Yogyakarta ist eine Universitätsstadt in Indonesien. An die man vielleicht am Internationalen Tag gegen Homophobie, einem Aktionstag, an dem in zahlreichen Staaten gegen Homophobie demonstriert wird, einmal denken kann …
Im November 2006 verabschiedete ein breit angelegtes Treffen von Menschenrechtsexperten in Yogyakarta die „Yogyakarta Principles on the Application of International Human Rights Law in relation to Sexual Orientation and Gender Identity“. Die Yogyakarta-Prinzipien setzen auf einer Vielzahl von Feldern Menschenrechts-Standards zu sexueller Orientierung und Gender-Identität. Jedes Prinzip wird ergänzt um zahlreiche Hinweise für dessen Umsetzung in die Praxis.
Die Yogyakarta Prinzipien bieten einen umfassenden und weit reichenden Ansatz für die Umsetzung von Menschenrechts-Standards auch für Lesben, Schwule, Transgender. So verstoßen z.B. die Homosexualität kriminalisierende Gesetze oder die Bestrafung einvernehmlicher sexueller Handlungen zwischen Erwachsenen gegen das Recht auf Nichtdiskriminierung.
Die Yogyakarta-Prinzipen sehe sie als „einen wichtigen Beitrag der Zivilgesellschaft“, der geeignet sei, die Debatte zum Thema Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität zu versachlichen“, teilte die Bundesregierung am 23. Januar 2008 mit.
Die offizielle Vertragstext-Version der Yogyakarta Principles in englischer Sprache steht als pdf hier zur Verfügung. Auf www.yogyakartaprinciples.org stehen Versionen in den weiteren 5 UN-Sprachen sowie Hintergrundinformationen zur Verfügung. Die Hirschfeld-Eddy-Stiftung hat jüngst eine deutsche Übersetzung ‚Die Yogyakarta-Prinzipien‘ (Prinzipien zur Anwendung der Menschenrechte in Bezug auf die sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität) publiziert.
Über den Stand der Menschenrechte für Lesben und Schwule weltweit informiert anschaulich eine von der ILGA Europa erstellte und vom LSVD ins Deutsche übertragene Weltkarte ‚Zwischen Anerkennung und Verfolgung‘.
Trackback auch zum Thema:
Schwule sind seit 18 Jahren nicht mehr krank
http://www.honigbaerli.eu/2008/05/17/schwule-sind-seit-18-jahren-nicht-mehr-krank/
@ Honigbaerli:
leider falsch.
schwule waren noch nie per se krank. sie wurden nur dazu erklärt.
und werden es mit einschränkungen heute noch – im icd 10 gibt es leider immer noch relikte dieses unseeligen krankheitsbegriffs, heutzutage verbrämt als ‚ichdystone sexualorientierung‘. vielleicht liest du hier http://gaywest.wordpress.com/2008/05/15/schluss-mit-der-stigmatisierung/ einmal nach …
Warum hat man/frau sich für die Vereinbarung der Prinzipien und deren Niederschrift nur so einen merkwürdigen Ort ausgesucht? Dh, der Ortsname ist so merkwürdig, den kann sich niemand einfach so merken, geschweige denn ohne kurzes Innehalten richtig aussprechen oder schreiben.
Wenn man/frau etwas bewegen will, braucht man/frau griffige Begriffe, und nicht halbe Zungenbrecher.
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Verrate mir: Wie schafft es Deine Bewertungsmaschine, aus nur einem Wert einen Durchschnitt zu berechnen?
@ TheGayDissenter:
tja … wunder der wp-plugins … ich vermute da sind dann höhere mächte im spiel 😉
yogyakarta ist eine recht große stadt, und ich denke solch wichtige meetings gerade nicht in den zentren der westlichen industriestaaten abzuhalten, sondern auch durch die konferenz lokale strukturen zu unterstützen ist eine sinnvolle idee …
Sicher ist die Idee sinnvoll, aber nicht zuletzt dank dieses Namens sind die Prinzipien so unbekannt, dass nicht einmal Wikipedia einen Eintrag dazu hat. Und das will was heißen!
@ TheGayDissenter:
sicher wäre ein wohlklingender name besser … aber nun gilt es einfach, diese (ja ziemlich gute) erklärung bekannter zu machen … zumal ja der deutsche text erst seit sehr kurzem vorliegt
indirekt sind sie übrigens auch auf wikipedia, hier http://de.wikipedia.org/wiki/Hirschfeld-Eddy-Stiftung
eigentlich ziemlich schade, dass es diesen Tag geben muss…
@ Zoe:
ja, schade ist es sicherlich … aber auch anlass, immer wieder klar zu machen, dass eben noch nicht alles okay ist … aber das ist ja im transgender-bereich ebenso …