Schweinegrippe und HIV: vorläufige Empfehlungen in den USA

Pandemie oder nicht? Sorgen machen oder nicht?
Die Schweinegrippe (besser:neue Grippe A/H1N1 ) bewegt die Gemüter.

Und viele Menschen mit HIV machen sich Sorgen – ein gestresstes, potentiell angegriffenes Immunsystem durch HIV, könnte die Schweinegrippe da ein zusätzliches Risiko darstellen? Schweinegrippe und HIV – ein Grund zur Sorge?

In den USA haben die Centers for Disease Control CDC inzwischen reagiert und am 30. April 2009 erste „vorläufige Empfehlungen“ für HIV-positive Erwachsene  herausgegeben:

Interim Guidance—HIV-Infected Adults and Adolescents: Considerations for Clinicians Regarding Swine-Origin Influenza A (H1N1) Virus

Auch wenn bisher keine konkreten Daten zu A/H1N1 bei HIV vorliegen, bemerken die CDC aufgrund von Analogien

„Thus, immune compromised persons, including HIV-infected adults and adolescents and especially persons with low CD4 cell counts or AIDS can experience more severe complications of seasonal influenza and it is possible that HIV-infected adults and adolescents are also at higher risk for swine-origin influenza complications.“

Zu etwaigen Behandlungsansätzen bei Verdacht auf „Schweinegrippe“ bei HIV-Positiven sowie bei „Schweinegrippe“ bei engen Kontaktpersonen von HIV-Positiven stellen die CDC fest

„HIV-infected adults and adolescents who meet current case-definitions for confirmed, probable or suspected swine-origin influenza A (H1N1) infection (see Guidance on Case Definitions) should receive empiric antiviral treatment. HIV-infected adults and adolescents who are close contacts of persons with probable or confirmed cases of swine-origin influenza A (H1N1) should receive antiviral chemoprophylaxis. Antiviral chemoprophylaxis with either oseltamivir or zanamivir can be considered for HIV-infected persons who are household close contacts of a suspected case.“

Absolute Kontraindikationen zwischen den beiden gegen „Schweinegrippe“ in Frage kommenden Medikamenten und antiretroviralen Medikamenten seinen nicht bekannt.

weitere Informationen:
project inform 01.05.2009: Swine flu (H1N1 flu) and concerns for
people living with HIV
RKI 02.05.2009: Verordnung über die Meldepflicht von Influenza, die durch das erstmals im April 2009 in Nordamerike aufgetretene neue Virus („Schweine-Grippe“) hervorgerufen wird; Empfehlung des RKI (pdf)
RKI 02.05.2009: Falldefinition für Schweinegrippe (Influenza A/H1N1) beim Menschen
Weltgesundheitsorganisation WHO: „considerations on influenza A(H1N1) and HIV“ (englisch, pdf)
AIDS clinical care 04.05.2009: Swine-Origin Influenza A (H1N1) and HIV
Neue Influenza A/H1N1 Risiko für den Menschen, Pandemiemanagement – Vortrag von Dr. Gérard Krause, Abteilung für Infektionsepidemiologie, Robert Koch-Institut, Berlin, vom 12.06.2009
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2 Gedanken zu „Schweinegrippe und HIV: vorläufige Empfehlungen in den USA“

  1. Das mit der Schweinegrippe macht mir echt Angst. Bin selbst positiv und finde keinerlei Informationen dazu, wie sich diese Grippe auswirken könnte. Mal abgesehen davon, dass es mir im Moment wirklich nicht gut geht, Fieberschübe und so. Irgendwie hat man immer das Gefühl, dass selbst nach 25 Jahren Forschung eigentlich noch nichts so richtig bekannt ist.

  2. @ Rainer Ballay

    Ich wollt n Kommentar auf deinem Blog abgeben . . leider geht das ja nicht wenn man nicht angemeldet ist . . . . Zumindest das Abschicken und Freigabe nach OK des Besitzers das sollte Standard sein . . . . . . .

    Warum willst Du das Rad neu erfinden? Es gibt einige HIV Foren die seit Jahren sehr gut funktionieren. Bedingt durch die Mitglieder in diesen Foren die selbst HIV Positiv sind ist ein Erfahrungsschatz vorhanden sind auf die man gerade wenn man erst kürzlich von seiner Infizierung erfahren hat zurückgreifen kann. Ich kann Dir da nur empfehlen – melde Dich dort an und mach einfach mit. Wirst sehn, dort frißt Dich keiner . . versprochen . . . 😉

    LG alivenkickn

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