Deutsche AIDS-Hilfe fordert breite Debatte über das Leben mit HIV

Die Konferenz „Positive Begegnungen“ zum Leben mit HIV und Aids, die heute in Bielefeld zu Ende gegangen ist, hat die Haltung der Deutschen AIDS-Hilfe e.V. (DAH) zum skandalösen Urteil im Prozess gegen Nadja Benaissa begrüßt: Die Teilnehmenden forderten die DAH auf, sich verstärkt für die notwendigen Anpassungen im Strafrecht und eine stärkere gesellschaftliche Debatte zum Thema gemeinsame Verantwortung einzusetzen. Die Interessen und Lebensrealitäten von Menschen mit HIV und Aids, ihren Partnerinnen und Partnern müssen Eingang in die Debatte finden und aktuelle Studienergebnisse und Forschungserkenntnisse berücksichtigt werden. So zeigen internationale Studien unter anderem von UNAIDS, dass das Strafrecht kein Mittel von Prävention sein kann, im Gegenteil sogar kontraproduktiv wirkt.

Dazu erklärt Carsten Schatz, Mitglied im Bundesvorstand der DAH: „Wir fordern die Justizminister des Bundes und der Länder auf, dem österreichischen Beispiel zu folgen und anzuerkennen, dass bei funktionierender HIV-Therapie Menschen mit HIV nicht infektiös sind. Staatsanwaltschaften müssen angewiesen werden, dies zu berücksichtigen. Darüber hinaus brauchen wir in Deutschland ein Klima, in dem offen über HIV gesprochen werden kann. An diesem Klima mitzuarbeiten, ist Aufgabe von Medien, Politik und der Zivilgesellschaft. Aidshilfe wird sich dieser Aufgabe stellen.“

(Pressemitteilung der DAH)

3 Gedanken zu „Deutsche AIDS-Hilfe fordert breite Debatte über das Leben mit HIV“

  1. Klar aus dem Sessel heraus läßt sich wunderbar vieles fordern.

    Nicht fordern . . .MACHEN . . .Ist das gleiche wie . . „Ich versuch es ja“ . . . .Jeder soziolge und Therapeut wird Dir sagen das man es nicht versuchen sondern MACHEN . . einfach tun soll.

    Das Klima das die DAH fordert ensteht MIT der/durch die Beteiligung ALLER. Das schließt dier DAH genauso ein wie Menschen mit HIV/AIDS, deren Angehöige, die Community und die die der gleichen Meinung sind wir wir.
    WIR, Menschen mit HIV und AIDS und insbesondere die DAH sind für die Schaffung eines solchen Klimas genauso VERANTWORTLICH wie . . . die Zivilgesellschaft, die Medien, die Politik. JEDER hat seinen TEIL der Veranwtritung dazu beizutragen. Der DAH kommt auf Grund Ihrer fachlichen Kompetenze, Know How, Wissen eine spezielle Funktion zu. Also – Nicht fordern – MITMACHEN.

    In der Sozialarbeit gibt es den Begriff des niederschwelligen Angebotes. D.h. man muß AUF den Anderen – i.e. die Zivilgesellschaft, die Politk, die Justiz, die Medien zugehen und ihn (sie) da abholen wo er (sie) ist. Wobei niederschwellig nicht negativ konnotiert ist. Dies betone ich ausdrücklich. Die an den Gesprächen beteiligten PARTNER nehmen unterschiedliche Positionen ein. Vorauszusetzen das alle auf dem gleichen Stand wären, das alle die gleiche Sichtweise verinnerlicht haben, DAS ist eine Illusion. Insofern darf sich die DAH an dem Klima in dem wir leben wollen gerne aktiv an einer solchen DEBATTE – Diskussion mitbeteiligen.

    Um ein solches Klime zu schaffen wie wir es uns vorstellen, dazu brauch es ne Menge Kommunikation MITEINANDER.

    Fordern war Gestern – TUN ist HEUTE.

  2. Kann ich am Sonntag abend so fix und foxi, so fertig gewesen sein, das ich diesen letzten Satz „Die Aidshilfe wird sich dieser Aufgabe stellen“ übersehen habe? Es sieht fast so aus. 🙁 Da ich Dich Carsten Schatz öffentlich angemacht habe entschuldige ich mich hiermit öffentlich bei Dir.

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