Der Apotheker als Spion gegen günstigere Aids-Medikamente?

Über eine ganz besondere Form der ‚Marktforschung‘ berichtet heute die ‚Süddeutsche Zeitung‘: das Darmstädter Marktforschungsinstitut-Institut IMS Health soll dem Bericht zufolge Apothekern hohe Summen zahlen, wenn sie Parallelimporte bestimmter hochpreisiger Medikamente (auch HIV-Medikamente) per Fotos dokumentieren.

Die Apotheker sollen diese Medikamente aus verschiedenen Positionen fotografieren (Kamera und Chip werden gestellt), und dies monatlich einsenden. Für teilnehmende Apotheker ein lukrativer Nebenverdienst: laut SZ soll schon die Dokumentation von drei parallel importierten Packungen z.B. des HIV-Medikaments Viread® monatlich für ein Jahr mit bis zu 1.340 € zzgl. MWSt entlohnt werden.

Parallelimporte sind aus anderen Staaten importierte Medikamente, meist haben sie einen deutlich günstigeren Preis (die Importeure nutzen niedrigere Medikamenten-Preise, Währungsschwankungen und MWSt-Sätze im Ausland) – zur Freude der Krankenkassen, für die Gewinne der Pharmaindustrie eher ärgerlich.

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weitere Informationen:
SZ 22.8.2011: Spion im weißen Kittel – Apotheker sollen Billig-Pillen an Pharmakonzerne melden
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