Virus-Mythen 5: Aids als Strafe Gottes

Aids – „in vielen Fällen ist das wirklich eine Strafe Gottes“.

Aids als Strafe Gottes – das sagt heutzutage kaum jemand noch laut – bis auf einige Vertreter der ultrakonservativen „Priesterbruderschaft St. Pius X.„.

Pater Franz Schmidberger, Priesterbruderschaft St. Pius X. (Foto: Priesterbruderschaft)
Pater Franz Schmidberger, Priesterbruderschaft St. Pius X. (Foto: Priesterbruderschaft)

Obiges Zitat stammt der Sendung ‚Report Mainz‘ zufolge vom ‚Distriktoberen für Deutschland der Priesterbruderschaft St. Pius X.‘, Pater Franz Schmidberger, der gleichzeitig als einer der Mitbegründer dieses umstrittenen Ordens ist.

Aids als Strafe, als Folge von ‚zuviel Freiheit‘, das hat Tradition in der Denke der Pius-Brüderschaft:

„Aufreizende Kleidung, Vergewaltigungen, Abtreibung, zerrüttete Familien, verwahrloste Kinder, – die Wörter ziemen sich kaum, aber es ist leider Realität – legalisierte Homosexualität, Kinderpornographie und -mißbrauch, Aids… all das sind Früchte von etwas, was man auch Freiheit nennt, nämlich die sexuelle Freiheit oder die sexuelle Befreiung der 68er Kulturrevolution. Auflösung aller Normen und Tabus, die Loslösung von heiligen, unantastbaren Gottesrechten. Immer mehr Menschen merken, daß dies auf eine Katastrophe zusteuert.“ („Mitteilungsblatt vom August 2002 (Aus der Priesterbruderschaft) – „Zwei Freiheiten“, Ansprache der Rektorin des St.-Theresien-Gymnasiums. von Schwester Michaela Metz“, online)

Es versteht sich fast von selbst, dass Kondome-auch und gerade zur Prävention der HIV-Infektion- in dieser Gedankenwelt Teufelszeug sind:

„Die Kampagnen, die gestartet wurden, um die Menschen auf die große Gefahr, sich zu infizieren, aufmerksam zu machen, neigen dazu, Präservative als Heilmittel zu empfehlen. Manche Werbung spricht sich aus für „Treue und Enthaltsamkeit“ – was sehr gut ist, denn es erinnert die Menschen an die Tugenden von Keuschheit und Reinheit -, aber die gleichen Anzeigen enthalten ausnahmslos auch die „Option“ für Präservative. Somit erweisen sich all diese Anti-Aids-Programme als lasterhaft, und sie sind sogar gefährlicher als die Sünde selbst, denn sie behandeln Laster und Tugend in gleicher Weise.“ (aus: Mitteilungsblatt vom Februar 2003 (Aus der Priesterbruderschaft) – Auf den Spuren Erzbischof Lefebvres, von P. Patrick Groche, online)

Report Mainz: Kreuz-Schändung „schwerere Sünde“ als Terroranschläge
Sendung am09.02.2009, 22:00 Uhr ARD.

weitere Informationen.
Termabox: Die Kirche im Komödienstadl
La Libertine: Dschihad auf katholisch
.

4 Gedanken zu „Virus-Mythen 5: Aids als Strafe Gottes“

  1. Wenn man die Aussagen liest, sind sie schlimm. Aber wenn man diesen Distriktoberen im TV sieht, dreht sich einem der Magen um. Und davon will der Papst nichts gewusst haben? Oh Herr, schmeiss Hirn vom Himmel…

  2. na ja . . . neu sind solche aussagen ja nicht grad. schon zu gauweilers zeiten gegen ende der 80ger war das einer der sprüche dessen sich die journaille gerne bediente um hiv positive – insbesonders schwule wegen ihres „von gottes gesetz abweichendem verhalten“ ins gesellschaftliche abseits zu stellen.

Kommentare sind geschlossen.