safer sex stabil auf hohem Niveau – Studie ‚Wie leben schwule Männer heute?‘

Männer, die Sex mit Männer haben, praktizieren seit Jahren stabil zu einem sehr hohen Anteil safer sex. Und immer mehr schwule Männer machen regelmäßig einen HIV-Test. Dies sind wesentliche Ergebnisse der 8. Wiederholungsbefragung “Schwule Männer und AIDS”.

Der Gesamtbericht zur 8. Wiederholungsbefragung “Schwule Männer und AIDS”unter dem Titel “Wie leben schwule Männer heute? – Lebensstile, Szene, Sex, AIDS 2007″ von Bochow / Schmidt / Grote präsentiert eine Fülle an Informationen über das Leben von Männern, die Sex mit Männern haben – und bietet damit auch zahlreiche Ansätze, HIV-Prävention in Deutschland weiter zu optimieren.

Dr. Michael Bochow (Foto: WZB)
Dr. Michael Bochow (Foto: WZB)

Die Studie von Michael Bochow mit Unterstützung von Axel J. Schmidt
ist keine Repräsentativbefragung (dies ist nicht möglich, da die Grundgesamtheit der MSM nicht bekannt ist), aber ein ‚conveniance sample‘ mit exemplarischer Bedeutung. 9.024 Fragebögen konnten ausgewertet werden, davon 8.170 aus Deutschland. 76% der Fragebögen wurden online ausgefüllt, insbes. über gayroyal und gayromeo. 85% der Befragten bezeichneten sich als schwul oder homosexuell, 11% als bisexuell.

Etwa die Hälfte der Befragten lebte zum Zeitpunkt der Untersuchung mit einem festen Partner zusammen. 6% leben in einer eingetragenen Partnerschaft, weitere 18% erwägen dies.
Dabei betont Bochow einen bemerkenswerten Zusammenhang: „Mit steigendem Bildungsniveau und sozioökonomischem Status nimmt der Anteil der MSM ab, die als Singles leben“ (S.27). Und „der Anteil der offenen Beziehungen steigt mit zunehmendem Alter und zunehmender Beziehungsdauer“.

„Der Anteil schwuler Männer, die in Deutschland Opfer antischwuler Gewalt wurden, ist im Zeitraum der Wiederholungsbefragungen relativ konstant geblieben“ (S.29):
– verbale Gewalt 2007 13%, 2003 11%, 1999 13%, 1996 12%,.
– physische Gewalt: 2007 2%, 2003 2%, 1999 3%, 1996 4%.

Drei Viertel der befragten Teilnehmer hatten im Jahr vor der Befragung weniger als zehn Sexpartner (S. 31). Im Median belief sich die Zahl der angegebenen Sexpartner auf 4. Ab einem Lebensalter von 30 Jahren nimmt der Anteil der Befragten, die mehr als 10 Sexpartner angaben, deutlich zu (höchste Partnerzahlen in der Altersgruppe von 30 bis 44 Jahren). In den ‚Schwulenmetropolen‘ haben MSM mehr Sexpartner als in den Regionen und kleineren Städten.
Die häufigsten angegebenen Sexpraktiken sind Wichsen (Masturbation) und Blasen (Oralverkehr). Analverkehr ist in festen Partnerschaften mit 21% bedeutender als bei Sexkontakten mit anderen Männern (14%). Die meisten der befragten MSM praktizieren beim Analverkehr beide Positionen (aktiv und passiv, versatil; S.43). Mit steigendem Alter erhöht sich der Anteil der Männer, die keinen Analverkehr haben (S.34). Fisten oder SM wird in festen Partnerschaften von 89%, mit anderen Sexpartnern in 85% nie praktiziert.

Zahlreiche Angaben liefert Bochow zum Safer Sex – Verhalten.
„Der Anteil schwuler Männer, die beim Analverkehr -vor allem mit Sexpartnern außerhalb fester Beziehungen- durchgängig Kondome verwenden, ist über einen Zeitraum von 17 Jahren mit 70% gleichbleibend hoch“ (S.151).
Kondom dabei – für die meisten kein Problem. Von den Männern, die angaben innerhalb des letzten Jahres Analverkehr gehabt zu haben, machten 87% aller zuletzt HIV-negativ getesteten oder ungetesteten Männer die Angabe, „ein Kondom in der Tasche oder zuhause“ zu haben (S.38). Bei HIV-Positiven lag dieser Anteil bei 94%. Bei Männern aus höheren Bildungsschichten lag der Anteil von genereller Kondomverfügbarkeit höher; niedriger lag er insbes. bei Männern unter 20 Jahren.
69% der Männer, die Sex mit nicht-festen Partnern haben, haben dabei immer ein Kondom verwendet, weitere 17% häufig. Mit dem festen Partner lag diese Zahl nur bei 30% (‚immer‘) bzw. 8% (‚häufig‘). Bochow: „Allgemein lässt sich sagen, dass umso eher auf ein Kondom verzichtet wird, je länger die feste Partnerschaft andauert“ (S.40; siehe auch weiter unten ‚Risikomanagement‘).

Ist der HIV-Test ein heute gängigerer Weg sich Klarheit zu verschaffen?
„Immer mehr MSM machen regelmäßig einen HIV-Test“ (S. 151). Zwar haben 36% aller Teilnehmer noch nie einen HIV-Test durchführen lassen. Mit steigendem Lebensalter aber steigt der Anteil der MSM, die sich bereits auf HIV haben testen lassen – und die Häufigkeit des Tests: 55% der 30- bis 44Jährigen hat sich bereits mehr als zweimal testen lassen. Bochow konstatiert einen „Hinweis darauf, dass sich ein bedeutsamer Anteil von MSM regelmäßig, d.h. etwa in ein- bis zweijährlichem Abstand testen lässt“ (S.73). Dabei lassen sich MSM in den ‚Schwulenmetropolen‘ besonders häufig testen; eine deutlich höhere Testfrequenz haben ebenfalls Männer mit einer Frequenz von mehr als 5 Sexpartnern.
Zudem sieht Bochow deutliche Hinweise auf eine „zunehmende Durchtestungsrate bei MSM in festen Beziehungen“ (S.82).
Überwiegendes Motiv zum HIV-Test ist mit 78% ‚eigener Antrieb‘, in 11% der Arzt.
Bochow sieht im kontinuierlichen Zunehmen der Testbereitschaft und -intensität „ein weiteres Indiz dafür, dass der beobachtet Anstieg der HIV-Neudiagnosen bei MSM teilweise über die Zunahme der Testhäufigkeit in dieser Gruppe zu erklären ist“ (S.145). Angesichts weiterer Intensivierungen und Ausweitungen von Testkampagnen dürfte auch für 2009 und 2010 steigende HIV-Neudiagnosezahlen zu erwarten sein.

Insbesondere bei der Häufigkeit von HIV-Test besteht eine Korrelation zur ökonomischen Situation (MSM mit höherem Nettoeinkommen haben zu höherem Anteil mehr als zwei HIV-Tests; S.75).
Noch deutlicher ist dieser ökonomische Unterschied beim Anteil HIV-positiv Getesteter: „In jeder Altersgruppe ist der Anteil Positiver in der untersten sozialen Schicht … mindestens doppelt so hoch wie in der höchsten sozialen Schicht …Besonders ausgeprägt ist der Unterschied in der Altersgruppe der 20- bis 29Jährigen“ (S. 76).

Risikomanagement ist schon jetzt eine weit verbreitete Strategie unter MSM. Das Konzept der ‚ausgehandelten Sicherheit‘ (negociated safety) scheint dabei bereits heute weit verbreitet zu sein – beide Partner sind zeitnah konkordant HIV-negativ getestet, verzichten innerhalb der Partnerschaft auf Kondomverwendung und halten außerhalb der Partnerschaft strikt die Regeln des safer sex ein.
Männer innerhalb fester (konkordant negativer offener) Partnerschaften geben nur zu 4% an, mit anderen Partnern grundsätzlich auf ein Kondom zu verzichten, jedoch 80% äußern eine konsequenten Anwendung von Kondomen mit anderen Partnern. Innerhalb ihrer festen Partnerschaft hingegen verzichten ihren Angaben zufolge 63% auf ein Kondom.

Zur Frage, wie reflektiert dieser Kondomverzicht in Bezug zur Partnerschaftsdauer ist, bemerkt Bochow „Gerade in Partnerschaften von kurzer Beziehungsdauer wird somit bereits häufig auf Kondome verzichtet, ohne dass der Befragte über ein aktuelles negatives HIV-Testergebnis verfügt. Dieser vorschnelle Kondomverzicht in noch nicht lange bestehenden Partnerschaften sollte daher einen wichtigen Fokus zukünftiger Präventionskonzepte bilden.“

Für die Weiterentwicklung der HIV-Prävention besonders interessant scheinen zahlreiche Angaben zu von Bochow beschriebenen ‚Kernbereichen sexueller Interaktion‚ (in Anlehnung an Kabasti). „Insbesondere die 30- bis 44Jährigen bzw. MSM aus den  Städten Berlin, Hamburg, Köln, München und Frankfurt am Main sind in den Kernbereichen sexueller Interaktion deutlich überrepräsentiert“.
Bochow betont dass (auf die Studie bezogen) „35% aller HIV-Neudiagnosen seit 2005 auf diejenigen 7% aller Befragten entfallen, die Kernbereichen sexueller Interaktion zugerechnet werden können“ (S.51). „Hohe Partnerzahlen, häufiger Analverkehr und bestimmte -teils wenig effektive- Risikominimierungsstrategien bei gleichzeitig schwacher Orientierung an den Normen des Safer Sex ergeben bei der vergleichsweise hohen HIV-Prävalenz in dieser Gruppe eine Gemengelage, die den überproportional hohen Anteil neuer HIV-Diagnosen plausibel erklären kann“ (S. 53).
In diesen Kernbereichen seien „anhand nur weniger Informationen MSM mit besonders hohem HIV-Risiko zu identifizieren“. Bochow fordert, gerade hier „individuelle Beratungen zu Übertragungswegen (und entsprechenden Schutzmöglichkeiten) und Symptomen“ anzubieten, nicht nur zu HIV, sondern auch zu anderen sexuell übertragbaren Erkrankungen. Zwei Berufsgruppen seien hier besonders bedeutend, die ‚Vor-Ort-Präventionisten‘ sowie die Hausärztinnen und -ärzte.

Besondere Aufmerksamkeit widmet die Studie auch MSM mit Migrationshintergrund. Ein bedeutendes Thema, hatte doch die SMA-Befragung 2003 (auf die Bochow hinweist) gezeigt, dass „nicht-‚deutschstämmige‘ MSM mehr Sexualpartner hatten, häufiger sexuelle Risikokontakte eingingen, sich seltener auf HIV testen ließen, aber deutlich stärker von sexuell übertragbaren Infektionen und HIV betroffen“ waren (S.127).
MSM mit Migrationshintergrund lebten häufiger in offenen Partnerschaften und hatten mehr Sexualpartner. Bei Kondomgebrauch bei Analverkehr hingegen zeigte sich kein Unterschied, ebenso nicht beim Aussetzen eines sexuellen HIV-Übertragungsrisikos (S.131).
An der Studie nahmen 280 MSM mit nichtdeutscher Staatsbürgerschaft teil (3,5%). Auch bei Erweiterung auf das Konzept ‚Migrationshintergrund‘ zeigte sich eine deutliche Unterrepräsentierung dieser Gruppe in der Studie. Vertiefende Studien zu diesem Bereich scheinen dringend geboten.

Die Studie bietet zahlreiche weitere Informationen – über ’strategische Positionierung‘ und ‚coitus interruptus‘ (‚dipping‘, ‚raus bevor’s kommt‘) oder Drogenkonsum und sexuell übertragbare Infektionen bis zu zahlreichen besonders interessanten Angaben zu ‚Bereichen sexueller Interaktion‘ oder Idee und Lebensrealität von Serosorting und (besonders für die Debatte zu Auswirkungen des EKAF-Statements auf die Prävention interessante) Ausführungen zur ‚Auswirkung der ART bei HIV-Positiven auf das präventive Verhalten‘.

Die Befragung „Schwule Männer und Aids“ wird bereits seit 1991 durchgeführt. Über den Hintergrund der Studie schreibt das WZB:

„In den Jahren 1991, 1993, 1996, 1999 und 2003 wurden im Auftrag der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) von Dr. Michael Bochow (2003 zusammen mit Dr. Michael Wright) Befragungen zum präventiven Verhalten homosexueller Männer durchgeführt. 1987 und 1988 waren analoge Befragungen im Auftrag der Deutschen AIDS-Hilfe durchgeführt worden. Diese Erhebungen wurden durch die Schaltung eines vierseitigen Fragebogens in den wichtigsten Monatszeitschriften für homosexuelle Männer in der Bundesrepublik ermöglicht.
Ziel der Untersuchungen ist die langfristige Beobachtung der Entwicklung von Wissen und Einstellungen von homosexuellen Männern in Hinblick auf HIV und AIDS und ihr präventives Verhalten bzw. Risikomanagement. …
Erstmalig wurde zeitgleich mit der deutschen Erhebung im Mai 2007, in Kooperation mit der AIDS-Hilfe Wien, eine Befragung in Österreich durchgeführt.“

Bochow / Schmidt / Grote (WZB Berlin) : „Wie leben schwule Männer heute? – Lebensstile, Szene, Sex, AIDS 2007″ – Gesamtbericht zur 8. Wiederholungsbefragung „Schwule Männer und AIDS“ im Auftrag der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Köln (als pdf hier)

Bochows Studie zeigt einmal mehr, dass die Realität des (Sex- und Beziehungs-) Lebens von Männern, die Sex mit Männern haben, die regierungsamtliche Wahrnehmung und auch die Präventionsrealität bereits überholt hat. Was die Frage von Kondomverzicht, Partnerschaft und Konzepte des Risikomanagements angeht, haben viele MSM; bereits längst ihre individuellen Modelle des Umgangs mit veränderten Realitäten gefunden – mit zahlreichen realistischen Risikoabwägungen, aber auch vielen Risiken von Fehlinterpretationen, Mißverständnissen und Falschwahrnehmungen. Prävention wäre gut beraten, sich hierauf (zukünftig möglichst proaktiv) einzustellen, Behörden und Politik gut beraten, hier zu fördern statt zu verhindern.

Dennoch stellen sich im Detail einige Fragen (die die Autoren teils bereits selbst aufwerfen). Bei den betrachteten Sexpraktiken erstaunt z.B. die Zusammenlegung von Fisten  und SM – auch wenn diese epidemiologisch begründet wird (‚erhöhtes Verletzungsrisiko‘). Gerade hinsichtlich z.B. Hepatitis C dürften hier Unterschiede bestehen. Auch die Verwendung des Begriffs einer ‚Lederszene‘ scheint (wenn auch der Daten-Kontinuität geschuldet) heutzutage angesichts der Szene-Realitäten veraltet, und durch ‚Fetischszene‘ nur unzureichend ‚ersetzt‘. Ebenso überrascht die Behandlung von Produkten wie ‚Viagra‘ unter der Überschrift ‚Drogenkonsum‘.

Bestürzender aber sind einige der vielen Detail-Ergebnisse. So muss z.B. erschrecken, wie sehr HIV-Test und vor allem positiver HIV-Status inzwischen auch in Deutschland eine Frage des sozioökonomischen Status sind. HIV und Armut – bei weitem nicht nur ein Problem dessen, was wir ‚gönnerhaft‘ als „Dritte Welt“ zu bezeichnen belieben. Sozioökonomischer Status, Bildung, HIV-Risiko und Armut – ein Handlungsfeld, dem sich Aidshilfe weit stärker als bisher widmen sollte.

„Die bisherigen Berichte wurden breit rezipiert. Die AutorInnen hoffen, dass dieser Bericht auf ein ähnliches Interesse stoßen wird.“ Diesem Wunsch kann ich mich nur anschließen. Downloaden (als pdf hier) und in Ruhe lesen, stöbern, Anregungen bekommen …

Besonders zur Lektüre empfohlen sei Bochows Studie all jenen -ob Politiker, Journalisten oder auch in Aids Engagierten-, die immer wieder von einer ’neuen Sorglosigkeit‘ lamentieren. Informieren statt spekulieren oder stigmatisieren …

Nachtrag:
31.12.2008: zu einer anderen Einschätzung der Studie von Bochow, Schmidt et al. kommt TheGayDissenter: „Von Unterschichtschwulen, AIDS und Sex im Intermediärbereich“

7 Gedanken zu „safer sex stabil auf hohem Niveau – Studie ‚Wie leben schwule Männer heute?‘“

  1. eine gute und vor allem sinnvole studie – vor allem auch deshalb weil sie wie du sagst die realität wiederspiegelt. vor allem der dumme tenor – die negative konnotation – die durch tendenziöse berichte über „barebacker“ immer wieder durch tumbe journalisten dahingehend zum ausdruck gebracht werden, das von dem verhalten weniger auf alle schwulen daraus geschlossen wird. da bleibt nur zu hoffen das diese studie auch von den verantwortlichen politiker zur kenntnis genommen wird und entsprechend umgesetzt wird. ansonsten bleibt es nur bei lippenbekenntnissen die – wenn sie von eingeladenen politikernInnen zu bestimmten gelegenheiten/ereignissen in den raum geschleudert werden werden – sich diese anzuhören eine reine zeitverschwendung sind.

  2. Ich würde trotz aller Zuversicht empfehlen, zu erforschen, wieso es noch immer eine zu grosse Anzahl von Männern gibt, die sich militant „barebacken“ und andere, die zumindest viele Risiken eingehen! Von den Männern beim hetero Sex ganz zu schweigen…
    Dabei sind die hohen Erwartungen an den Sex („endlich sich fallen lassen“) und das magische Denken dabei (roulette/mir wirds nicht passieren), sowie die Vertrauensseligkeit („nach Absprache“) zu beachten!
    Das ständige hin-und-her, mal mit-und-ohne Kondom trägt auch nicht zur sinnvollen Prävention bei! Ein gewisses Mass an „moralischer Korrektheit“ darf den Probanden durchaus zugemutet werden!

  3. Ulli, für diesen post bekommst Du eine Medaille, und da bald Weihnachten ist, eine aus – Schokolade.
    Doch, unsere schwule Gesellschaft ist besser als viele annehmen – aber auch nicht wieder so gut wie wir es glauben.
    In dieser Bericht werden so viele Fragen, Themen aufgeworfen, dass man lange darüber diskutieren kann.
    Drei Fakten haben mich, unter vielen, sehr überrascht:
    24 % der Befragten (S. 119) haben sich überhaupt nicht zum Thema AIDS informiert;
    7 % glauben noch (S. 123), dass AIDS geheilt werden kann;
    40 % sind (S. 124) fehl- oder unterinformiert.
    Es gibt weiterhin viel zu tun ! Und ich bin mit Deinen Schlussfolgerungen völlig einverstanden, besonders was Personen aus anderen Kulturschichten betrifft: Türken, Moslems usw. Hier aber haben wir es mit kuturellen und religiösen Gegebenheiten zu tun, die zweifelslos einer langen, geduldsamen und besonders aufmerksamen Informationsarbeit bedarf. Appell an unsere Landes- und besonders Kommunalpolitiker!

    Wenn gestattet, eine Bemerkung zum letzten Satz von „Thommen“: Sie haben völlig Recht nur: bei allem was das Sexualleben betrifft haben wir es einerseits mit dem Intellekt, auf der anderen mit psychischen Forderungen und Zwängen zu tun. Beide führen auf diesem Gebeit selten ein harmonisches Zusammenleben. Sie in Einklang zu bringen ist u.a. auch eine Frage der Intelligenz – des menschlichen Vermögens.

  4. Bemerkungen sind immer gestattet! Die „Weiterbildung“ in der eigenen Identität ist nicht nur eine Forderung an Migranten, sondern auch an das einheimische Gewächs! Hetero/as inklusive!

  5. Pingback: Von Unterschichtenschwulen, AIDS und Sex im Intermediärbereich « The Gay Dissenter
  6. …was ich persönlich extrem skandalös finde, ist die Tatsache, dass es überhaupt nocht antischwule Gewalt gibt und insofern natürlich auch schwuler Männer, die darunter leiden müssen. Die im Bericht genannten %-Sätze sind zwar gering, aber sie sind da. Für eine moderne Kultur ist das in meinen Augen ein Armutszeugnis und es sollte damit begonnen werden, derartige Täter endgültig härter zu belangen. Das sollte meiner Meinung nach übrigens generell für alle Täter gelten, die andere Menschen behelligen, weil sie anders sind. Egal, weswegen sie anders sind…

  7. @ Cedric:
    ja, homophobe gewalt ist skandalös, das empfinde ich ähnlich.
    allerdings glaube ich nicht, dass härtere strafen eine lösung darstellen (so die täter überhaupt ermittelt werden) – siehe auch der heutige post zu „soziale frage“ …

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