ungeschützter Sex: HIV-Positiver in Kanada wegen zweifachen Mordes verurteilt

Ein HIV-positiver Mann ist in Kanada wegen zweifachen Mordes schuldig gesprochen worden.

Der jetzt 52jährige Johnson A. ist HIV-infiziert und weiß seit 1996 von seiner HIV-Infektion. Nach kanadischem Recht ist er durch eine Anweisung der Gesundheitsbehörden verpflichtet, seine SexpartnerInnen von seiner HIV-Infektion zu informieren.

A. hatte dennoch fortgesetzt ungeschützten Sex mit verschiedenen Frauen. Trotz  Fragen seiner Sex-Partnerinnen nach HIV sagte A. ihnen bewusst nicht die Wahrheit.

Von elf  Sexpartnerinnen von A. sind inzwischen sieben HIV-positiv, vier wurden HIV-negativ getestet. Zwei 49 und 51 Jahre alte Frauen verstarben inzwischen an Aids-bedingten Krebserkrankungen.

Am 30. August 2003 wurde A. verhaftet. Ihm wurde die Gefährdung des Lebens von elf Frauen durch von grob fahrlässiges Verhalten vorgeworfen. Die Verteidigung von A. betonte in dem Verfahren, A. sei depressiv und krank.

A. wurde wegen der Infektion der zwei Frauen, die später an den Folgen von Aids starben, verurteilt. Zudem wurde er der sexuellen Nötigung in insgesamt elf Fällen für schuldig befunden.

Der Anwalt des Verurteilten betonte, dieses Urteil werde für viele HIV-Positive ein Anlass sein, nun erst recht sehr genau zu überlegen, ob sie ihren HIV-Status bei sexuellen Beziehungen offen legen.

Der Presse zufolge ist dies in Kanada der erste Fall einer Verurteilung wegen Mordes aufgrund HIV-Infektion. Das Strafmaß soll am 7. Mai verkündet werden.

[via]
weitere Informationen:
theglobeanddmail 05.04.2009: Hamilton man found guilty of murder by spreading HIV
cbcnews 05.04.2009: Ontario man found guilty in HIV murder trial
Udo Schuklenk BioethicsForum 31.10.2008: Why Some HIV Transmissions Should Be Punished
aidsmap 07.04.2009: Guilty verdict in first ever murder trial for sexual HIV transmission
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2 Gedanken zu „ungeschützter Sex: HIV-Positiver in Kanada wegen zweifachen Mordes verurteilt“

  1. @ Steven:
    ich auch nicht.
    allerdings ist der fall, dass jemand bewusst falsches sagt, seine infektion auf nachfrage verschwiegt und dennoch unsafen sex macht, schon heftig …

  2. Der Bewertung des Schuldspruchs als ‚good news‘ durch Schuklenk mag ich nicht so ohne weiteres beitreten.

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