschen – dann ist es höchste Zeit zu fragen wie weit darf man gehen.

Ich bin entsetzt, dass solches innerhalb schwuler Szene, zwischen gebildeten Menschen, zwischen Erwachsenen möglich ist.

Und ich hoffe, dass „Samstag ist ein guter Tag“ vielleicht eine Pause zum Luftholen einlegt, als Blog aber weiter existiert, und irgendwann auch nicht nur als Archiv, sondern auch mit vielen neuen überlegten Berichten.

siehe auch
alivenkickin 12.03.2010: Meinungsfreiheit . . . ist Manchem ein Dorn im Auge
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