Bekommt die Aids-Hilfe Neumünster doch ihre neuen Räume? Die beteiligten Ärzte wehren sich gegen Vorwürfe – und betonen „die Aids-Hilfe kann gerne kommen“.
Die Aids-Hilfe Neumünster wollte in diesen Tagen neue Räume beziehen. Doch dies scheiterte. Nach Aussagen der Aids-Hilfe sei Druck von Ärzten und einer Apotheken-Inhaberin auf die Vermieterin ausgeübt worden, den Mietvertrag zurückzuziehen (siehe „Neumünster: Ärzte gegen die Aidshilfe„)
Doch die beteiligten Ärzte weisen dies zurück, wehren sich gegen die Vorwürfe. Sie hätten keine Vorurteile gegenüber HIV-Positiven. „Wir haben doch selber aids-kranke Menschen unter unseren Patienten“, äußerten sie gegenüber der Lokalpresse. Sie betonten „“Die Aids-Hilfe darf gerne kommen. An uns soll es nicht liegen.“
Auch die örtliche SPD hatte sich in den Konflikt eingeschaltet und die Ärzte kritisiert, von ‚Profitgier‘ gesprochen.
Torsten Kniep, erster Vorsitzender der Aids-Hilfe Neumünster, bezeichnete es gegenüber der Presse inzwischen als „ungeschickt“, dass es noch zu keine direkten Gespräch aller Beteiligter gekommen sei. Die Aids-Hilfe sei dazu bereit.
Die Ärzte fühlen sich zu Unrecht angegriffen, warten auf eine Entschuldigung der Aids-Hilfe Neumünster. Und behalten sich rechtliche Schritte vor.
Update 26.05.2010:
„Es ist ein Gespräch mit den Ärzten, der Apotheke, der Vermieterin und der Aids-Hilfe geplant, um die Angelegenheit zu klären“, teilt die Aids-Hilfe Neumünster inzwischen auf ihrer Internetseite mit.
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Die eindeutige Aussage der Ärzte ist zu begrüßen. Und die Chance, dass die Aids-Hilfe Neumünster nach einem klärenden Gespräch nun vielleicht doch ihre neuen Räumlichkeiten beziehen kann ist erfreulich.
Ein Sturm im Wasserglas, eine Provinzposse? Einerseits scheint es so. Hätte man vielleicht früher die Gelegenheit zu einem klärenden Gespräch mit einander suchen sollen? Hätten sich Irritationen vermeiden lassen? Oder hat gerade der entstehende öffentliche Druck erst die positive Äußerung der Ärzte ‚befördert‘?
Andererseits, die Geschichte, die Vorbehalte, die Vorurteile sind nicht unbekannt. Ähnliches soll sich strukturell bereits mehrfach zugetragen haben. Selbst Ärzte, die HIV-Positive behandeln, berichten gelegentlich hinter vorgehaltener Hand über Schwierigkeiten, die ihnen gemacht werden – auch von ‚Kollegen‘, z.b. im gleichen Haus …
weitere Informationen:
Holsteinischer Courier 18.05.2010: Aids-Hilfe erhebt Vorwürfe
Ärzte fühlen sich verleumdet
Holsteinischer Courier 18.05.2010: Sieg der Vernunft über die Vorurteile
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Wäre schön, wenn es eine erfreuliche Nachricht wäre !
Was Deinen letzten Absatz betrifft, stimme ich Dir völlig zu: könnte selbsterlebte Bespiele dazu bringen.
Manfred
ach dazu könnt was sag ich kann ich das eine und andere hinzufügen . . z.b. eine umfrage
Zahnärzte – besser als ihr Ruf? (akt2) http://alivenkickn.wordpress.com/2010/03/31/zahnarzte-%E2%80%93-besser-als-ihr-ruf/
oder eine Chronik fortlaufender Ungeheurlichkeiten . . . . . .
HIV im Alltag – Teil 3 – Arztbesuche (akt 6) – http://alivenkickn.wordpress.com/2010/02/04/hiv-im-alltag-teil-3-arztbesuche/
Lieber Alivenkickn,
glaube Dir aufs Wort.
ABER: ich habe auch genau das Gegenteil erlebt, und das mehr als einmal !
Der Prozentsatz der Idioten unter den Ärzten ist genau so gross wie der bei den Homosexuellen, den Anderen, den Hochschulprofessoren und den Verkäufern von Bratwürsten !
@manfred
ohne einen Hochschulprofessor, oder n Bratwurstverkäufer ist es durchaus möglich zu leben da sie nichts für die Erhaltung meiner Zähne oder meiner Gesundheit beitragen
Ärzte jedoch sind auf grund ihres berufes ihrem wissen entsprechend menschen zur erhaltung, aufrechterhaltung ihrer gesundheit verpflichtet- und dies in unkenntnis einer möglicherweise vorhanden krankheit. daher haben sie zu ihrem eigenen schutz und dem schutz des patienten gegenüber bestimmte schutzmaßnahmen bei der behandlung zu treffen.
wer dazu nicht in der lage ist, der darf gerne bratwürste verkaufen. wobei der beruf eines bratwurstverkäufers ein achtbarer beruf ist mit der sorgfalt und respekt seinen kunden gegenüber ausgeübt werden sollte.