Das Robert-Koch-Institut berichtet in einem Beitrag im Epidemiologischen Bulletin über die „Webbasierte Erhebung zur HIV-Diagnostik in Deutschland 2009“.
Der Beitrag im Epidemiologischen Bulletin 39/2010 zeigt die Ergebnisse einer Erhebung zu den Testverfahren bei der HIV-Diagnostik. Mit dieser Erhebung sollten die Anzahl der in Deutschland durchgeführten HIV-Such- und Bestätigungsteste und zusätzlich Informationen zur Herkunft der eingesandten Proben sowie zu Entwicklungen in der Testmethodik ermittelt werden.
Das RKI berichtet über die Ergebnisse u.a.:
„Von 288 Laboren (91 %) lagen Angaben zur Gesamtzahl der durchgeführten HIV-Suchteste vor. Insgesamt führten diese Labore im Jahr 2009 knapp 2 Millionen HIV-Suchteste (EIA/ELISA) durch, von denen 0,9 % als reaktiv/positiv gewertet wurden.
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Von den 317 in der Analyse berücksichtigten Laboren führten 113 (36 %) Western-/Immunoblots durch. Insgesamt waren dies im Jahr 2009 über 20.000 serologische Bestä ti gungsteste, davon 36 % mit einem positiven Ergebnis.
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Bezogen auf die Anzahl der untersuchten Proben stammten 51 % aus Arztpraxen, 26,5 % von stationären Krankenhauspatienten, 9 % von ambulanten Krankenhauspatienten, 6,5 % aus Gesundheitsämtern und 7 % aus weiteren Bereichen (z. B. betriebsärztlichen Diensten und Justizvollzugsanstalten).“
Und zur neuen Datenübermittlung:
„Für die Erhebung wurde in diesem Jahr erstmalig eine Webseite für die Datenerfassung entwickelt und zur Verfügung gestellt. Vorausgegangene Erhebungen mit der gleichen Fragestellung wurden bislang mittels Versand von Fragebögen durchgeführt. Der technische Fortschritt erlaubt mittlerweile durch die fast lückenlose Vernetzung der diagnostischen Einrichtungen in Deutschland – auch eine Erhebung auf dem elektronischen Wege über das Internet.“
Die leichte Steigerung der HIV-Suchtests kommentiert das RKI
„Hierbei ist davon auszugehen, dass sowohl die Entwicklung und der Einsatz leistungsfähigerer Testsysteme wie auch die stärkere Inanspruchnahme von HIV-Testung in den letzten Jahren infolge durchgeführter Aufklärungskampagnen für die Bedeutung eines rechtzeitigen Therapiebeginns und moderner Therapiemöglichkeiten
sowie ein breiterer Einsatz der HIV-Teste bei Vorsorgeuntersuchungen im Rahmen der Schwangerschaft zu dieser Entwicklung beigetragen haben.“
Robert-Koch-Institut: Webbasierte Erhebung zur HIV-Diagnostik in Deutschland 2009
in: Epidemiologisches Bulletin Nr. 39
S. 391-94