Asien: Gesetze treiben HIV-Prävention in den Untergrund

In Asien stehen Strafgesetze einer wirksamen HIV-Prävention im Weg, betont ein IRIN-Bericht.

Die HIV-Epidemie ist in Asien primär verbunden mit bezahltem ungeschütztem Sex, so die Independent Commission on AIDS in Asia. Zehn Millionen Frauen sollen in Asien als Sexarbeiterinnen tätig sein und ihre Dienste 75 Millionen Männern anbieten.

„HIV-Präventions-Techniken stehen ausreichend zur Verfügung“, betont Steven Krauss, UNAIDS-Generaldirektor Asia Pacific. „Aber uns stehen Strafgesetze im Weg.“ Schon dadurch, dass Prostitution kriminalisiert werde, sei eine wirksame Prävention sehr erschwert, so der Irin-Bericht. Auf diese Weise könne schon der Besitz von Kondomen als Anzeichen einer Straftat gewertet werden.

Als ein Beispiel wird Kambodscha genannt., Das Land wurde lange für seine Aids-Politik gelobt, insbesondere für sein ‚100% Kondom‘ – Programm. Doch ein 2008 eingeführtes Gesetz zur Bekämpfung des Menschenhandels führte zu einer umfassenden Kriminalisierung der Prostitution.

Selbst die Verteilung von Kondomen könne nun zu Konflikten mit dem Gesetz führen. Das Schließen der meisten Bordelle habe die Frauen zudem in den Untergrund getrieben – wo sie viel stärker Polizeiwillkür ausgeliefert wie auch durch HIV gefährdet seien.

Das Nachrichten-Netzwerk Irin ist ein Projekt des UN Office for the Coordination of Humanitarian Affairs.

Irin 15.10.2010: ASIA: Laws driving HIV prevention underground
Human Rights Watch 19.07.2010: Off the streets – Sex work in Cambodia
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