So weit so gut ?

So weit, so gut? Eben nicht. Was sich zunächst ganz konstruktiv liest („Agentur für Arbeit: HIV – ein Ausbildungs-Hindernis?„), ist hinter den Kulissen ein schwer erträglicher Kampf, den wir hier mit falschem Namen und falscher Stadt abgebildet haben, der aber tatsächlich so stattfindet.

Der behandelnde Schwerpunktarzt hat nämlich auch ein Statement abgegeben, ganz aktuell aus dem Jahr 2011. In diesem schriftlichen Statement bestätigt der Schwerpunktarzt, dass Markus aus seiner Sicht tauglich ist für diese Ausbildung. Das wurde einfach nicht beachtet. Warum? Wir erhielten keine Auskunft dazu.

Und der Anruf der Arbeitsagentur beim Gesundheitsamt hat einen ganz üblem Beigeschmack: Wie mir die Amtsärztin gesagt hat, hat ihre Kollegin, die den Anruf entgegengenommen hat, eine Notiz geschrieben: „Die wollen ein ‚Nein‘ hören“
(auf die Frage, ob ein Positiver tauglich sei für den Beruf des Masseurs).

Von Unvoreingenommenheit, Objektivität und Kundenorientierung kann also keine Rede sein. Vielmehr sind es immer noch die gleichen, alten Vorurteile gegen HIV-Positive und der erklärte Unwille, sich an den Bedürfnissen der Klienten zu orientieren.

Wenn wir nicht beim Pressesprecher der Agentur nachgefragt hätten, wäre es zu keinem Hinterfragen des Gutachtens aus dem Jahr 2007 gekommen.

Fazit: Nie aufgeben. HIV-Positive haben die gleichen Rechte wie HIV-Negative.
Zieht immer Euren Schwerpunktarzt hinzu, wenn es um ärztliche Beurteilungen geht. Besteht auf Gleichbehandlung. Fordert Eure Rechte lautstark ein, lasst Euch nicht abspeisen. Stellt Euch auf die Hinterbeine und macht das Beste aus Eurer Situation.

Zudem sei auf den Artikel „HIV-Test bei der Einstellung – was nun?“ von Christian Kranich in der LhivFE-Ausgabe April/Mai 2011 verwiesen. LhivFE wird von Abbott herausgegeben und sollte in der örtlichen Aidshilfe ausliegen. lhivfe@allround-team.com