Der Rostocker Lesben- und Schwulentreff „rat + tat“ bangt angesichts drohender Streichungen um seine Existenz.
Mecklenburg-Vorpommern hat nicht viel homosexuelles Leben zu bieten, und auch kaum Angebote für Menschen mit HIV und Aids. Eine der wenigen nicht-kommerziellen Anlaufstellen im Land ist „rat + tat“.
Nun jedoch droht genau diesem Verein ein großes Problem: die bisher von der Stadt finanzierte „halbe Personalstelle und der minimale Sachmittelzuschuss [soll] gestrichen werden“, befürchtet der Verein.
Am 24. Februar wird der Jugendausschuss der Stadt über die weitere Finanzierung für ‚rat + tat‘ entscheiden. Sollte eine weitere Finanzierung abgelehnt werden, „bedeutet das eine massive Einschränkung der Arbeit unseres Vereines in allen Bereichen“, so ‚rat + tat‘.
Es erscheint bizarr – erst im letzten Jahr drohten Rechte in Rostock Schwulen und Lesben unverholen via Schmierereien und Parolen, Gewalt an (siehe Links unten), und nun droht eine Streichung der eh geringen Mittel für eine der wenigen Organisationen, die sich dem entgegen stellen könnten, Aufklärungsarbeit leisten könnten?
weitere Informationen:
rat + tat Rostock
rat + tat „null Finanzierung für uns!„
Na, Hauptsache wir werfen mit vollen Händen aus leeren Kassen den Banken, Autobauern und anderen das Geld hinterher… 🙁
@ Steven:
ja, dafür ist genügend geld da …
aber für massnahmen gegen neonazistische umtriebe, für aussteiger-programme etc ist kein geld da – wie war das? alles eine frage der prioritätensetzung?
Laut einer Veröffentlichung des Open Society Institutes (“Zehn Gründe, die gegen die Kriminalisierung von HIV-Exposition oder -Übertragung sprechen“, siehe: http://www.ondamaris.de/?p=6897) gibt es auf der Welt
„Gegenden, in denen es an Fortschritt, politischem Willen und Ressourcen mangelt, bewährte und wirksame HIV-Präventionsdienste all denjenigen zur Verfügung stellen, die sie benötigen.“
Offenbar will Mecklenburg-Vorpommern unbedingt zu diesen rückschrittlichen Weltgegenden gehören.
Zusätzlich unschön ist es, daß es diese Gegenden sind, in denen man „tendenziell“ auch eine „Unterstützung der Anwendung des Strafrechts auf HIV-Exposition und -Übertragung findet“ – leider hat das „Open Society Institute“ damit auch in diesem Falle recht…