Seit 1990 sind in Deutschland mehr als 33.000 Menschen durch den Konsum illegaler Drogen gestorben Viele dieser Todesfälle wären vermeidbar gewesen – durch Aufklärung, Angebote zur Risikosenkung und durch Überlebenshilfen.
Am 21 Juli, dem Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige, erinnern Eltern und Angehörige, Partner, Freunde und solidarische Mitbürger an die „Drogentoten“. Zugleich nutzen sie Mahnwachen, Gottesdienste, Infostände und andere Aktionen dazu, eine bessere Drogenpolitik einzufordern und über Ansätze zu informieren, wie man das Überleben Drogen gebrauchender Menschen sichern kann.
Warum der 21. Juli?
Am 21 Juli 1994 starb in Gladbeck der junge Drogengebraucher Ingo Marten. Seiner Mutter gelang es unter Mithilfe der Stadt, eine Gedenkstätte für Ingo und andere verstorbene Drogengebraucher/innen zu installieren, der in den nächsten Jahren weitere Orte der Erinnerung und Mahnung folgten. Der erste Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige wurde 1998 begangen.
Der 21. Juli: lokal, national, international
Im Jahr 2010 fanden Veranstaltungen in mehr als 60 Städten statt, etwa 150 Organisationen und Initiativen waren beteiligt. Seit 1998 hat sich der Gedenktag zum größten bundesweiten Aktions-, Trauer- und Präventionstag im Bereich illegalisierter Drogen entwickelt. Auf Bundesebene wird der Gedenktag vor allem vom Bundesverband der Eltern und Angehörigen für akzeptierende Drogenarbeit, dem Selbsthilfeverband JES und der Deutschen AIDS-Hilfe getragen, die Schirmherrschaft übernehmen namhafte Politikerinnen und Politiker. Und auch international finden inzwischen zahlreiche Aktionen am 21 Juli statt, 2010 z.B. in Spanien, Dänemark, der Schweiz, den Niederlanden, Großbritannien, Kanada oder Schweden.
Eine Bewegung für das Überleben von Drogengebrauchern
Jedes Jahr beteiligen sich mehr Menschen an Aktionen zum Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige: Vertreter der Selbsthilfe, Mitarbeiter aus Aids- und Drogenhilfen, engagierte und solidarische Mitbürger, Politiker, Wissenschaftler, Künstler, Mitarbeiter kirchlicher Einrichtungen und staatlicher Stellen und viele andere mehr. So unterschiedlich unsere Hintergründe sind, so einig sind wir uns in unserem Ziel: Wir wollen das Überleben von Drogengebrauchern sichern und eine menschliche Drogenpolitik erreichen.
Seien auch Sie dabei!
Infostände, Mahnmale oder Gedenktafeln, Menschenketten, Gedenkmauern mit Bildern und Namen von Verstorbenen, Demonstrationen und Kundgebungen, Aktionen zur Information und Prävention, Musikevents, Fachveranstaltungen, Podiumsdiskussionen, Pressemitteilungen – es gibt viele Möglichkeiten, zum Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige aktiv zu werden. Wir laden Sie ein: Seien Sie dabei, wenn wir am 21 Juli erinnern, Gesicht zeigen und informieren. Anregungen finden Sie z.B. unter http://www.jes-bundesverband.de/uploads/media/Drogenkurier_Ausgabe83.pdf.
(Text eines Flyers von Deutscher Aids-Hilfe e.V., Bundesverband der Eltern und Angehörigen für akzeptierende Drogenarbeit e.V. sowie des JES Bundesverbands e.V.)