Zimbabwe: Aids-Gelder zweckentfremdet

Aids-Gelder in Millionen-Höhe sollen in Simbabwe unterschlagen worden sein.

Simbabwe ist der Staat Südafrikas, der seit Jahren durch Misswirtschaft der Regierung, Korruption, Inflation und Gewaltherrschaft Schlagzeilen macht.

Simbabwes Diktator Robert Mugabe (84), bisher von Südafrikas Staatspräsident Mbeki weitgehend unterstützt, konnte bislang seine Herrschaft aufrecht erhalten. Trotz des Wahlsiegs von Oppositionsführer Tsvangirai ist immer noch keine funktionierende Machtteilung realisiert.

Unterdessen schlittert das Land immer tiefer in die ökonomische und gesellschaftliche Katastrophe. Die Inflationsrate, schon seit Jahren auf Rekord-Niveau, beträgt inzwischen über 231.000.000% (!), selbst nach Angaben der landeseigenen Statistik-Behörde – die weltweit höchste jemals gemessene Inflationsrate. Leidtragender der Monster-Inflation ist die Bevölkerung des Landes. Mugabe und seine Begünstigten hingegen sollen hohe Guthaben auf Schweizer Konten haben.

Nun berichten Medien, Aids-Mittel seien vermisst. Beträge in Millionenhöhe gelten als verschwunden. Erst vor kurzem verlangte eine internationale Agentur 7,3 Mio. US-$ zurück – der Globale Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria hatte festgestellt, dass 7,3 Mio. von bewilligten 12,3 Mio. $ nicht zweckgemäß verwendet worden waren.
Mugabes Regierung soll die Rückgabe der Mittel zugesagt haben. Nur wenige Tage später sollte über erneute Zusagen in Höhe von 400 Mio. $ an Simbabwe verhandelt werden.

Simbabwe gehört zu den Ländern mit der weltweit höchsten HIV-Infektionsrate. 15,6% der Bevölkerung zwischen 15 und 49 Jahren sind mit HIV infiziert (Stand 12/2007, UNAIDS-Country Report Zimbabwe, pdf). Etwa 1,3 Millionen der 12 Millionen Simbabwer sind HIV-positiv.

Simbabwe ist das krasse Gegenbeispiel zu Botswana und seinem früheren Regenten Festus Mogae, der erst jüngts mit einem hohen Preis für gute Aids-Politik ausgezeichnet wurde. Bestürzend, dass Mugabe immer noch auch von afrikanischen Politikern Unterstützung erhält.

2 Gedanken zu „Zimbabwe: Aids-Gelder zweckentfremdet“

  1. Es ist mir unverständlich, wieso solchen Ländern Geld zur Verfügung gestellt wird, ohne dass die Verteilung der Gelder durch die geldgebenden Staaten vor Ort selbst durchgeführt wird.

    Wer in Deutschland staatliche Fördermittel oder Steuererleicherungen in Anspruch nimmt wird schärfer kontrolliert, als die Verbrecher in Simbabwe.

  2. @ TheGayDissenter:
    tja, dieser zustand ist natürlich beklagenswert. erst recht in diesem despotischen terror-regime.
    andererseits – gerade große internationale organisationen wie unaids oder der fonds sind darauf angewiesen, für die arbeit vor ort auch mit lokalen organsationen zusammen zu arbeiten. die wiederum …

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