Deutsche AIDS-Stiftung kritisiert Ausklammerung von HIV-Prävention bei BMBF-Forschungsförderung

Die Ankündigung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung auf dem zurzeit in Berlin stattfindenden World Health Summit, 20 Millionen Euro als Fördermaßnahme für die Forschung und Entwicklung bei vernachlässigten und armutsbedingten Krankheiten zur Verfügung zu stellen, ist grundsätzlich zu begrüßen. Die Deutsche AIDS-Stiftung kritisiert jedoch nach­drücklich, dass bei der Förderung von Produktentwicklungspartnerschaften (PDPs) die AIDS-Prävention nicht berücksichtigt wurde. „Gerade bei der AIDS-Prävention ist weitergehende Forschung dringend notwendig. Hier wurde eine wichtige Chance verpasst, die Entwicklung von neuen HIV-Präventionstechno­logien zu unterstützen“, betonte der geschäftsführende Vorstand der Deutschen AIDS-Stiftung, Dr. Ulrich Heide. Weltweit leben rund 2,1 Millionen Kinder unter 15 Jahren mit HIV und AIDS, jeden Tag sterben fast 1.400 Kinder an den Fol­gen ihrer HIV-Infektion. Allein in Subsahara-Afrika leben nach Angaben von UNAIDS rund 22,4 Millionen Menschen mit HIV. Auf zwei Patienten, die mit an­tiretroviralen Medikamenten behandelt werden, kommen fünf Neuinfektionen. „Diese Entwicklung lässt sich nur aufhalten, wenn ergänzende Präventions­technologien wie Impfstoffe und Mikrobizide zur Verfügung stehen“, so Heide.

Die Fördermaßnahme des BMBF mit einem Budget von 20 Millionen Euro und einer Laufzeit von vier Jahren zielt insbesondere auf die Entwicklung von neuen Präventions-, Diagnose- oder Behandlungsmethoden für tropische vernachläs­sigte Krankheiten wie zum Beispiel Dengue-Fieber und Krankheiten, die eine hohe Kindersterblichkeit hervorrufen, wie Malaria. Das BMBF will mit seiner ersten Förderung von PDPs die Erreichung zweier Milleniumsziele der Verein­ten Nationen – Gesundheit von Kindern unter fünf Jahren und Müttergesundheit – unterstützen. „Hierzu hätte auch der Schutz vor einer HIV-Infektion gehört“, sagte Heide.

(Pressemitteilung der DAS)