Der ehemalige Landesvorsitzende, Michael Jähme, und der langjährige Geschäftsführer des Verbands, Dirk Meyer, sind die ersten Ehrenmitglieder der AIDS-Hilfe NRW. Klaus-Peter Schäfer überreichte gestern in Köln die Urkunden und stellte dabei die großen Verdienste der beiden Geehrten heraus. „Mit Michael Jähme und Dirk Meyer ehren wir zwei Kollegen, ohne die unser Verband nicht das geworden wäre was er ist. Das trifft auch weitere Mitstreiterinnen und Mitstreiter zu, aber für beide trifft es auf besondere Weise zu und dafür gilt ihnen unser Dank“, sagte Schäfer.
Jähme war 1998 bis 2004 Mitglied des Landesvorstands, davon vier Jahre als Vorsitzender. In seiner Vorstandstätigkeit fielen die Leitbildentwicklung und die transkulturelle Öffnung des Verbands. Aauch die Weiterentwicklung des JES-Selbsthilfe zum eigenen Landesverband hat er maßgeblich unterstützt. Auch nach Ausscheiden aus dem Vorstand hat er sich stets in aktuelle Debatten eingemischt, mit seinem Internetblog „Termabox“ gehört er inzwischen zu den wichtigsten Stimmen der Positivenselbsthilfe.
Meyer lenkte bis 2011 mehr als 18 Jahre als Landesgeschäftsführer die Geschicke des Verbands, zuvor war er fünf Jahre Mitglied des Vorstands. Ihm gelang in dieser Zeit die strukturelle Verankerung der Themen Frauen und Junkie-Selbsthilfe in der Landesgeschäftsstelle sowie die Verstärkung des Kampagnenmanagements von Herzenslust, die Etablierung der Kampagne POSITHIVHANDELN zur Stärkung der Positiven-Selbsthilfe und die Positionierung von XXelle als Qualitätsmarke der landesweiten Frauenarbeit. Als stellvertretender Vorsitzender der Landeskommission Aids und Sprecher des Wittener Kreises für Gesundheitsselbsthilfe wirkte er weit über die Aidshilfe hinaus.
Beide freuten sich über die Ehrung, die ihnen die Mitgliederversammlung der AIDS-Hilfe NRW am 29. Oktober 2011 in Dortmund angetragen hatte. Michael Jähme versprach, weiterhin unbequeme Positionen in die Verbandsdiskussion einzubringen und sich für ein entspanntes und vorurteilsfreies Zusammenleben mit Menschen mit HIV einzusetzen. Dirk Meyer, der inzwischen als HIV-Referent für die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung wirkt, betonte, dass ihm auch in seiner neuen Aufgabe ein realistischer Blick auf die HIV-Positiven in Deutschland und die Anliegen der Aidshilfe am Herzen lägen.
Die Vergabe der Ehrenmitgliedschaft in der AH NRW mit der Würdigung meines streitbaren Querdenkens interpretiere ich auch als Einladung des Verbandes an andere, ebenfalls leidenschaftliche und sachliche Diskurse zu initiieren – und als Versprechen, dies willkommen zu heissen.
In meinen Dankesworten ging es mir u.a. darum, das Engangement aller Menschen mit HIV wahrzunehmen und Mut zu Veränderungen zu machen, wie ich es auch als Projektbeirat im Blog bei http://www.positive-stimmen.de sagte:
„Unsere Emotionalität hat sich geändert: Wir sind nicht mehr bereit, uns selbst zu stigmatisieren und hinzunehmen, dass Ausgrenzung der Preis ist, den Menschen mit HIV zu zahlen haben. Wir waren früher vereinzelt und sozusagen „leise Stimmen“. Ich wünsche mir, dass wir durch „positive stimmen“ lautstark werden, dass wir beeindrucken und etwas verändern, dass wir starkes Vorbild werden für diejenigen, die jetzt ihre HIV-Diagnose bekommen und ein langes Leben vor sich haben.“
Michael