HIV in den Selbstmord treiben – scheitert neues Medikament an fehlenden Mitteln?

HIV in den Selbstmord treiben – das könnte ein sinnvoller Ansatz für neue Medikamente gegen HIV sein. Im Labor funktioniert er – in der Realität mangelt es Prof. Karin Mölling an Geld für die Weiterentwicklung.

Prof. Dr. Karin Mölling, Fellow am Wissenschaftskolleg Berlin, hat einen neuen Therapieansatz gegen HIV entwickelt. Die 65jährige Virologin leitet bis vor kurzem das Institut für Medizinische Virologie an der Universität Zürich.

Prof. Dr. Karin Mölling (Foto: Wissenschaftskolleg Berlin)
Prof. Dr. Karin Mölling (Foto: Wissenschaftskolleg Berlin)

Möllings neu entwickeltes Wirkprinzip: HIV wird vereinfacht gesagt dazu gebracht, ‚Sebstmord zu begehen‘, bevor es in der Lage ist, die Zelle eindringen zu können (vorzeitige Aktivierung des Enzyms RNase H). Ein Weg, dessen Wirksamkeit Mölling im Labor bereits nachgewiesen hat. Ihr Ansatz kann jedoch derzeit auch aufgrund fehlender Mittel nicht zu einem Medikament weiter entwickelt werden.
Mölling zu den Gründen:

„Es gibt ja bereits 15 gut funktionierende Medikamente. Da investieren weder Pharmafirmen noch gemeinnützige Unternehmen gerne in Unbekanntes.“

Karin Mölling im lesenswerten Interview der ‚Welt‘ (16.12.2008) ‚Wie man Aids-Viren in den Selbstmord treibt‘.

Ebenso wie die ‚molekulare Schere‘ geht die ‚virale Schere‚ seit einiger Zeit als neuzer Therapie-Ansatz gegen HIV durch die Presse.

Zum Thema findet am 17.12.2008 ein „Abendkolloqium“ am Wissenschaftskolleg zu Berlin statt (persönliche Einladung).