Wut und Entsetzen über ein Verbot der Homo-Ehe in drei US-Bundesstaaten haben in den USA eine weitgehend unerwartete Folge – ein Wiedererstarken schwulen und lesbischen Aktivismus‘, der sich selbst den Namen „Stonewall 2.0“ gegeben hat. „Gay Marriage Ban inspires New Wave of Activists“, titelt die New York Times.
„Stonewall 2.0“ – ein Name, der erinnert an die Anfänge der 1970er-Schwulen und Lesbenbewegung, an die Aufstände in New York, an wütende Schwule, die nicht mehr kuschen sondern für ihre Rechte eintreten wollte.
Genau dies, Wut und Eintreten für eigene Rechte, scheint auch ein Moment hinter dem Engagement vor allem junger Schwuler und Lesben in den USA zu sein. Was als ‚No on H8 – nein zum Hass‚ und Protesten gegen massive Unterstützung für Homo-Gegener seitens der Mormonen begann, beginnt sich zu einer landesweiten neuen Bewegung für gleiche Rechte für Homos auszuwachsen.
Aktivismus statt Apathie – zahlreiche neue Gruppen entstehen überall in den USA nach den Abstimmungen des 4. November, junge Schwule und Lesben werden plötzlich wieder aktiv. „I’d been focused on other things in my life. Then Nov. 4 happened, and it woke me up,” zitiert die New York Times einen 23jährigen, der zusammen mit Freunden eine dieser Gruppen, die Equal Roots Coalition gründete.
Eine Bewegung, die schnell Unterstützer findet: “We’re a gay couple in West Hollywood, neither of us involved in activism, but we just wanted to help. And we were amazed at what happened,” ergänzt ein 30Jähriger.
„Gay Marriage Ban Inspires New Wave Of Activists“ schreibt die New York Times am 10.12.2008 in einem sehr lesenswerten Artikel und berichtet von Wut und Ungeduld, von neuen Aktionsformen und neuen Medien, von Homorechten in Zeiten von Twitter & Co.