„Politik trifft Selbsthilfe“ – unter diesem Motto empfing die Deutsche AIDS-Hilfe (DAH) am Donnerstag 11. November 2010 knapp 250 Gäste zu ihrem traditionellen Empfang im Vorfeld des Welt-Aids-Tags am 1.Dezember. Im Atrium der Deutschen Bank Unter den Linden trafen sich Politiker (darunter zahlreiche Mitglieder des Deutschen Bundestages und Renate Künast), Vertreterinnen und Vertreter der Aidshilfen, Kooperationspartner, Förderer, Wissenschaftler und Journalisten in entspannter Atmosphäre.
Das Atrium der Deutschen Bank war für diesen Anlass mit Hilfe von Sponsoren in eine riesige Lounge verwandelt worden. Durch das kurzweilige Programm führten Frauke Oppenberg (radioeins, NDR2) und Holger Wicht. Unterstützt wurden sie dabei von Nachwuchssänger Kaemmi aus Frankfurt am Main.
Winfried Holz, Mitglied des DAH-Vorstands, begrüßte die Gäste aus ganz Deutschland und stellte die Höhepunkte der Arbeit des Bundesverbandes im vergangenen Jahr vor. Er appellierte an die Politik, die nachhaltige Finanzierung der Aidshilfen und der HIV-Prävention auch in Zukunft zu gewährleisten.
Die politischen Gäste auf der Bühne sagten ihre Unterstützung zu: Christine Aschenberg-Dugnus (FDP) und Karin Maag (CDU) – beide Mitglied im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages – versprachen, sich gegen Kürzungen in den Jahren 2012/2013 einzusetzen. Durch den Wirtschaftsaufschwung werde nun wieder mehr Geld zur Verfügung stehen, sagte Karin Maag. Es sei sinnvoll, einen Teil davon in die HIV-Prävention zu investieren – ansonsten müsse man das Geld anschließend für HIV-Therapien ausgeben.
Der Empfang stand ganz im Zeichen von Innovation und Zukunftsfähigkeit der DAH: Auf einer Großleinwand präsentierte die DAH zum Beispiel das neue Internetportal aidshilfe.de. Als erste Adresse im Netz für Menschen mit und ohne HIV ist die Seite unter dem Motto „Gut zu wissen“ im Juli an den Start gegangen. Dass ausgerechnet bei diesem Programmpunkt die Technik versagte und der Bühnen-PC offline ging, konnten die Moderatoren mit Witz auffangen: „Sie können sich das ja morgen früh in aller Ruhe zu Hause anschauen“, sagte Holger Wicht.
Von da an lief dann alles glatt: Gemeinsam mit der Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) Elisabeth Pott stellte die DAH die aktuelle Welt-Aids-Tag-Kampagne „Positiv zusammen leben“ vor und begrüßte einige der Protagonisten auf der Bühne.
Dann folgte eine echte Premiere: Die DAH präsentierte erstmals ihre neue Fundraising – und Event-Marke „pluzz“: Geschäftsführerin Silke Klumb stellte sie gemeinsam mit den Studenten Peter Hennig und Marco Petermann. Die beiden hatten „pluzz“ als DAH-Praktikanten und darüber hinaus mit viel Engagement mit entwickelt – gemeinsam mit weiteren ehrenamtlich tätigen Mitarbeitern und Firmen (darunter IBM und die Kölner Werbeagentur Zum Goldenen Hirschen).
Ab Frühling 2011 werden auf der Webseite pluzz.org Produkte, Dienstleistungen und Veranstaltungen unter dem Label „pluzz“ vermarktet. Wer sie kauft, unterstützt damit automatisch die Arbeit der Deutschen AIDS-Hilfe.
Den Höhepunkt der Veranstaltung bildete die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Bernd Aretz aus Offenbach und Cori Obst aus Berlin. DAH-Vorstand Carsten Schatz würdigte in den Laudatios die Verdienste der beiden, die sich seit vielen Jahren für die Rechte von Menschen mit HIV einsetzen und die Selbsthilfe in Deutschland mitgeprägt haben.
Zum Abschluss des Abends präsentierte die Firma HOM in einer exklusiven Fashionshow erstmals ihre Frühjahrs- und Sommer-Kollektion 2011. Der französische Herrenwäsche- und Bademoden-Herstellers hatte – wie bereits in den vergangenen Jahren –Geld für die HIV-Prävention gesammelt. Durch den Verkauf der Sonderedition „Black Addict“ kamen 3.000,- Euro zusammen: Vertriebsleiter Antonio Lilliu überreichte DAH-Vorstand Sylvia Urban den Spendenscheck.
(Meldung der DAH)
Glückwunsch an Cori und Bernd zur Ehrenmitgliedschaft 🙂
„versprachen, sich gegen Kürzungen in den Jahren 2012/2013 einzusetzen. Durch den Wirtschaftsaufschwung werde nun wieder mehr Geld zur Verfügung stehen, sagte Karin Maag. “
Na das ist aber ein Trost für das Haushaltsjahr 2011. Da sind die Kürzungen ja schon beschlossene Sache.