HIV KONTROVERS 2012 am 29. September 2012 in Köln

Interdisziplinär – interaktiv – kontrovers! Unter diesem Motto laden die AIDS-Hilfe NRW und die Deutsche AIDS-Gesellschaft am 29. September 2012 zur Fachtagung HIV-KONTROVERS in das Dorint Hotel Köln am Heumarkt ein. HIV-KONTROVERS ist eine Fachtagung, die sich an Ärztinnen und Ärzte, Expertinnen und Experten aus Aidshilfen, Positiven-Selbsthilfe, Prävention, öffentlichem Gesundheitswesen, ambulanter und stationärer Versorgung, Politik und Verwaltung sowie an Menschen mit HIV und Aids richtet. HIV-KONTROVERS bietet den Rahmen für einen interaktiven Diskurs rund um HIV und Aids für alle Beteiligten. Zu acht aktuellen Themen treten jeweils zwei Referentinnen bzw. Referenten in eine moderierte Kontroverse ein. Sie vertreten pointiert gegensätzliche Positionen und bieten so den Einstieg für eine Diskussion. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Online-Anmeldung finden Sie unter hiv-kontrovers.de.

„UN§CHULDIG – und welchen Sex hast Du?“

„UN§CHULDIG “

POSITHIV HANDELN präsentiert sich auf dem ColognePride

POSITHIV HANDELN NRW, die Positiven-Selbsthilfe in Nordrhein-Westfalen und Kommunikationskampagne der AIDS-Hilfe NRW, wird auch in diesem Jahr wieder zum ColognePride öffentlich auftreten. Etwa 50 Männer und Frauen werden in der CSD-Parade unter dem Motto „UN§CHULDIG – und welchen Sex hast Du?“ gegen Stigmatisierung und Ausgrenzung und für Solidarität mit den Menschen mit HIV demonstrieren. „Auch 30 Jahre nach Auftreten der ersten HIV-Infektionen bleibt es eine wichtige Aufgabe, ein realistisches Bild des Lebens mit HIV zu vermitteln und gegen Vorurteile und Unwissen in der Gesellschaft vorzugehen“, erklärte Guido Schlimbach, Pressesprecher der AIDS-Hilfe NRW. „Es kann nicht sein, dass Menschen mit HIV vorverurteilt und als kriminell abgestempelt werden, wenn es um die Übertragung von HIV geht!“

Nach wie vor werden in Deutschland Menschen mit HIV verurteilt, nachdem es beim Sex zu einer Übertragung des Virus gekommen ist. Sogar wenn nur die Möglichkeit dazu bestanden hat, ohne dass es tatsächlich zu einer Übertragung gekommen ist („HIV-Exposition“), kann das zu einer Verurteilung führen. Die AIDS-Hilfe NRW lehnt die strafrechtliche Sanktionierung der HIV-Übertragung beziehungsweise -Exposition bei selbstbestimmten sexuellen Handlungen ab. Diese bürdet Menschen mit HIV die alleinige Verantwortung auf und schadet zugleich der HIV-Prävention.

Die Kriminalisierung von HIV-Übertragungen verhindert keine Infektion, eher begünstigt sie welche. Sie macht es auch nicht einfacher, offen mit HIV zu leben. Sie schiebt die Verantwortung allein auf die Menschen mit HIV und lässt vergessen, dass jeder sich um seinen eigenen Schutz sorgen muss. Das thematisiert POSITHIV HANDELN NRW in mit „UN§CHULDIG – und welchen Sex hast Du?“ Dass das Thema vielschichtig ist, das ist POSITHIV HANDELN bewusst. Umso wichtiger ist die Diskussion.

Solange es wie derzeit Praxis in der Rechtsprechung ist, die Exposition oder Übertragung von HIV als kriminellen Akt zu bewerten, steht dies kontraproduktiv einer guten HIV-Prävention entgegen. Natürlich richten die Aidshilfen ihre Prävention darauf aus, dass Menschen Verantwortung für ihr Handeln übernehmen. „Bei einvernehmlichem Sex hat aber keiner der Partnerinnen und Partner eine höhere Verantwortung als der andere“, verdeutlichte Schlimbach. „Verantwortung ist nicht teilbar.“

„UN§CHULDIG – und welchen Sex hast Du?“ ist während des CSD-Empfangs des Schwulen Netzwerks NRW und der AIDS-Hilfe NRW im Gürzenich, in der CSD-Parade und als Partner von IWWIT auf dem Straßenfest zu sehen.

„UN§CHULDIG – und welchen Sex hast Du?“ (Foto: Aids-Hilfe NRW)
„UN§CHULDIG – und welchen Sex hast Du?“ (Foto: Aids-Hilfe NRW)

(Pressemitteilung Aids-Hilfe NRW)

NRW: Justizminister Kutschaty kündigt Aus für „Zwangsouting“ an – Persönlichkeitsrechte Inhaftierter mit HIV müssen gewahrt werden

NRW-Justizminister Thomas Kutschaty kündigte an, dass die Einwilligungserklärung bei gemeinschaftlicher Unterbringung oder Umschluss von Gefangenen und damit das sogenannte „Zwangsouting“ Inhaftierter mit HIV in nordrhein-westfälischen Justizvollzugsanstalten zukünftig entfällt. „Aus meiner Sicht erscheint durch die Neufassung des sogenannten AIDS-Erlasses von 1988 zukünftig ein unter vollzuglichen Verhältnissen optimaler Umgang mit HIV- und auch Hepatitis-Infizierten gewährleistet“, sagte Kutschaty vor der Aids-Fachöffentlichkeit, die zum Jahresempfang der AIDS-Hilfe NRW nach Düsseldorf gekommen war. „Die Gefangenen erhalten eine adäquate Information hinsichtlich der Vermeidung von Infektionskrankheiten, die Persönlichkeitsreche werden gewahrt und dem Schutz der Bediensteten wird Rechnung getragen.“

Dies wäre aus Sicht der AIDS-Hilfe NRW nach langwierigen Diskussionen mit dem Justizministerium und allen Fraktionen des Landtags sowie einer Anhörung im Rechtsausschuss ein Durchbruch für die Selbstbestimmungsrechte der Menschen mit HIV. Klaus-Peter Schäfer, Landesvorsitzender der AIDS-Hilfe NRW, gab der Hoffnung Ausdruck, dass „die Aufhebung der bisherigen Praxis beim Umschluss mit anderen Gefangenen“ in allen Justizvollzugsanstalten des Landes ohne Zeitverzögerung umgesetzt wird“.

Der Minister äußerte sich auch zu der Frage der Kriminalisierung von HIV-Übertragungen. „Das Wissen HIV-Positiver um die Infektion und die damit verbundenen vielfältigen Belastungen sollten nicht noch durch die Befürchtung einer ungerechtfertigten oder pauschalen Kriminalisierung verstärkt werden“, erklärte Kutschaty. Der Minister äußerte sich überzeugt davon, dass Strafverfolgungsbehörden und Gerichte für die Problematik sensibilisiert seien und mit dem Thema behutsam umgingen.

Kutschaty sprach sich für eine weiterhin vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Justiz und Aidshilfe aus. Insbesondere bei der „Sicherung der im Vollzug eingeleiteten Maßnahmen nach Entlassung“ Inhaftierter, vor allem Drogen konsumierender Gefangener, komme den Aidshilfen eine wichtige Rolle zu.

(Pressemitteilung Aids-Hilfe NRW)

DAH: Respekt und Solidarität für Einräumen einer zweiten Chance (akt.)

Der Düsseldorfer Aidshilfe gebührt Respekt und Solidarität dafür, dass sie das Prinzip der Resozialisierung ernst genommen und einem Anfang Februar verhafteten, nach eigenen Angaben aus der rechten Szene ausgesteigenen Mitarbeiter eine zweite Chance gegeben hat. Dies betont die Deutsche Aids-Hilfe in einer aktuellen Mitteilung.

Am 1. Februar wurde Carsten S., Mitarbeiter der Düsseldorfer Aids-Hilfe, von GSG-9-Truppen wegen Terror-Verdacht festgenommen. Carsten S. selbst hatte zuvor davon gesprochen, bereits im Jahr 2000 aus der rechten Szene ausgestiegen zu sein (auch Hans Leyendecker bemerkt in der Süddeutschen Zeitung am 3.2.2012: „Er hat sich, davon sind die Fahnder überzeugt, im Jahr 2000 von seiner rechten Vergangenheit gelöst“). Die Düsseldorfer Aids-Hilfe geriet unter medialen Druck, Fragen wurden laut, auch warum und warum sie ihn wo beschäftigt hat.

Manuel Izdebski (Foto: DAH)
Manuel Izdebski (Foto: DAH)

Im aktuellen Verbandsnewsletter der Deutschen Aids-Hilfe (DAH) vom 9.2.2012 schreibt Manuel Izdebski (seit Oktober 2011 Mitglied im Bundesvorstand der DAH):

„Im Vorstand der Deutschen AIDS-Hilfe sind wir einhellig der Meinung, dass sich die Düsseldorfer Aidshilfe nichts vorzuwerfen hat. Es ehrt die Kolleginnen und Kollegen, dass sie einem jungen Mann, der glaubwürdig seinen Ausstieg aus der rechten Szene vollzogen hatte, eine zweite Chance einräumen wollten. Nun holt ihn die Vergangenheit ein, und ein Gericht wird über Schuld oder Unschuld zu befinden haben, sofern es zur Anklage kommt.
Als Verband stehen wir nicht nur durch Lippenbekenntnisse zum Prinzip der Resozialisierung. Dieses Prinzip gilt auch für Anhänger der rechten Szene, wenn sie Abkehr geleistet haben und Reue zeigen. Wie sonst will man den vornehmlich jungen Männern, die für das rechte Gedankengut empfänglich sind, einen Weg zurück in die Gesellschaft ebnen? Und warum sollte sich der Ausstieg sonst für sie lohnen?
Nichts anderes haben die Kolleg_innen der AIDS-Hilfe Düsseldorf getan – und dafür verdienen sie ausdrücklich unseren Respekt und unsere Solidarität!“

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Aktualisierung
13.02.2012, 07:30: „Wir stehen ausdrücklich zu der Entscheidung der Aids Hilfe Düsseldorf, Carsten S. eine Chance zum Ausstieg aus der rechten Szene zu geben, und würden die Kollegen auch bei künftigen Entscheidungen dahingehend stärken“, äußert Patrick Maas, Geschäftsführer der Aids-Hilfe NRW, in der FAS (12.2.).

Michael Jähme und Dirk Meyer Ehrenmitglieder der AIDS-Hilfe NRW

Der ehemalige Landesvorsitzende, Michael Jähme, und der langjährige Geschäftsführer des Verbands, Dirk Meyer, sind die ersten Ehrenmitglieder der AIDS-Hilfe NRW. Klaus-Peter Schäfer überreichte gestern in Köln die Urkunden und stellte dabei die großen Verdienste der beiden Geehrten heraus. „Mit Michael Jähme und Dirk Meyer ehren wir zwei Kollegen, ohne die unser Verband nicht das geworden wäre was er ist. Das trifft auch weitere Mitstreiterinnen und Mitstreiter zu, aber für beide trifft es auf besondere Weise zu und dafür gilt ihnen unser Dank“, sagte Schäfer.

Jähme war 1998 bis 2004 Mitglied des Landesvorstands, davon vier Jahre als Vorsitzender. In seiner Vorstandstätigkeit fielen die Leitbildentwicklung und die transkulturelle Öffnung des Verbands. Aauch die Weiterentwicklung des JES-Selbsthilfe zum eigenen Landesverband hat er maßgeblich unterstützt. Auch nach Ausscheiden aus dem Vorstand hat er sich stets in aktuelle Debatten eingemischt, mit seinem Internetblog „Termabox“ gehört er inzwischen zu den wichtigsten Stimmen der Positivenselbsthilfe.

Meyer lenkte bis 2011 mehr als 18 Jahre als Landesgeschäftsführer die Geschicke des Verbands, zuvor war er fünf Jahre Mitglied des Vorstands. Ihm gelang in dieser Zeit die strukturelle Verankerung der Themen Frauen und Junkie-Selbsthilfe in der Landesgeschäftsstelle sowie die Verstärkung des Kampagnenmanagements von Herzenslust, die Etablierung der Kampagne POSITHIVHANDELN zur Stärkung der Positiven-Selbsthilfe und die Positionierung von XXelle als Qualitätsmarke der landesweiten Frauenarbeit. Als stellvertretender Vorsitzender der Landeskommission Aids und Sprecher des Wittener Kreises für Gesundheitsselbsthilfe wirkte er weit über die Aidshilfe hinaus.

Michael Jähme und Dirk Meyer Ehrenmitglieder der AIDS-Hilfe NRW
Michael Jähme und Dirk Meyer Ehrenmitglieder der AIDS-Hilfe NRW

Beide freuten sich über die Ehrung, die ihnen die Mitgliederversammlung der AIDS-Hilfe NRW am 29. Oktober 2011 in Dortmund angetragen hatte. Michael Jähme versprach, weiterhin unbequeme Positionen in die Verbandsdiskussion einzubringen und sich für ein entspanntes und vorurteilsfreies Zusammenleben mit Menschen mit HIV einzusetzen. Dirk Meyer, der inzwischen als HIV-Referent für die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung wirkt, betonte, dass ihm auch in seiner neuen Aufgabe ein realistischer Blick auf die HIV-Positiven in Deutschland und die Anliegen der Aidshilfe am Herzen lägen.

Michael Jähme und Dirk Meyer bald Ehrenmitglieder der Aids-Hilfe NRW ?

Dirk Meyer und Michael Jähme ist die Ehrenmitgliedschaft der Aids-Hilfe NRW angetragen worden.

Am 29. Oktober 2011 beschloss die Mitgliederversammlung der Aids-Hilfe Nordrhein-Westfalen, erstmals in der Geschichte des Vereins Ehrenmitgliedschaften zu vergeben. Die Ehre soll als erste Michael Jähme und Dirk Meyer angetragen werden. Die Verleihung selbst soll zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.

Michael Jähme, Mitarbeiter der Aids-Hilfe Wuppertal und von 1998 bis 2004 Mitglied des Vorstands der Aids-Hilfe NRW, ist seit langem in der Selbsthilfe HIV-Positiver engagiert. Er bloggt unter dem Namen ‚termabox‘.

Dirk Meyer war von 1992 bis 2011 Geschäftsführer der Aids-Hilfe NRW. Seit 1. April 2011 ist er im Referat ‚Aids-Prävention‘ der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), inzwischen als Leiter des Referats.

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weitere Informationen:
Aids-Hilfe NRW 02.11.2011: Ehrenmitglieder der AIDS-Hilfe NRW
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Vielfalt unterstützen und gestalten – NRW-Staatssekretärin Marlis Bredehorst trifft Menschen mit HIV

Die Staatssekretärin im Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter Nordrhein-Westfalen, Marlis Bredehorst, traf heute (16. April 2011) mit etwa 30 HIV-positiven Frauen und Männern zusammen. Anlass war das landesweite Treffen von POSITHIV HANDELN NRW in Hattingen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die zumeist schon seit vielen Jahren mit der Infektion leben, gewährten Bredehorst einen persönlichen Einblick in die Komplexität des Alltags mit HIV heute.

Sie berichteten, dass sie beispielsweise im Berufsleben immer noch auf viele Vorbehalte stießen. Hier sei noch viel Aufklärung erforderlich. Dabei seien schließlich rund zwei Drittel der 14 000 Menschen mit HIV in NRW berufstätig. Auch von Diskriminierungen im Bereich der Gesundheitsversorgung wurde berichtet. Immer noch sei bei Arztbesuchen außerhalb der HIV-Schwerpunktpraxen häufig auf Vorurteile und Desinformation zu stoßen. Am häufigsten bei routinemäßigen Untersuchungen oder stationären Klinikaufenthalten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer forderten hier dringend mehr Information zu medizinischen Aspekten des Lebens mit HIV.

Zum Thema Sexualität forderten sie die Staatssekretärin auf, sich konsequent für die Entkriminalisierung von HIV und Aids einzusetzen. Darüber hinaus appellierten sie an die Politik, sich angesichts dessen, dass Menschen mit HIV heute länger leben, verstärkt mit sekundärpräventiven Bedarfen zu beschäftigen.

Bredehorst zeigte sich tief beeindruckt, wie HIV-positive Menschen sich innerhalb ihrer Selbsthilfegruppen gegenseitig bestärkten und unterstützten und sich damit besser den Herausforderungen stellen könnten, die eine HIV-Infektion mit sich bringe. „In Nordrhein-Westfalen ist die medizinische Vorsorgung und Pflege HIV-infizierter und an Aids erkrankter Menschen durch niedergelassene Ärzte, HIV-Schwerpunktpraxen, HIV-Ambulanzen, Behandlungsschwerpunkte an Krankenhäusern und stationäre Hospize grundsätzlich sichergestellt“, sagte Bredehorst. „Unsere Planungen werden berücksichtigen, dass Menschen mit HIV heute ein höheres Lebensalter erreichen und auf sie zugeschnittene, diskriminierungsfreie Angebote der Pflege und des betreuten Wohnens zur Verfügung stehen.“

Stephan Gellrich von der AIDS-Hilfe NRW äußerte sich zufrieden über die Begegnung mit der Staatsekretärin. „Frau Bredehorst hat einen guten Eindruck davon bekommen, wie Menschen mit HIV leben, einerseits angesichts der verbesserten medizinischen Behandlungsmöglichkeiten, andererseits der nach wie vor vorhandenen Vorbehalte und Diskriminierung“, sagte Gellrich. POSITHIV HANDELN NRW werde weiterhin durch Austausch und Information sowie politisches Engagement die Vielfalt des Lebens mit HIV unterstützen und mit gestalten.

(Pressemitteilung der Aids-Hilfe NRW)

Patrik Maas wird neuer Landes- Geschäftsführer der AIDS-Hilfe NRW

Patrik Maas wird neuer Landesgeschäftsführer der AIDS-Hilfe NRW. Patrik Maas  wird diese Aufgabe ab 1. Juli wahrnehmen.

Maas war bis 1999 vier Jahre Geschäftsführer des Schwulen Netzwerks NRW. Nach einer Tätigkeit als Finanzvorstand der Queer AG wechselte er 2003 zur Deutschen AIDS-Stiftung, wo er bis heute die Leitung der Finanzen und Verwaltung innehat. 1999 bis 2007 war er Mitglied im Landesvorstand des Paritätischen NRW, aktuell ist er Vorstandsmitglied des Schwulen Netzwerks NRW und des Sozialwerks für Lesben und Schwule in Köln.

Patrick Maas, neuer Landesgeschäftsführer der Aids-Hilfe NRW (Foto: AH-NRW)
Patrick Maas, neuer Landesgeschäftsführer der Aids-Hilfe NRW (Foto: AH-NRW)

„Der Landesvorstand freut sich sehr, mit Patrik Maas einen erfahrenen und profilierten Nachfolger von Dirk Meyer gefunden zu haben, der mit den Strukturen der AIDS-Hilfe NRW und denen von Politik und Verwaltung bestens vertraut ist“, erklärte Landesvorsitzender Klaus-Peter Schäfer heute in Köln.

Vor Maas war seit 1992 bis zum 31. März 2011 Dirk Meyer Landesgeschäftsführer der Aids-Hilfe NRW. Dirk Meyer ist seit 01.04.2011 neuer Aids-Referent in der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

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siehe auch:
Schwules Netzwerk NRW: Vorstandsmitglied Patrik Maas
Aids-Hilfe NRW: Pressemitteilung
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„Mit Spaß und Geduld viel bewegt“

Anlässlich des beruflichen Wechsel von Dirk Meyer zur Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sprach Dr. Guido Schlimbach [Pressesprecher der Aids-Hilfe NRW, d.Hg.] mit dem scheidenden Landesgeschäftsführer.

Guido Schlimbach: Dirk, die Nachricht, dass Du im Frühjahr 2011 nach 18 Jahren Tätigkeit als Geschäftsführer die AIDS-Hilfe NRW verlässt, hat im Landesverband großes Aufsehen erregt. Viele konnten sich nicht vorstellen, dass ein „Urgestein“ wie Du von der Aidshilfe lassen könnte. In der Tat ist Deine Biografie eng mit der Aidshilfe verbunden: Du warst Gründungsmitglied der AIDS-Hilfe im Kreis Unna, dort auch Vorstandsmitglied, Geschäftsführer der AIDS-Hilfe Bonn, Mitglied im Landesvorstand NRW, seit 1992 Landesgeschäftsführer, einige Jahre Mitglied im Bundesvorstand und im Delegiertenrat der Deutschen AIDS-Hilfe und vor fünf Jahren außerdem ein halbes Jahr Interimsgeschäftsführer des Bundesverbands. Hast Du alles erreicht oder warum verlässt Du nun die Aidshilfe?

Dirk Meyer: Ich habe im Laufe vieler Jahre fast alle Facetten, die unser Verband auf allen Ebenen zu bieten hat, mit Spaß und manchmal auch mit Sorge erlebt und bearbeitet. Da ist es sicher legitim, noch einmal einen Sprung zu machen und das Spielfeld zu wechseln, um in der eigenen Arbeit eine neue Perspektive zu gewinnen. Dass das in meinem Falle jetzt passiert, ist vielleicht ein Zufall, das hätte auch nach zehn oder 15 Jahren schon erfolgen können. Dass dies damals nicht geschehen ist, zeigt, dass mir meine Arbeit Spaß gemacht hat und für mich immer interessant war. Es wurde mir quasi nicht leicht gemacht, mich nach einem anderen Betätigungsfeld umzuschauen. Da mich immer fasziniert hat, was wir als Aidshilfe sowohl hier in NRW als auch bundesweit bewegen konnten, habe ich mich nie aktiv umgesehen. Der Weggang jetzt nach 18 Jahren fällt mir dementsprechend schwer, denn es ist immer noch spannend, was wir hier machen. Mein Bauchgefühl riet mir aber, etwas Neues zu wagen. Es reizt mich, meine Erfahrungen und mein Know-how aus dem Landesverband jetzt an anderer Stelle, wenn auch im gleichen Thema, einzubringen.

Guido Schlimbach: Du hast in der Aidshilfearbeit Wesentliches von Beginn an mitgestaltet. Wenn Du auf die Anfänge schaust, was ist immer noch aktuell und was hat sich verändert?

Dirk Meyer: Ein ganz zentraler Punkt hat sich nicht geändert. Aidshilfe hat bis heute einen politischen Anspruch. Als gesundheitliche Selbsthilfeorganisation haben wir zwar sehr spezifisch, sehr interessegeleitet für bestimmte Gruppen von Menschen gearbeitet: für Minderheiten, die Menschen mit HIV und Aids, schwule Männer, Drogen konsumierende Menschen, Frauen in deklassierten Lebenssituationen, Sexworker und so weiter. Andererseits aber auch mit einem klaren politischen Anspruch. Ich würde sogar sagen mit einem großen gesellschaftlichen „Drang in die Mitte“. Dieses Spannungsfeld habe ich schon 1985 erlebt, als wir uns im Kreis Unna getroffen haben, um die Aidshilfe zu gründen. Als politische Menschen, die zum Beispiel aus der Schwulen- oder der Drogenarbeit kamen, hatten wir eine klare Zielsetzung. Und die gilt trotz aller Veränderung im Kern bis heute. Aidshilfe ist eine lebendige, politische Selbsthilfeorganisation, die sich immer noch an den offenen Fragen reibt, nach den Interessen von Minderheiten und Diskriminierung fragt, immer orientiert auf die Gesellschaft als Ganzes. Wir haben uns nie mit unseren „Randthemen“ in die Ecke stellen lassen. Bis heute drängen wir damit in die Mitte der Gesellschaft und scheuen dabei auch keine Konflikte. Geändert hat sich natürlich, dass wir uns nicht mehr wie in den Anfangsjahren so direkt mit Sterben und Tod auseinandersetzen müssen. Die Sonne, die über unserer Arbeit schien, war oft von dunklen Wolken verhangen, auch wenn wir uns nie am möglichen Sterben unserer Mitstreiterinnen und Mitstreiter orientiert haben, sondern am Leben. Dennoch hat uns das Erleben von Sterben und Tod tief geprägt, auch mich ganz persönlich. Die Einstellung zum Thema HIV und Aids hat sich geändert, der Umgang ist in den letzten Jahren normaler geworden. Daraus hat sich natürlich auch viel Neues ergeben, auch für die Arbeit in den Aidshilfen.

Dr. Dirk Meyer, neuer Referent im Aids-Referat der BZgA (Foto: Aids-Hilfe NRW)
Dr. Dirk Meyer, neuer Referent im Aids-Referat der BZgA (Foto: Aids-Hilfe NRW)

Guido Schlimbach: Am Anfang stießen Aidshilfen in der Gesellschaft auf erhebliche Widerstände? Wie habt Ihr das geschafft, gegen diese Widerstände anzugehen?

Dirk Meyer: Mit einer herzerfrischenden Naivität! Wir haben einfach unser Ding gemacht und wir sind auf die vermeintlich verkrusteten Strukturen, also auf die Menschen in den Kreis- und Stadtverwaltungen, aber auch in der Landespolitik, zugegangen. Wir haben uns das Recht genommen, für uns und unser Thema zu sprechen. Wir waren die Expertinnen und Experten in eigener Sache und sind sehr selbstbewusst aufgetreten, was die andere Seite offenbar positiv beeindruckt und verblüfft hat. Wir konnten daher, anstatt uns lange mit verwaltungstechnischen Dingen aufzuhalten, den wahren Themen widmen und der Frage, wie man diese am besten löst. Unser Selbstbewusstsein haben wir aus unseren Erfahrungen in der Schwulen-, der Frauenbewegung oder in der Drogenarbeit mitgebracht. Vielleicht hätten wir nicht so viel Erfolg gehabt, wenn wir vorher mehr darüber nachgedacht hätten, wie wir auftreten müssten. Offenbar war seinerzeit die Gesellschaft schon in der Lage, dieses offensive Auftreten zu akzeptieren. Dass der Staat uns etwas zugetraut hat, uns Kompetenzen abgegeben und das auch finanziert hat, macht das deutlich. Wahrscheinlich hat dieses günstige Zeitfenster es ermöglicht, in Deutschland Strukturen zu schaffen, die für die Aidshilfearbeit bis heute wichtig sind.

Guido Schlimbach: Du hast Dich in all den Jahren ja nicht nur ehrenamtlich engagiert, Du hast Deine berufliche Karriere auf diese Karte gesetzt, hast Deinen Beruf als Lehrer aufgegeben, um Dich voll auf Aidshilfe zu konzentrieren. Worin bestand für Dich persönlich die Herausforderung, diesen Weg einzuschlagen?

Dirk Meyer: Ich wollte Gesellschaft mitgestalten. Ich wollte meine eigenen Erfahrungen, das Private, aber auch das Wissen, wie Gesellschaft mit Minderheiten, etwa mit schwulen Männern, umgegangen ist, politisch sehen und damit arbeiten. Ich konnte Energie daraus ziehen und sagen: Das lasse ich mit mir nicht machen! Da war ich sicher auch Kind meiner Zeit. Und weil ich damals schon Strukturalist war, wusste ich, dass ich das nicht allein kann. Da musste ich Mitstreitende finden, um Mehrheiten zu organisieren und diese politisch umzusetzen. Diese Herausforderung hält für mich bis heute an.

Guido Schlimbach: Eine oft bemühte Formulierung besagt, dass Aidshilfe das einzige Konstrukt ist, in dem die im Grunde disparaten Gruppen von schwulen Männern, Frauen und Junkies gemeinsam etwas auf die Beine gestellt hätten. Wie hast Du das erlebt, wie diese Gruppen gemeinsam ihre Ziele verfolgt haben und gemeinsam etwas entwickeln konnten?

Dirk Meyer: Das lief ja nicht ohne Konflikte ab. Es ging aber gut, weil wir zu allererst bereit waren, das Anderssein der Anderen zu akzeptieren, gut, vielleicht auch zunächst nur zu tolerieren. Ohne schwule Männer jetzt zu idealisieren, aber aufgrund ihrer eigenen Diskriminierungserfahrungen können sie das vielleicht besser als andere Männer, zumal sie Akzeptanz ja auch immer für sich einfordern. Diese Einstellung haben wir in den Anfängen der Aidsarbeit auf andere übertragen. Das war mit den Junkies und den politisch engagierten Frauen nicht immer leicht und sicher oft konfliktbeladen, es hat aber nie dazu geführt, dass wir uns getrennt haben. Hier und da führten die Konflikte dazu, dass in einzelnen Aidshilfen eher schwule Prävention oder eher Drogenarbeit gemacht wurde, aber insgesamt hat es uns zusammen gehalten. Manchmal denke ich, dass die Sehnsucht der Schwulen, in die gesellschaftliche Mitte vorzudringen und wertgeschätzt zu werden, uns dazu gebracht hat, in der Akzeptanz mit scheinbar disparaten Gruppen in der Aidshilfe anzufangen und die Konflikte auszuhalten.

Guido Schlimbach: Bei Dir führte die Akzeptanz ja dann dazu, dass Du Dich auch in der Junkie-Selbsthilfe engagiert hast. Du bist ja immer noch im Vorstand von JES NRW.

Dirk Meyer: Als Landesgeschäftsführer habe ich mich auch immer als Interessenvertreter der besonders von HIV bedrohten Gruppen in NRW verstanden. Nicht nur qua Amt, sondern weil ich mich aufgrund der politischen Auseinandersetzungen und der persönlichen Nähe solidarisch erkläre. Mich bewegt die Frage, welche Stellung Drogenkonsumierende mit und ohne HIV in der Gesellschaft und in Aidshilfen haben und wie ihre Interessen vertreten werden. Dass ich mich hier besonders engagiert habe, liegt auch daran, dass ich so furchtbar neugierig bin. Ich wollte wissen, wie Junkies mit Ausgrenzung und Rollenzuweisung umgehen. Ihre Lebensweisen kennenzulernen, war für mich immer eine intellektuelle und emotionale Herausforderung. In allen Bereichen wollte ich mitdenken und mitgestalten. Ich wollte Strukturen aufbauen, damit die Menschen ihre eigenen Interessen vertreten und in die gesellschaftliche Diskussion einbringen können. Politisches Interesse und Solidarität lagen bei mir immer eng beieinander.

Guido Schlimbach: Wenn wir auf die Zielgruppen unseres Verbands schauen, ist in den letzten Jahren eine neue Gruppe hinzugekommen, die der Migrantinnen und Migranten, die wir mehr und mehr in den Focus unserer Arbeit genommen haben. Das verlief nicht immer reibungslos.

Dirk Meyer: Die Diskussionen mit Junkies und mit Frauen liefen ja auch nicht reibungslos. Wir dürfen das Miteinander der Gruppen auch nicht schönreden. Selbst die Vertretung der Interessen von Menschen mit HIV in Aidshilfen ist nicht konfliktfrei. Die ersten Aidshilfen wurden ja im Grunde ohne Menschen mit HIV gegründet. Natürlich waren wir Selbstorganisation und Selbsthilfe, aber zunächst mal, um uns zu schützen, um einen Umgang mit dem Thema zu finden. Eine direkte Konfrontation mit der Infektion fand erst später statt. Insofern ist die Auseinandersetzung mit Migration nicht leicht, aber mit Blick auf die Vergangenheit, auch nicht originär schwer. Auch hier sollten wir möglichst ohne Vorbehalt auf die Menschen zugehen und sie zunächst einmal akzeptieren, wie sie sind, ohne etwas schönzureden.

Guido Schlimbach: Die AIDS-Hilfe NRW ist der größte Verband innerhalb der Deutschen AIDS-Hilfe. Wir werden von außen als stark angesehen, nicht zuletzt aufgrund unserer 42 Mitgliedsorganisationen. Dennoch, wie haben wir es geschafft, dass das Land Nordrhein-Westfalen seine Verantwortung erkannt und Aidshilfe und Aidsprävention so nachhaltig gefördert hat?

Dirk Meyer: Das wäre in der Tat wert, einmal wissenschaftlich erforscht zu werden. Sicher liegt es an den Menschen, die hier an verschiedenen Stellen über viele Jahre gearbeitet haben. Die Aidshilfe hat ihre Forderungen immer mit einer fachlichen und Interessen geleiteten Klarheit, aber auch immer verbindlich und fair formuliert. Das hat uns einen guten Ruf eingebracht und für das Land Nordrhein-Westfalen zu einem kompetenten und verlässlichen Partner werden lassen, ohne, dass wir uns verkaufen oder anbiedern mussten. Letzteres lag natürlich auch daran, dass unsere Vorstandsmitglieder immer aus unseren Mitgliedsorganisationen und Zielgruppen kamen. Wir wollten nie einen Parteienproporz im Landesvorstand haben, sondern Menschen aus der Verbandsarbeit und der Selbsthilfe, die ihre Interessen autonom mit einbrachten. So hat HIV- und Aidsprävention über die Jahre hinweg in allen Fraktionen und durch alle Koalitionen den hohen Stellenwert beibehalten.

Guido Schlimbach: Die andere Besonderheit der AIDS-Hilfe NRW ist die hohe Anzahl an recht unterschiedlichen Mitgliedsorganisationen. Wie hält man so einen lebhaften Haufen zusammen?

Dirk Meyer: Mit viel Geduld! Mit einem Verständnis dafür, dass sich Aidshilfearbeit von unten nach oben entwickelt. Ich komme ja aus einer ländlichen Aidshilfe und habe erfahren, wie sich das alles ganz im Kleinen entwickelt. Prävention entsteht kommunal. Das heißt, praktische Aidshilfearbeit entwickelt sich in der Kommune, in der örtlichen Szene. Dies muss wertgeschätzt und darf nicht als Störfaktor erlebt werden, auch wenn darin schon viele Unterschiede und damit viele Konflikte enthalten sind. Wenn man das als Stärke begreift, ergeben sich vielfältige Möglichkeiten, gemeinsam etwas umzusetzen, sich auszutauschen und gemeinsame Interessen zu entdecken und zu formulieren. Vor allem im Ruhrgebiet lässt sich gut beobachten, wie Nachbarschaft untereinander gelebt wird: Eigenheiten individuell gestalten, im Großen aber gemeinsam etwas bewirken. Davon hat die AIDS-Hilfe NRW viel übernommen. Die Mitgliedsorganisationen haben vielfach erkannt, dass gesellschaftliche Auseinandersetzungen und Umbrüche nur gemeinsam angegangen werden können. Das ist ein großer Wert, der meines Erachtens unseren Verband ausmacht.

Guido Schlimbach: Du hast jetzt manche Stärken des Verbands benannt. Hat er auch Schwächen?

Dirk Meyer: Die größten Stärken stellen sich manchmal auch als Schwächen heraus. Es soll ja vorkommen, dass bei einem differenzierten Verband mit seinen Strukturen und seinen umfangreichen Angeboten das Wesentliche, die ursprüngliche Motivation aus dem Blick gerät. Wenn Aidshilfe nicht darauf achtet, sich immer neu zu erfinden, wenn sie im alten Trott verweilt, ohne auf ihre Motivation zu schauen, dann wird die Stärke der Differenzierung auch zur Schwäche. Dann wird dieser Koloss Aidshilfe auch angreifbar. Ich sehe aber, dass wir uns dieser möglichen Schwäche bewusst sind. Die Kolleginnen und Kollegen hier in der Landesgeschäftsstelle und die verschiedenen Vorstandsmitglieder haben über die Jahre diese Selbstvergewisserung immer wieder eingefordert und lebhaft miteinander diskutiert. Dabei kam manches auf den Prüfstand, von manchem haben wir uns auch gelöst, andere Herausforderungen kamen hinzu, ohne, dass die Ursprungsidee, warum Aidshilfe überhaupt entstanden ist, aus dem Blick geriet.

Guido Schlimbach: Lass uns einen Blick in die Zukunft werfen. Du warst ein wesentlicher Motor unseres Leitbildprozesses und hast als Mitglied der Programmkommission und des Delegiertenrates der Deutschen AIDS-Hilfe auch an deren Leitbild mitgearbeitet. Wie siehst Du die Perspektiven der Aidshilfe in diesem Land, wo liegen die zukünftigen Schwerpunkte?

Dirk Meyer: Die AIDS-Hilfe NRW wird ein munterer, dynamischer, lebensfroher Verband bleiben, der mit den Konflikten innerhalb der eigenen Reihen gut umgehen und immer wieder neue Lösungen finden wird. Natürlich besitze ich keine Glaskugel, in der ich die Zukunft voraussehe. Ich bin mir aber sicher, dass die AIDS-Hilfe NRW weiterhin selbstkritisch auf alle Entwicklung schauen und auch reagieren wird. Auch in den nächsten fünf bis zehn Jahren wird der Verband im Bereich der Prävention Wesentliches beitragen und politischen Schmerzthemen wie Drogenkonsum, Kriminalsierung und Ausgrenzung nicht ausweichen. Die Gesellschaft wird sich ganz sicher nicht so schnell zum Positiven hin verändern, dass unsere Arbeit überflüssig würde.

Guido Schlimbach: Auf die Frage, welche Eigenschaft Du bei anderen am meisten schätzt, hast du einmal geantwortet, Eigensinn. Ist das ein Programm für Dirk Meyer?

Dirk Meyer: Das ist tatsächlich mein Programm, ja. Damit korrespondiert aus meiner Sicht die Fähigkeit des Seinlassens. Wir sollten den Anderen zu allererst in seinem Sein lassen und nicht versuchen, ihn verbiegen oder nach unseren Vorstellungen verändern zu wollen. Der Eigensinn der Anderen ist meines Erachtens Voraussetzung dafür, tolle Sachen auf den Weg zu bringen. Insofern hoffe ich, dass von dieser Programmatik auch etwas hier im Verband bleibt. Jedenfalls wäre es schön, wenn Eigensinn und Seinlassen-Können auch die Aidshilfearbeit weiter ausmachen.

Guido Schlimbach: Und nun geht es auf die andere Seite, auf die andere Rheinseite, auf die Seite des öffentlichen Gesundheitsdienstes zur BZgA. Was hat Dich neben der persönlichen Herausforderung, etwas Neues beginnen zu können, gereizt, die Seiten zu wechseln? Wo siehst Du die Chance, Aidshilfearbeit in Deiner neuen Position voran zu bringen?

Dirk Meyer: Ich habe es für mich persönlich immer als wichtig empfunden, Spaß an der Arbeit zu haben. Ich hatte das Glück, das über viele Jahre erleben und mit beeinflussen zu können. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass dies auch in meinem neuen Arbeitsfeld so sein wird, weil ich weiß, was dort in den vergangenen Jahren geleistet wurde und in welcher Qualität. Ich blicke mit Freude darauf, mich jetzt mit meinem Know-how und meinen Erfahrungen dort einzubringen. Sicher wird manches schwierig und neu sein, aber genau darin liegt ja die Herausforderung, Prävention und andere wichtige Bereiche der Aidsarbeit weiterzuentwickeln. Gerade auf Bundesebene mit den Möglichkeiten der Massenkommunikation, in der Verzahnung der Kampagnen mit personalkommunikativen Angeboten, in der Verzahnung von Prävention für alle und der zielgruppenspezifischen Prävention, in der Verzahnung dessen, was in der HIV-Prävention erreicht wurde, und dem, was im Bereich anderer sexuell übertragbarer Krankheiten noch entstehen muss. Das sind Herausforderungen, neu zu denken und Kommunikation und Kooperation im Blick zu haben. Der Erfolg der Aidsprävention in Deutschland liegt sicher darin, die Unterschiedlichkeit aller Akteure insgesamt zur Stärke werden zu lassen. In Zukunft werden die Rahmenbedingungen für Prävention schwieriger und komplizierter. Sich dem gemeinsam zu stellen, macht für mich den Reiz aus, in der neuen Struktur zu arbeiten.

Guido Schlimbach: Lieber Dirk, ich danke Dir sehr für das Gespräch und wünsche Dir alles Gute für Deine neuen Aufgaben.

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[Interview: Guido Schlimbach für die Aids-Hilfe NRW; vielen Dank für die Einwilligung der Übernahme!]

Dirk Meyer neuer Referent im Aids-Referat der BZgA (akt.)

Dirk Meyer, derzeit Geschäftsführer der Aids-Hilfe NRW, wird neuer Referent im Aids-Referat der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Dr. Dirk Meyer ist seit 1992 Geschäftsführer der 1985 gegründeten Aids-Hilfe NRW e.V., des Landesverbandes der nordrhein-westfälischen Aids-Hilfen. Meyer wird die neue Position als Referent des Aids-Referats der BZgA ab 1. April 2011 einnehmen. Dies bestätigten die Aids-Hilfe NRW und die BZgA auf Nachfrage.

Dr. Dirk Meyer, neuer Referent im Aids-Referat der BZgA (Foto: Aids-Hilfe NRW)
Dr. Dirk Meyer, neuer Referent im Aids-Referat der BZgA (Foto: Aids-Hilfe NRW)

Dr. Dr. Wolfgang Müller, seit 1987 Mitarbeiter und seit 1988 Leiter des Aids-Referats der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung (BZgA), verlässt zum 31. März 2011 Zeitpunkt auf eigenen Wunsch die BZgA. Die Position des Leiters des Aids-Referats der BZgA bleibt derzeit unbesetzt; die Position wird in Kürze neu ausgeschrieben. Die Aids-Hilfe NRW wird in Kürze die Neubesetzung der Position des Landesgeschäftsführers ausschreiben.

AIDS-Hilfe NRW zieht sich von SÖDAK zurück

Exodus der von HIV und Aids betroffenen Communities vom Aids-Kongress: Aus Protest u.a. gegen mangelnde Berücksichtigung von für Menschen mit HIV wichtige Themen zieht sich nun auch die AIDS-Hilfe NRW zurück.

Der Vorstand der AIDS-Hilfe NRW hat nun auf seiner Sitzung am 15. Mai 2009 den Rückzug des Landesverbands vom Deutsch-Österreichisch-Schweizer AIDS-Kongress (SÖDAK) 2009 beschlossen:

„Der Vorstand der AIDS-Hilfe NRW hat auf seiner Mai-Sitzung beschlossen, die Teilnahme am Deutsch-Östereichisch-Schweizer-AIDS-Kongress 2009 (SÖDAK) in St. Gallen zurückzuziehen. Die AHNRW schließt sich damit ihrem Bundesverband, der Deutschen AIDS-Hilfe, an, da die Community-Beteiligung in der Kongress-Vorbereitung nicht umgesetzt wurde und viele relevante Themen für Menschen mit HIV/Aids keine Berücksichtigung fanden.“

Bereits Ende April hatt die Deutsche AIDS-Hilfe ihren Rückzug vom SÖDAK 2009 beschlossen. Anfang April hatte bereits das Community-Board seine Mitarbeit am SÖDAK aus Protest eingestellt.

Herausforderung Prävention

Im folgenden als Dokumentation eine Rede, die Klaus-Peter Hackbarth, Vorstandsvorsitzender der Aids-Hilfe NRW e.V., aus Anlass des CSD-Empfangs 2008 am Samstag,5. Juli 2008 in Köln hielt:
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Herausforderung Prävention

Rede von Klaus-Peter Hackbarth zum CSD-Empfang 2008, Köln

Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrte Preisträger,
liebe Freunde und Freundinnen,

wir, die Aidshilfen und unsere Mitstreiter in der schwulen Selbsthilfe arbeiten gemeinsam daran, dass möglichst wenige Menschen sich mit HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten infizieren. Dabei stehen wir immer wieder vor neuen Herausforderungen in der Präventionsarbeit. Beispielsweise die steigende Zahl der HIV-Neudiagnosen bei Männern, die Sex mit Männern haben, lassen uns aufhorchen. Und die Präventionsbotschaften werden nicht einfacher: Die veränderten HIV-Übertragungsrisiken bei erfolgreich anti-viraler Therapiepr, so eine Schweizer Empfehlung, fordern eine noch individuellere und differenziertere Beratung. Und die vermeintliche Abnutzung alter, aber immer noch gültiger Präventionsbotschaften sowie eine sich ständig verändernde schwule Szene fordern uns heraus, d.h. erfordern kontinuierliche Fortbildung und Kreativität im Sinne auch von „Prävention muss sich immer wieder neu erfinden, um attraktiv zu bleiben“.

Neben der so genannten Verhaltensprävention – also der Ermutigung zum Safer Sex – stand für uns die Verhältnisprävention stets im Zentrum unseres Handelns, also auch der Aufbau von Strukturen zur Stärkung der schwulen Community. Man könnte auch von einem „Gemeindemodell“ sprechen, das es aufzubauen gilt und in dem sich der schwule Mann in seinen sozialen, funktionalen und kulturellen Beziehungen mit anderen wieder findet.

Ist uns dies gelungen? Oder müssen wir uns eingestehen, dass es statt einer funktionierenden schwulen Gemeinde nur die Fassade potemkinscher Dörfer zu bestaunen gibt?

Wie wird heute schwules Leben wahrgenommen? Durch immer coolere Szene- und Fetischpartys?. Durch die wachsende Zahl sauberer, aber bloß nicht zu cleaner, schwulen Saunen? Oder lediglich als Gruppe, die in Deutschland immer noch am meisten von HIV und Aids bedroht ist?

Findet schwules Leben jenseits dessen also noch statt? Oder zerstreut sich unsere schwule Gemeinde z.B. in die unendlichen Weiten des World Wide Web? Unsere Kneipenszene scheint sich auszudünnen und schwule Vereine klagen zunehmend über Mitgliederschwunde. Wenn ich den vielen Stimmen aus der Szene Glauben schenken darf, reduziert sich das Engagement der allermeisten auf die Suche nach Sexdates.

Aber: Ist das wirklich so? In der Tat hat sich ein neues „Aktivierungsfeld“ aufgetan, ein neues „Gemeindezentrum“ schwulen Lebens scheint zu entstehen. Und hier findet tatsächlich ein ausgesprochenes Gemeinschaftsleben statt. Nur heißen die Zusammenschlüsse hier nicht mehr Vereine, sondern Clubs. Da gibt’s den Eisenbahnerclub, den Bartmännerclub, den Club „schwul mit Hunden“ (NB: Rosa Königs-Pudel-Besitzer?), den Club für schwule Marokkaner oder den Club „schwuler tauchen“ (NB: Suche nach dem verschollenen Penisfisch?). Eine kleine Auswahl erstaunlich vieler Aktivitäten neben den viel zitierten „nur Sexdates“.
(NB: Wenn ich bedenke, wie sehr wir uns immer gegen die so genannten rosa Listen ausgesprochen haben, ist es doch interessant, welche Informationen wir heute bereitwillig den blauen Seiten [gleich GayRomeo] anvertrauen.)

Die Aidshilfen hier in NRW haben dieser Entwicklung und den Angeboten des „schwulen Internets“ bereits Rechnung getragen. Angestoßen von unserer Herzenslust-Kampagne bieten verschiedene Projekte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz in Kooperation mit schwulen Kontaktportalen eine umfangreiche Gesundheitsinformation an. Ähnlich wie in der Vor-Ort-Arbeit in schwulen Kneipen, Bars oder Saunen, können wir online bei Fragen zu HIV, Aids und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten Auskunft geben, also dort wo schwule Männer heute Kontakte knüpfen – wofür auch immer.

Wer also nicht ins Internet geht, bekommt scheinbar weniger vom schwulen Leben mit. Daher ist es unser Anliegen, insbesondere auch ältere schwule Männer an das Internet heran zu führen. Auch diese Gruppe sollte nach wie vor im Fokus unserer Präventionsarbeit stehen; insbesondere auch, weil sie von HIV weiterhin besonders betroffen sind. Wir bemerken gerade hier oft Vereinsamungstendenzen, die durch die Abnahme lebensbejahender Aussichten in die Zukunft – nach dem Motto „Für was oder wen soll ich mich schützen?“ – für eine HIV-Infektion anfälliger werden. Wir sollten versuchen ältere Schwule mehr untereinander und mit jüngeren in Kontakt zu bringen. Hierfür bietet sich das Internet doch geradezu an.

Unser Ziel muss sein, reale Welt und virtuelle Realität nicht weiter auseinander driften zu lassen, sondern zusammenzubringen. Etwa in dem wir, die Aidshilfen und auch die Mitgliedorganisationen des Schwulen Netzwerks, uns verstärkt in dieses Spektrum von „Gemeindeleben“ einklinken z.B. durch Angebote regionaler realer Stammtische, die sich im Internet zusammen finden oder durch politische Onlineplattformen und ähnliches. Wir möchten weiterhin soziale Unterstützung für viele bieten, so dass ein Wir-Gefühl entstehen kann und aktive Teilhabe ermöglicht wird.

(NB: Das so etwas „klappen kann“ mag folgendes Beispiel belegen: Als das Fußball-EM-Spiel Kroatien-Deutschland stattfand, war ich in Frankfurt. Auf der Suche nach einem schwulen Biergarten mit Großbildschirm nutzte auch ich das Onlineportal. Ein schwuler Biergarten war mir deshalb wichtig, weil ich das Spiel gemeinsam mit Schwulen und Lesben erleben wollte. Gesucht, gefunden. Der besondere Flair hierbei ist: Nur in einem schwulen Biergarten wagen es Jungschwuppen während des Spiels ihre beste Freundin anzurufen, um für das morgige Frühstück Prosecco zu bestellen, während in Basel unser Michael Ballack vom Portugiesen Ronaldo böse gefoult wird und die tobende Menge eine rote Karte und mindestens einen Elfmeter fordert. Prosecco ist manchem halt wichtiger; und das ist auch gut so!)

Ich habe es bereits erwähnt, dass Schwule in Deutschland auch als die Gruppe wahrgenommen wird, die am meisten von HIV und Aids betroffen ist. Darauf dürfen wir uns nicht reduzieren lassen!
Wir wollen als Bürger dieses Landes wahrgenommen werden, die, wie andere auch, zum Zusammenleben ihren Beitrag leisten: in Vereinen, im Sozialenwesen, in der Kultur oder schlicht als Wirtschaftsfaktor.

Ein anderes Phänomen ist unsere Geschichtsvergessenheit. Ich bin sehr darüber erstaunt (besser erschrocken), dass viele der unter 35-jährigen schwulen Männer und auch lesbischen Frauen nicht mehr die Bedeutung des Rosa oder Schwarzen Winkels kennen und das damit verbundene KZ-Grauen. Viele wissen nicht, dass die Entkriminalisierung schwuler Lebensweisen durch die Abschaffung des Paragrafen 175 StGB erst Anfang der 90ziger Jahre vollzogen worden ist.
Personen der neuen deutschen Schwulenbewegung, die mir persönlich sehr wichtig sind, wie etwa Rosa von Praunheim oder der an Aids verstorbene Kölner Jean-Claude Letiste, werden über kurz oder lang zunehmend in Vergessenheit geraten.
Nur – dieses Vergessen kann nicht gut sein, so der verstorbene belgische Schriftsteller Jean Améry: „Niemand kann aus seiner Geschichte austreten. Man soll und darf die Vergangenheit nicht auf sich beruhen lassen, weil sie sonst auferstehen und zu einer neuen Gegenwart werden könnte.“ (Ende des Zitats).

An dieser Stelle möchte ich anmerken, dass ich es nicht verstehen kann, wie auch heute noch Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben die schwule Community als „Triebbündel“ bezeichnen dürfen oder wie jüngst passiert ein Fußballlehrer Homosexualität mit Pädophilie gleichsetzt. Es ist auch ein Angriff auf unsere Persönlichkeitsrechte und ich erwarte von anderen Persönlichkeiten aus dem öffentlichen Leben den klaren und eindeutigen Widerspruch dagegen.

Zur Stärkung und zur Sicherung einer dauerhaften liberalen und akzeptierenden Haltung gegenüber schwul-/lesbischen Lebensweisen ist es aus meiner Sicht unabdingbar, dass die bisherigen Strukturen im schwul-lesbischen Gemeinwesen nicht nur gefestigt sondern weiter ausgebaut werden. Wir sind noch zu weit entfernt von einer substantiellen Akzeptanz von Schwulen und Lesben in diesem Land; und ich meine das hier ohne „Wenn und Aber“, d.h. die Konstruktion einer Gleichstellung mit heterosexuellen Lebensgemeinschaften – und das schließt die Abschaffung bestehender Sondergesetze mit ein.

Hier ist der Staat besonders gefordert: Die lang andauernde Kriminalisierung unter dem § 175 hat u.a. auch bewirkt, dass bis weit in die 90ziger Jahre – und zum Teil bis heute – keine bzw. wenige Strukturen im Jugendhilfe und vor allen Dingen im Altenbereich aufgebaut werden konnten. Hier gilt es Wiedergutmachung zu leisten! In diesem Zusammenhang erneuern wir unsere Forderung an die Landespolitik, die ARCUS-Stiftungsinitiative für schwule und lesbische Selbsthilfe nicht nur ideell zu begleiten, sondern auch mit einem nennenswerten Beitrag für das Gründungsvermögen auszustatten.

Auch das erscheint mir nicht ausreichend, sondern analog zu den Entschädigungsleistungen aus NS-Unrecht gegenüber den jüdischen Organisationen, den politisch Verfolgten und gegenüber den Zwangsarbeitern sind alle staatlichen Ebenen gefordert – also auch Bund und Kommune.
Liebe Freunde und Freundinnen, nehmt diesen Appell mit in euere Kreise und Städte!. Seid stolz auf das, was ihr seit und fordert selbstbewusst dass ein, was unser gutes Recht ist!

Lassen Sie mich noch einige Worte sagen zum Thema „HIV-Prävention in der Krise?“ Zurzeit herrscht zum Teil ein Klima der Skandalisierung bezogen auf die steigende HIV-Neuinfektionsrate seit 2001. 2.750 Neu-Diagnosen im Jahr 2007, 2001 waren es 1.440 Neu-Infektionen. Wie kann das nach 25 Jahren Präventionsarbeit und nachhaltiger Kondomwerbung geschehen?
Das Robert-Koch-Institut bestätigt, dass keinerlei Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass sich das Safer-Sex-Verhalten in den Zielgruppen verändert habe. Somit ist denen zu widersprechen, die eine zunehmende Sorglosigkeit vor allem bei homosexuellen Männern unterstellen.

Richtig ist vielmehr, dass die jetzt vom RKI erfassten Infektionen zum Teil lange vor ihrer Erhebung stattgefunden haben. Darüber hinaus hat sich die Testbereitschaft von schwulen Männern deutlich erhöht. So bieten auch die Aidshilfen zunehmend Testberatung und HIV-Schnelltests an, damit Männer besser auf ihren aktuellen Serostatus reagieren können. Wir erteilen all denen eine Abfuhr, die fordern, die Prävention müsse die „Zügel anziehen“, um die Neuinfektionsrate wieder zu minimieren, erst recht jenen, die hier nach strafrechtlichen Mitteln schreien. So kann – und wird – die Prävention niemals erfolgreich sein.

(Unser) Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hat in diesem Zusammenhang gesagt: „Man muss die Grenzen der Prävention immer im Auge behalten!“ (Zitatende) – und wir ergänzen: „Denn eine Prävention, die sich nicht begrenzt, wird unmenschlich, gar diktatorisch.“. Gemeinsam mit unseren Mitstreitenden in der schwulen Selbsthilfe, der Deutschen AIDS-Hilfe und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und mit allen engagierten ehrenamtlichen Mitarbeitern werden wir weiterhin in der Präventionsarbeit sehr erfolgreich sein – und auch das ist … meine Damen und Herren … gut so!

Ich danke für ihre Aufmerksamkeit.