G-BA verweigert Herausgabe von Qualitätsberichten

Der Gemeinsame Bundesausschuss hat die Herausgabe von Qualitätsberichten der Krankenhäuser verweigert. Eine patientenorientierte Aufbereitung der Daten ist damit in Frage gestellt.

Seit 2004 arbeiten Patientenvertreter im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) mit. Der G-BA ist eines der wichtigsten Gremien im deutschen Gesundheitswesen.

Einige Patientenorganisationen hatten die Bertelsmann-Stiftung dafür gewonnen, die Qualitätsberichte der Krankenhäuser, die dem G-BA vorliegen, patientenorientiert aufzubereiten. Geplant war, ein für jedermann/frau zugängliches Internetportal aufzubauen, das ermöglichen sollte, Krankenhäuser anhand ihrer offiziellen Qualitätsberichte auszuwählen.

Wie die BAG Selbsthilfe (die die Arbeit der Patientenvertreter im G-BA koordiniert) meldet, hat der G-BA die Herausgabe der Krankenhaus-Qualitätsberichte jedoch verweigert. Eine neutrale und patientenfreundliche Nutzung werde damit vereitelt, so die BAG.

4 Gedanken zu „G-BA verweigert Herausgabe von Qualitätsberichten“

  1. Ist die Vereinbarung denn jetzt aufgehoben oder kann man den G-BA zwingen, die Daten raus zu geben. Solche öffentlichen Qualitätsberichte sollte es auch für Seniorenheime geben!

  2. Da hat die Lobby ja wieder gute Arbeit geleistet 🙁
    Mir noch nicht ganz verständlich ist, was da nun aufbereitet werden soll. Falls es dazu kommt kann ich also sehen welches Krankenhaus welche OP mit welcher Qualität vorgenommen hat. Ob es zu Problemen kam etc.

    Ich habe das an den Daten aufgrund meines Problems mit deinen Links versucht. Dort steht zwar etwas über Probleme aber zuordnen zur Einrichtung , also Krankenhaus ist unmöglich. Was will Bertelsmann da aufbereiten, haben die mehr Informationen?

  3. @ antiteilchen:
    ich weiss nicht, wie sich das spitzengremium der patientenvertreter weiter hierzu verhalten will.

    allerdings sind die qualitätssicheurngsdaten generell schon zugänglich (u.a. auf http://www.bqs-online.com/ und auf http://www.bqs-qualitaetsreport.de/ ) – nur eben nicht in einer form, die patientenfreundlich war.
    in dem bertelsmann-projekt ging es genau darum, die roh-daten so aufzubereiten, dass jedermann/frau diese auch verstehen und für eigene entscheidungen nutzen kann

    das schien wohl nicht in jedermanns interesse zu sein …

  4. @ antiteilchen:
    genau darum ging es soweit ich weiss u.a. – den patientInnen eine eigene entscheidung über die wahl des krankenhauses zu ermöglichen
    und selbst wenn roh-daten zugänglich sind, bedürfen sie auch einer interpretation – nicht jede hohe op-zahl ist z.b. automatisch gut …

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