Polnische Operetten

Ein Pole sorgt sich um ‚ernste sittliche Missbräuche‘

Eine Operette kann ja etwas sehr Schönes sein – wie ich jüngst in der Komischen Oper bei ‚Land des Lächelns‘ erlebte.

Bei einigen polnischen Operetten allerdings kann einem das Lächeln vergehen – oder doch im Halse stecken bleiben. So bei der jüngsten mal wieder:

In der polnischen Regierung kriselt es ja immer noch. Der Herr Kaczynski (der eine von den zweien, der Ministerpräsident ist), weiß nicht recht, ob er wirklich Neuwahlen anstreben sollte – zu schlecht sind doch die Werte seiner Beliebtheit im eigenen Land.

Also muss die mühsam zusammengehaltene Koalition auch weiterhin zusammen halten. Aber nicht ganz bedingungslos, einige Baustellen sollten schon ‚bereinigt‘ werden.
So auch eine moralische. Einige Politiker der Lepper- Partei ‚Samoobrona‘ des Bauernführers Lepper sollten aus der Regierung entfernt werden, forderte Kaczynski, und zwar jene, die sich „ernster sittlicher Missbräuche“ ’schuldig gemacht‘ hätten.

Das gefiel dem Herrn Lepper natürlich so gar nicht. Er parierte mit einem Konter. Kaczynski, über dessen hartnäckiges Junggesellen-Dasei so manches Gerücht durch die Welt und das Internet schwappt, solle doch „beim Thema Sex“ bitte ganz ruhig sein und sich nicht in anderer Leute Privatprobleme einmischen. Schließlich sei es auch Kaczynskis „Privatproblem“, dass dieser noch nie das Gefühl „mit einer Frau zusammen zu sein“ erlebt habe.

Ob dieser unverholenen ‚Bitte‘ Leppers darf man auf weiteres polnisches Schmierentheater gespannt sein …

Nachtrag 24.3.: selbst die FTD nennt schon ‚das Kind beim Namen‘

2 Gedanken zu „Polnische Operetten“

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